Über die (räumliche) Größe von Spielwelten
Verfasst: 06.01.2010, 18:08
Eine Sache, die sich in den letzten Jahren erheblich verändert hat ist die (mögliche) Größe von Spielwelten. Wenn man sich alte RPGs oder so Spiele wie UT/Half Life ansieht, dann sind das ja relativ überschaubare Welten gewesen, bei denen man meistens irgendwas in einem Level machen musste und dann ist man ins nächste gegangen. Außerdem war der reine Fußweg sehr überschaubar.
Wenn man sich heute mal Gothic 3, X³ oder WoW ansieht, dann stellt man fest, dass die Welten wesentlich größer geworden sind, wobei ich sagen würde, dass X³ wegen des immer verfügbaren Sprungantriebs und relativ schnellen Schiffen am Ende das resultierende Problem langer Wege am besten löst. Gothic ist imo noch akzeptabel, weil man Teleportsteine hat die einen dahin bringen, wo man die meiste Zeit sein will und somit eigentlich an jeden Ort nur einmal laufen muss. WoW ist so groß, dass es mich aufregt. Wobei ich vielleicht noch etwas zu meiner Sicht sagen sollte, da mir nicht ganz klar ist, ob mein Vergleich überhaupt zulässig ist:
Gothic 3 hab ich einmal komplett durchgespielt und einmal halb, d.h. ich weis wovon ich rede. Die Welt an sich ist so groß, dass man für die entferntesten Punkte schätzungsweise 1h Fußweg hätte. Das ist in meinen Augen ziemlich groß zumal die Welt sehr kompakt mit Content gefüllt ist.
D.h. Welt ist ziemlich groß, aber in kontinuierliche Gebiete unterteilt, in die man kostenfrei immer reisen kann.
X³ (reunion oder terran conflict spielt eigentlich keine rolle in meinen augen) hab ich die Missionen relativ weit gemacht aber nie alle beendet. Ich war glaub bei beiden Teilen über 10 Tagen Spielzeit und hab glaub ich beides mal eine vollständige Sektorkarte gehabt. Das Spiel ist in meinen Augen ähnlich orientierungslos wie WoW, da man von der "Campagne" eigentlich nicht so viel hat. Man handelt halt ein bisschen, baut sich Fabriken, kauft Schiffe und schießt ein paar Leute übern haufen bis man keine Lust mehr hat. Sehr entspannend. Die Welt ist sehr groß, aber eher monoton. Die größe wird dadurch überwunden, dass man die Spielzeit um den Faktor 10 beschleunigen kann. Außerdem kann man eigentlich jeder Zeit in einen der 100+ anderen Sektoren springen. Außerdem findet man nach einiger Zeit Schiffe die Sektoren in wenigen bis einigen Sekunden durchfliegen können.(Die können dann halt nicht kämpfen, aber man will sowieso nicht auf seinen Zerstörern durch den Weltraum fliegen, die sind viel zu langsam und zu träge)
D.h. Welt ist extrem groß, aber in diskrete Gebiete unterteilt, in die man unter gewissen voraussetzungen reisen kann, die nach kurzer Zeit eigentlich immer erfüllt sind. Dass man den Sprungantrieb mit Energie füllen muss halte ich für einen Designtechnischen Fehlgriff, weil man das Geld für die Energiezellen sowieso immer hat und so nur durch permanentes Kaufen von Energiezellen genervt wird. Ich mein wenn ich sowieso 100mio hab und der Preis pro Energiezelle zwischen 10 und 20 liegt, dann is es mir auch scheiß egal ob ich jetzt ein schlechtes Geschäft gemacht hab oder nicht, weil man eh immer <1000 Zellen verbraucht. Zumal der gewinn durch automatische Händler den Preis in der Ladezeit schon wieder gedeckt hat.
WoW hab ich als es rauskam mal bis Level 40 und die letzten zwei Tage bis Level 11 gezockt. Und ich muss sagen, als ich so mit Level 7 vom Dorf 5 minuten zum nächsten Quest laufen musste und an einem großen Baum vorbeigekommen bin, hab ich mir gedacht: "In dem Baum wären in Gothic drei Quests und ne Stadt drin gewesen" und mich beschlossen, dass ich das mit jemandem diskutieren will;)
Ich hab es des öfteren geschafft beim Laufen zu einem Questgeber aufs klo zu gehen und einmal hab ichs sogar geschafft bis in die Küche zu laufen eine Kanne Kaffee zu kochen und rechtzeitig wieder da zu sein. Sowas ist mir einfach völlig unverständlich. Und es ist imo ja nichtmal so, dass es irgendwie notwendig wäre die Welt so groß zu machen. Da is ja auchnoch nix drin. (übrigens der Punkt, warum ich das erste mal aufgehört hab)
D.h. Welt ist unglaublich groß, im großen und ganzen in kontinuierliche Gebiete unterteilt, die für sich genommen immernoch ziemlich groß ist, durch die man auf verschiedene Weise reisen kann um sich Stundenlange Märsche zu ersparen. Das Problem wird unerheblicher, wenn man ein höheres Level bekommt, weil man dann mit Reittieren etwas schneller unterwegs ist.
