Motion-Controller

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Seraph
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Motion-Controller

Beitrag von Seraph »

Nachdem ich nun eben diesen Trailer von Heavy Rain gesehen habe, moechte ich nun doch mal oeffentlich fragen, wie ihr zu diesen ganzen Motion-Controllern von Wii, Natal, PS Move, etc. steht.

Ich persoenlich halte sie sinnvoll fuer 'Party'-Spiele, also um einfach mal Spass mit anderen zu haben und nicht nur doof rumzusitzen. Fuer 'normale' Spiele hingegen, favorisiere ich dann doch eher die altbekannten Eingabegeraete wie Keyboard, Maus, Joystick oder Gamepad. (Oder Head-Tracker. ;))

Allerdings kommt bei Heavy Rain von dem was ich da eben gesehen habe noch ein weiterer Faktor hinzu, die moralische Seite. Mangels eigener PS3 kenne ich Heavy Rain nicht und weiss von daher auch nicht wirklich worum es geht. Nichtsdestotrotz halte ich die gezeigten Szenen zusammen mit den im Hintergrund ausgefuehrten Bewegungen fuer fragwuerdig. Es hatte den Anschein als ob man den 'Controller' nicht nur zum pruegeln durch die Gegend 'schwingen' muss, sondern auch noch schoen zustechen darf um dem virtuellen Gegenueber den Garaus zu machen. Sollte das wirklich so sein, waere das fuer mich persoenlich schon sehr nah an der Grenze.

Ich meine ich habe schon viele boese Videos gesehen und Spiele gespielt, ich kloppe mich regelmaessig beim Training (Kampfsport, also ich darf das :D), aber jemanden - wenn auch nur virtuell - mittels mehr oder weniger korrekt ausgefuehrter Bewegung abzustechen und wer weiss was noch kommt, irgendwie kann ich mir nicht so ganz vorstellen, dass ich das wirklich tun moechte. Es ist halt mehr als einfach nur einen Knopf zu druecken und der Rest ist automatisiert.

Wie seht ihr das? Werde ich zu alt? Wurde ich zu sehr durch die Medien beeinflusst (was ich nicht wirklich glaube *g*) oder geht das vielleicht demnaechst wirklich ein wenig zu weit?
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Krishty
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Re: Motion-Controller

Beitrag von Krishty »

Habe es bisher nicht spielen können, aber nach dem, was ich gelesen habe, ist das, was du hier schilderst, genau die Emotion, die das Spiel hervorrufen soll (Relativsätze ftw). (Mehr auch im Review. Jaa, ich bin tatsächlich so alt geworden, dass mein ganzes Wissen über zeitgenössische Videospiele aus SpOn stammt …)

Achja, zum eigentlichen Thema kann ich dann aber doch nichts sagen – nie einen Motion-Controller besessen und nie damit gespielt. Ich wäre schon über TrackIR mächtig glücklich :)
Seraph hat geschrieben:Wurde ich zu sehr durch die Medien beeinflusst?
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Re: Motion-Controller

Beitrag von Schrompf »

Ich hab mit dem Wii-Dingens mal die Spaßspiele gemacht... für ne kurze Zeit und mit mehreren Leuten sehr spaßig... sowas wie Rayman's Raving Rabbits würde anders nicht funktionieren. Aber für einige Spiele war sie mir zu ungenau, und alle Spiele waren nach ziemlich kurzer Zeit sinnlos geworden. Vielleicht bin ich ja auch einfach nicht die Zielgruppe...
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Chromanoid
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Re: Motion-Controller

Beitrag von Chromanoid »

Ob das zu weit geht, ist für mich eine Grundsatzentscheidung:
Entweder man findest es OK und denkt sich, dass das einfach ein Spielzeug für Erwachsene ist. Oder man findet das nicht OK, dann sollte man sich allerdings auch überlegen, wo man eine klare Grenze sieht - denn in meinen Augen müsste man dann die Grenze schon bei den normalen Computerspielen ziehen (z.B. Postal).

Ich persönlich habe mich für Ersteres entschieden. Körperliche Gewalt in Nahkämpfen sieht zwar recht drastisch aus, wenn man das ganze mit einem Motioncontroller spielt, aber ich finde, dass so lange niemand zu Schaden kommt und auch keine nachgewiesene starke Schädigung der Psyche erfährt, ist alles erlaubt. Natürlich nicht für Kinder, aber für Erwachsene. Wenn ein gewisses "psychisches Verletzungsrisiko" wie Abstumpfung o.Ä. besteht, liegt es meiner Meinung nach in der Verantwortung der Spieler damit umzugehen. Denn schließlich darf man sich auch mit einem Fallschirm von irgendwelchen Klippen stürzen oder auf einigen Abschnitten der Autobahn 300 km/h fahren. Bei Letzterem ist sogar ein besonderes Verletzungsrisiko Dritter gegeben. Würde man das anders sehen, dann müsste man auch bestimme Kampfsportvereine genau beobachten, Gotcha und Co. verbieten, sowie Automaten-Shooter mit Plastikgewehr verbannen. Auch Spielzeugwaffen sollte man dann sehr kritisch sehen, denn das einzige was denen fehlt ist die Darstellung - "kreative" Kinder können sicherlich immersiver einen Plastikschwertmord darstellen, als sie es in irgendeinem Computerspiel für diese Altersklasse finden können.