Ich finde es einfach erstaunlich, dass man in X³ schneller an jeden beliebigen Punkt im Universum kommt, als man in WoW im Startkaff von einem Ende zum anderen gelaufen ist(oder vom ersten Questgeber zum Ziel des Quests). Ich mein ich werfe mit beiden Spielen irgendwo meine Zeit weg, aber muss das durch reisen durch eine eintönige Landschaft sein?
Witzig finde ich auch, dass die Größe der Welt damals ja ein großer Punkt für WoW war und sich das jetzt eher als Nachteil herauszustellen scheint. Wenn man sich zum vergleich mal Warhammer Online ansieht, dann ist die Welt da ja mit Absicht erheblich kleiner gestaltet worden.(Das hat da aber bestimmt auch technische Gründe gehabt)
Ich denke dass die größte gelungene Welt Gothic 3 ist, weil man die Distanz meistens nicht bemerkt, aber sich wundervolle Bilder ergeben(wenn man die entsprechende Hardware hat) und man trotzdem die Vielfalt einer riesigen Welt hat. Es gibt da Eis, Gemäßigtes Klima und Wüste und es ist ein relativ sanfter Übergang vorhanden.
Die wohl entscheidenden Fragen wären also:
Will man überhaupt eine Welt haben, die wesentlich größer ist als ein, die man auch schon mit der UT Engine hätte realisieren können?
Wäre es nicht vielleicht sinnvoll sein Spiel so zu gestalten, dass alles, was momentan an Spielwelt interessant ist, auch in <1min erreichbar ist, ohne irgendwas (wertvolles) dafür zu bezahlen?
Was bringt überhaupt eine größere Welt für Vorteile?
Anm.: Ich will Warhammer eigentlich nicht anführen, weil ich dann zwei Vertreter von MMORPGs hätte und weils glaub ich auch nicht viel neues bringt.
Gruß
Wenn man sich heute mal Gothic 3, X³ oder WoW ansieht, dann stellt man fest, dass die Welten wesentlich größer geworden sind, wobei ich sagen würde, dass X³ wegen des immer verfügbaren Sprungantriebs und relativ schnellen Schiffen am Ende das resultierende Problem langer Wege am besten löst. Gothic ist imo noch akzeptabel, weil man Teleportsteine hat die einen dahin bringen, wo man die meiste Zeit sein will und somit eigentlich an jeden Ort nur einmal laufen muss. WoW ist so groß, dass es mich aufregt. Wobei ich vielleicht noch etwas zu meiner Sicht sagen sollte, da mir nicht ganz klar ist, ob mein Vergleich überhaupt zulässig ist:
Gothic 3 hab ich einmal komplett durchgespielt und einmal halb, d.h. ich weis wovon ich rede. Die Welt an sich ist so groß, dass man für die entferntesten Punkte schätzungsweise 1h Fußweg hätte. Das ist in meinen Augen ziemlich groß zumal die Welt sehr kompakt mit Content gefüllt ist.
D.h. Welt ist ziemlich groß, aber in kontinuierliche Gebiete unterteilt, in die man kostenfrei immer reisen kann.
X³ (reunion oder terran conflict spielt eigentlich keine rolle in meinen augen) hab ich die Missionen relativ weit gemacht aber nie alle beendet. Ich war glaub bei beiden Teilen über 10 Tagen Spielzeit und hab glaub ich beides mal eine vollständige Sektorkarte gehabt. Das Spiel ist in meinen Augen ähnlich orientierungslos wie WoW, da man von der "Campagne" eigentlich nicht so viel hat. Man handelt halt ein bisschen, baut sich Fabriken, kauft Schiffe und schießt ein paar Leute übern haufen bis man keine Lust mehr hat. Sehr entspannend. Die Welt ist sehr groß, aber eher monoton. Die größe wird dadurch überwunden, dass man die Spielzeit um den Faktor 10 beschleunigen kann. Außerdem kann man eigentlich jeder Zeit in einen der 100+ anderen Sektoren springen. Außerdem findet man nach einiger Zeit Schiffe die Sektoren in wenigen bis einigen Sekunden durchfliegen können.(Die können dann halt nicht kämpfen, aber man will sowieso nicht auf seinen Zerstörern durch den Weltraum fliegen, die sind viel zu langsam und zu träge)
D.h. Welt ist extrem groß, aber in diskrete Gebiete unterteilt, in die man unter gewissen voraussetzungen reisen kann, die nach kurzer Zeit eigentlich immer erfüllt sind. Dass man den Sprungantrieb mit Energie füllen muss halte ich für einen Designtechnischen Fehlgriff, weil man das Geld für die Energiezellen sowieso immer hat und so nur durch permanentes Kaufen von Energiezellen genervt wird. Ich mein wenn ich sowieso 100mio hab und der Preis pro Energiezelle zwischen 10 und 20 liegt, dann is es mir auch scheiß egal ob ich jetzt ein schlechtes Geschäft gemacht hab oder nicht, weil man eh immer <1000 Zellen verbraucht. Zumal der gewinn durch automatische Händler den Preis in der Ladezeit schon wieder gedeckt hat.
WoW hab ich als es rauskam mal bis Level 40 und die letzten zwei Tage bis Level 11 gezockt. Und ich muss sagen, als ich so mit Level 7 vom Dorf 5 minuten zum nächsten Quest laufen musste und an einem großen Baum vorbeigekommen bin, hab ich mir gedacht: "In dem Baum wären in Gothic drei Quests und ne Stadt drin gewesen" und mich beschlossen, dass ich das mit jemandem diskutieren will;)
Ich hab es des öfteren geschafft beim Laufen zu einem Questgeber aufs klo zu gehen und einmal hab ichs sogar geschafft bis in die Küche zu laufen eine Kanne Kaffee zu kochen und rechtzeitig wieder da zu sein. Sowas ist mir einfach völlig unverständlich. Und es ist imo ja nichtmal so, dass es irgendwie notwendig wäre die Welt so groß zu machen. Da is ja auchnoch nix drin. (übrigens der Punkt, warum ich das erste mal aufgehört hab)
D.h. Welt ist unglaublich groß, im großen und ganzen in kontinuierliche Gebiete unterteilt, die für sich genommen immernoch ziemlich groß ist, durch die man auf verschiedene Weise reisen kann um sich Stundenlange Märsche zu ersparen. Das Problem wird unerheblicher, wenn man ein höheres Level bekommt, weil man dann mit Reittieren etwas schneller unterwegs ist.
Ich finde es einfach erstaunlich, dass man in X³ schneller an jeden beliebigen Punkt im Universum kommt, als man in WoW im Startkaff von einem Ende zum anderen gelaufen ist(oder vom ersten Questgeber zum Ziel des Quests). Ich mein ich werfe mit beiden Spielen irgendwo meine Zeit weg, aber muss das durch reisen durch eine eintönige Landschaft sein?
Witzig finde ich auch, dass die Größe der Welt damals ja ein großer Punkt für WoW war und sich das jetzt eher als Nachteil herauszustellen scheint. Wenn man sich zum vergleich mal Warhammer Online ansieht, dann ist die Welt da ja mit Absicht erheblich kleiner gestaltet worden.(Das hat da aber bestimmt auch technische Gründe gehabt)
Ich denke dass die größte gelungene Welt Gothic 3 ist, weil man die Distanz meistens nicht bemerkt, aber sich wundervolle Bilder ergeben(wenn man die entsprechende Hardware hat) und man trotzdem die Vielfalt einer riesigen Welt hat. Es gibt da Eis, Gemäßigtes Klima und Wüste und es ist ein relativ sanfter Übergang vorhanden.
Die wohl entscheidenden Fragen wären also:
Will man überhaupt eine Welt haben, die wesentlich größer ist als ein, die man auch schon mit der UT Engine hätte realisieren können?
Wäre es nicht vielleicht sinnvoll sein Spiel so zu gestalten, dass alles, was momentan an Spielwelt interessant ist, auch in <1min erreichbar ist, ohne irgendwas (wertvolles) dafür zu bezahlen?
Was bringt überhaupt eine größere Welt für Vorteile?
Anm.: Ich will Warhammer eigentlich nicht anführen, weil ich dann zwei Vertreter von MMORPGs hätte und weils glaub ich auch nicht viel neues bringt.
Gruß