The Godfather für Wii ist da meiner Meinung nach übrigens noch krasser als Heavy Rain. Andere Wii-Erwachsenen-Titel habe ich zwar nur angespielt, aber ich habe das Gefühl, dass "The Godfather: Blackhand Edition" schon mit die "immersivsten" Gewaltszenen beinhaltet.
Videos zu "The Godfather: Blackhand Edition"
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Brainsmith
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Re: Motion-Controller

Beitrag von Brainsmith »

Seraph hat geschrieben: Ich meine ich habe schon viele boese Videos gesehen und Spiele gespielt, ich kloppe mich regelmaessig beim Training (Kampfsport, also ich darf das :D), aber jemanden - wenn auch nur virtuell - mittels mehr oder weniger korrekt ausgefuehrter Bewegung abzustechen und wer weiss was noch kommt, irgendwie kann ich mir nicht so ganz vorstellen, dass ich das wirklich tun moechte. Es ist halt mehr als einfach nur einen Knopf zu druecken und der Rest ist automatisiert.

Wie seht ihr das? Werde ich zu alt? Wurde ich zu sehr durch die Medien beeinflusst (was ich nicht wirklich glaube *g*) oder geht das vielleicht demnaechst wirklich ein wenig zu weit?
Ganz kurze Info zu Heavy Rain: Man spielt einen interaktiven Krimi. Ein mysteriöser Mörder treibt sein Unwesen und hinterlässt Origami-Figuren bei seinen Opfern. Jetzt schlüpft man in mehrere Rollen und erlebt die Geschichte aus vielen Blickwinkeln. Das außergewöhnliche daran ist, dass man seine Charaktere sterben lassen kann und das Spiel geht trotzdem weiter. Ich hab nie alle sterben lassen, daher weiß ich net, was dann pasiert. Es gibt sogar ein Bad-Ending, bei dem nur der Killer überlebt. Wenn man das Spiel in diesem Wissen spielt, wird man vorsichtig und geht nicht verschwenderisch mit dem Leben Anderer (auch wenns virtuelle Figuren sind) um. Das Spiel ist meiner Meinung nach übrigens eins der besten, die es jemals gab. Außergewöhnlich und aber auch ein bißchen verstörend.

Also, ich habe Heavy Rain für die PS3 durchgespielt. Das Spiel versteht es, auch ohne die Move-Edition Emotionen hervorzurufen wie kein Bisher anderes Spiel, das ich kenne. Man trifft Entscheidungen in dem Spiel und die können teilweise sehr hart sein- das kann ich schonmal sagen. Das Spiel steckt jemanden in Situationen, die recht aussichtslos erscheinen, bietet aber immer eine Möglichkeit zu entkommen.

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Eigentlich sollte man immer die gleichen Emotionen haben, egal WIE man jemanden absticht... egal ob jetzt mit Motion-Controller oder mit dem normalen Pad. Falls das nicht so sein sollte, kann man IMO davon ausgehen, dass man schon etwas abgestumpft ist, was Gewalt betrifft.

Was mich persönlich an Motion-Controllern nervt, ist das es so sauanstrengend sein kann. Bsp (Wii): Mario und Sonic bei den Olympischen Spielen: 400m schwimmen, Wii Sports: Boxen etc.
Allerdings gibts da auch Spiele, die es richtig machen, wie Mario Kart =D
Seraph
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Re: Motion-Controller

Beitrag von Seraph »

Danke fuer die Links, Krishty. Daher weiss ich nun auch, dass er mit seinem Unternehmen auch Fahrenheit produziert hat, was ich ansich ganz nett fand, auch wenn es einige Maengel besass.

Eigentlich habe ich den letzten Werbe-Spot fuer Natal auf YouTube gesucht, aber leider nicht gefunden. Naja, dafuer bin ich ueber einige Parodien wie diese hier gestolpert. Zurueck zum Thema Moral.
Chromanoid hat geschrieben:Würde man das anders sehen, dann müsste man auch bestimme Kampfsportvereine genau beobachten, Gotcha und Co. verbieten, sowie Automaten-Shooter mit Plastikgewehr verbannen. Auch Spielzeugwaffen sollte man dann sehr kritisch sehen, denn das einzige was denen fehlt ist die Darstellung - "kreative" Kinder können sicherlich immersiver einen Plastikschwertmord darstellen, als sie es in irgendeinem Computerspiel für diese Altersklasse finden können.
Mal ganz davon abgesehen, dass schon versucht wurde (und immer wieder versucht wird) einige von den genannten Dingen zu verbieten, so wuerde ich die 'Immersion' eines von einem Kind gespielten Plastikschwertmordes nicht mit dem 'tatsaechlichen' hautnahen und besonders in Szene gestellten Ablebens eines virtuellen Charakters vergleichen wollen. Wenn ich in einem Spiel jemanden hautnah verpruegle und gleichzeitig die Konsequenzen fuer mich sichtbar sind - Blessuren, Frakturen, Verbrennungen, etc. - dann ist das fuer mich schon ein bedeutender Unterschied zum Kampfsport, in dem das Ziel in den meisten Faellen nicht ist, sich gegenseitig zu verletzen. Ja, auch beim Kampfsport gibt es Ausnahmen, allerdings ist das 'nur' ein verschwindend geringer Anteil und normalerweise auch nicht fuer Jugendliche zugaenglich, im Gegensatz zu immer populaerer werdenden Videospielen, wo auch haeufig Erwachsenentitel von Kindern bis Jugendlichen gespielt werden. Besonders letzteres ist nun mal ein Fakt, vor dem man seine Augen nicht verschliessen sollte.

Ich habe vor kurzem Splinter Cell Conviction (SCC) gespielt und dort gab es immer wieder Abschnitte in denen man Gegner auf sinnfreie Art verhoeren musste. Sinnfrei deshalb, weil die Gewalt nicht immer notwendig gewesen waere und auch die Reaktionen der Gegner teils nicht nachvollziehbar waren. Wie auch immer, es gibt eine Szene in der man eine Person auf eine gluehende Herdplatte fuer einige Sekunden niederdruecken kann/muss, wobei man die Verletzungen anschliessend auch sieht. Wenn ich dieses nun per Buttonklick einfach ausfuehre und dann zusehe(n muss), wie er da rumschreit, dann ist das eine Sache, auch wenn sie mir nicht gefaellt. Aber mal angenommen, ich sollte selbige Aktion real mit einem Motion-Controller ausfuehren, dann wuerde ich wohl entweder sehr schnell abbrechen (aufgrund des erhaltenen Feedbacks: Schreie, Versuche sich zu befreien, Rauch) oder es gar nicht erst ausfuehren.

Aber gut, in SCC scheint eh die Gewalt und daemliche Sprueche (insbesondere der beiden Agenten im Coop) im Vordergrund zu stehen. Warum ist es mir z.B. nicht moeglich wie in den Vorgaengern meine Gegner (insbesondere im Coop) nur zu betaeuben? Nein, so muss ich sie immer auf moeglichst 'stylische' Art umbringen.
Brainsmith hat geschrieben:Eigentlich sollte man immer die gleichen Emotionen haben, egal WIE man jemanden absticht... egal ob jetzt mit Motion-Controller oder mit dem normalen Pad. Falls das nicht so sein sollte, kann man IMO davon ausgehen, dass man schon etwas abgestumpft ist, was Gewalt betrifft.
Nehmen wir mal an ich spiele einen Shooter wie BF:BC2 und steche dort meine Gegner reihenweise ab. Das was passiert ist, dass ich hinlaufe, kurz eine Taste druecke und der Gegner aus meinem Sichtfeld verschwindet. Ich erhalte kurz die Nachricht eingeblendet, dass er hinueber ist und ich sein Dog tag aufgesammelt habe. Aehnlich wuerde es wohl verlaufen, selbst wenn ich einen Motion-Controller fuer so etwas verwenden wuerde. Wenn ich nun jedoch ein eher filmreifes Spiel habe, wo das Abstechen entsprechend in Szene gesetzt wird, dann wuerde es fuer mich wohl schon einen Unterschied machen, ob ich nur einen Knopf druecke oder die Bewegungen, um ihm das Messer mehrmals zwischen die Rippen zu rammen, mehrmals real nachmachen muss.

Man muss natuerlich auch sehen, ob die Gewalt begruendet (z.B. Notwehr) oder sinnfrei (SCC ;)) ist. Bei letzterem zoegere ich schon manchmal den Knopf zu druecken. Dummerweise muss ich es tun, wenn ich im Spiel weiter kommen moechte.

Also bringt mich das zu dem Ergebnis, dass primaer die Darstellung/Szene und 'nur' sekundaer der Motion-Controller das Problem ist. Interessante Feststellung, wo ich doch frueher haeufiger Horror- und Splatterfilme geguckt habe. ;) Ich merk schon, ich werde wohl wirklich alt. :(
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Chromanoid
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Re: Motion-Controller

Beitrag von Chromanoid »

Seraph hat geschrieben:Mal ganz davon abgesehen, dass schon versucht wurde (und immer wieder versucht wird) einige von den genannten Dingen zu verbieten, so wuerde ich die 'Immersion' eines von einem Kind gespielten Plastikschwertmordes nicht mit dem 'tatsaechlichen' hautnahen und besonders in Szene gestellten Ablebens eines virtuellen Charakters vergleichen wollen.
Im Rahmen von dem was ein Kind in der Altersklasse zu sehen bekommt, sollte ein kreatives Kind schon mehr drauf haben :). Also meine Plastiksoldatenkriege die ich mit ca. 12 in Szene gesetzt habe, konnten sich teilweise schon mit FPS Darstellungen messen.
Seraph hat geschrieben:Ja, auch beim Kampfsport gibt es Ausnahmen, allerdings ist das 'nur' ein verschwindend geringer Anteil und normalerweise auch nicht fuer Jugendliche zugaenglich, im Gegensatz zu immer populaerer werdenden Videospielen, wo auch haeufig Erwachsenentitel von Kindern bis Jugendlichen gespielt werden. Besonders letzteres ist nun mal ein Fakt, vor dem man seine Augen nicht verschliessen sollte.
Deswegen setze ich mich für vernünftigen Jugendschutz ein.
Seraph hat geschrieben:Also bringt mich das zu dem Ergebnis, dass primaer die Darstellung/Szene und 'nur' sekundaer der Motion-Controller das Problem ist. Interessante Feststellung, wo ich doch frueher haeufiger Horror- und Splatterfilme geguckt habe. Ich merk schon, ich werde wohl wirklich alt.
Ich würde sagen, dass es noch nicht mal auf die Darstellung ankommt, sondern wirklich nur auf die Gesamtkomposition. Ein RapeLay-Spiel könnte wahrscheinlich sogar komplett auf visuelle Darstellung verzichten und würde trotzdem mindestens eine Indizierung verdienen. Die Motioncontroller tragen ihren Teil zum Einfluss bei - besonders viel ausmachen tun sie glaube ich nicht. Wenn jemand tatsächlich aufgrund von Videospielen Morde plant, dann reicht es ihm wahrscheinlich auch, wenn er nach der Sitzung an Tastatur und Maus mit einem Messer auf Kissen einsticht oder mit einem Luftgewehr auf Spatzen schießt - der Motion-Controller an sich würde denke ich nicht viel ändern. Ich persönlich sehe da auch nicht wirklich einen Zusammenhang. Videospiele sind dazu i.d.R. inhaltlich einfach noch zu harmlos, um Leute von Ideen und Fantasien zu überzeugen - politische Texte o.Ä. sollten da mehr Einfluss als die meisten "Tötungssimulatoren" haben - gerade weil bei einem Text eine echte nachvollziehbare Motivation vermittelt wird, die in den meisten Videospielen einfach fehlt. Racheglüste werden in Filmen und Büchern wesentlich nachvollziehbarer präsentiert...

Übrigens hier mal ein Videospiel, was IMO ein politisches Thema sehr gut mit Gewalt und Interaktivität vermittelt:
Terrorist Killer
Alexander Kornrumpf
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Re: Motion-Controller

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

Ich habe No More Heroes (http://www.amazon.de/Koch-Media-GmbH-Mo ... B0011V7ELK) sehr günstig (und eherlich gesagt vor allem wegen des geringen Preises) in England erstanden. Da es sich ausschließlich um sinnloses Töten handelt, habe ich es dann ziemlich schnell sein gelassen. Es ist natürlich nicht völlig unmöglich dass die deutsche Version entschärft wurde. Ich denke o.g. Spiel ist am ehesten Vergleichbar mit "Prügelspielen" von denen ich allerdings keins selbst gespielt hab. Ich meine mich zu erinnern dass solche früher auch z.T. indiziert wurden.

Was die mir bekannten Studien über Gewaltdarstellung angeht, so kommen sie zum Ergebnis, dass Wahrnehmung und Wirkung sehr auf den Kontext ankommt. Das deckt sich mit einigen Dingen die hier genannt wurden. Wichtig ist glaube ich auch dass man (anders als deine BF Beschreibung) sieht, dass Gewalt (fatale) Konsequenzen hat.

Ich denke ob ein Spiel Gewalt in verantworungsvoller Weise darstellt ist nur in sehr geringem Maße vom Controller abhängig. Der Controller ist vielleicht nur ein Katalysator, durch den der Spieler für eine ohnehin problematische Dartellung sensibilisiert wird. Man muss aber auch festhalten, dass Motion Controller nicht immer wirklich den Realismus steigern. Kämpfen Prince of Persia für wii: Wild mit beiden Controllern Schlakern dabei wahllos Tasten drücken und schauen was passiert.
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