Hyperbolica
Verfasst: 06.04.2022, 14:27
Also eigentlich würde ich jetzt nicht einfach für jedes Spiel das ich gut finde einen eigenen Diskussionsthread hier aufmachen, aber Hyperbolica fand ich dann doch irgendwie besonders.
Ich will hier gar nicht groß anfangen, zu versuchen, alles zu erklären; jedem, der nicht weiß, wovon ich rede, sei daher einfach das Entwicklertagebuch ans Herz gelegt: https://www.youtube.com/c/CodeParade/videos
Mir geht es hier eher um meine eigene Erfahrung beim Spielen.
Aber ganz kurz gesagt ist Hyperbolica ein relativ simples Spiel, dass in nicht-euklidischen Räumen spielt. Auf den Screenshots sieht es irgendwie eher nach Fish-Eye-Objektiv Optik aus, bzw. als handele es sich einfach um eine komisch verzerrte Welt, wie man sie letztendlich auch aus anderen Spielen kennt (In Serious Sam gab es ja beispielsweise komisch gebogene Level in denen man auf einmal an der Decke laufen konnte). Aber die Welt von Hyperbolica ist nicht nur verzerrt, sondern funktioniert wirklich fundamental anders.
Ich habe es bisher noch nicht sehr lange gespielt und ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass es im traditionellen Sinne ein gutes Spiel ist, es ist eher ein sehr sehr seichtes Adventure. Aber diese Erfahrung, in einem hyperbolischen Raum rumzulaufen ist einfach so so weird und absolut lohnenswert. Es gibt sehr nah am Anfang ein Labyrinth, es ist nichteinmal sehr umfangreich, aber es ist unglaublich verwirrend den Weg zu finden. Dabei hat man sogar eine Karte, die das Labyrinth von oben zeigt, und eigentlich sollte man damit ruckzuck zum Ziel finden können. Aber das Problem ist, dass der hyperbolische Raum einfach sehr sehr groß ist. Die Karte zeigt immer nur die nahe Umgebung an, und man denkt man müsste nur herauszoomen um das ganze Labyrinth sehen zu können, aber das funktioniert nicht, denn egal wie man es anstellt, auf einem 2D-Bildschirm ist einfach nicht genügend Platz dafür. Und das ist, was ich so überraschend an dieser Erfahrung fand und warum es dann doch hier vorstellen wollte.
Auf der einen Seite kann man jeden Weg in diesem Labyrinth innerhalb von ein paar Minuten ablaufen, so groß ist es also gar nicht. Aber weder auf der Karte im Spiel noch auf einer mentalen Karte im Gehirn kann man es wirklich erfassen und verstehen. Ich laufe zweimal um die Ecke und habe keine Intuition mehr, wo ich bin (was halt vor allen Dingen daran liegt, dass man 5 mal 90 Grad nach links laufen muss um wieder gerade aus zu sehen, und nicht 'nur' 4 mal, wie in der 'echten' Welt :D). Und als ich danach nochmal ein anderes 3D Spiel gespielt habe (Tomb Raider 2, hehe) empfand ich die normale, euklidische Welt als irgendwie so unfassbar trivial und, uhm, anschaulich :D
Also, ja, es ist sehr schwer in Worte zu fassen, wie groß der hyperbolische Raum ist. Und genau das fand ich so cool.
Und wo das Spielen schon interessant ist, ist die Mathematik dahinter noch viel interessanter. Alleine so triviale Fragen wie "Wie soll ich eigentlich die Position des Spielers speichern, wenn normale Koordinaten nicht mehr funktionieren?". Irgendwie hab ich richtig Bock bekommen, selber eine hyperbolische Game-Engine zu schreiben :D
Ich will hier gar nicht groß anfangen, zu versuchen, alles zu erklären; jedem, der nicht weiß, wovon ich rede, sei daher einfach das Entwicklertagebuch ans Herz gelegt: https://www.youtube.com/c/CodeParade/videos
Mir geht es hier eher um meine eigene Erfahrung beim Spielen.
Aber ganz kurz gesagt ist Hyperbolica ein relativ simples Spiel, dass in nicht-euklidischen Räumen spielt. Auf den Screenshots sieht es irgendwie eher nach Fish-Eye-Objektiv Optik aus, bzw. als handele es sich einfach um eine komisch verzerrte Welt, wie man sie letztendlich auch aus anderen Spielen kennt (In Serious Sam gab es ja beispielsweise komisch gebogene Level in denen man auf einmal an der Decke laufen konnte). Aber die Welt von Hyperbolica ist nicht nur verzerrt, sondern funktioniert wirklich fundamental anders.
Ich habe es bisher noch nicht sehr lange gespielt und ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass es im traditionellen Sinne ein gutes Spiel ist, es ist eher ein sehr sehr seichtes Adventure. Aber diese Erfahrung, in einem hyperbolischen Raum rumzulaufen ist einfach so so weird und absolut lohnenswert. Es gibt sehr nah am Anfang ein Labyrinth, es ist nichteinmal sehr umfangreich, aber es ist unglaublich verwirrend den Weg zu finden. Dabei hat man sogar eine Karte, die das Labyrinth von oben zeigt, und eigentlich sollte man damit ruckzuck zum Ziel finden können. Aber das Problem ist, dass der hyperbolische Raum einfach sehr sehr groß ist. Die Karte zeigt immer nur die nahe Umgebung an, und man denkt man müsste nur herauszoomen um das ganze Labyrinth sehen zu können, aber das funktioniert nicht, denn egal wie man es anstellt, auf einem 2D-Bildschirm ist einfach nicht genügend Platz dafür. Und das ist, was ich so überraschend an dieser Erfahrung fand und warum es dann doch hier vorstellen wollte.
Auf der einen Seite kann man jeden Weg in diesem Labyrinth innerhalb von ein paar Minuten ablaufen, so groß ist es also gar nicht. Aber weder auf der Karte im Spiel noch auf einer mentalen Karte im Gehirn kann man es wirklich erfassen und verstehen. Ich laufe zweimal um die Ecke und habe keine Intuition mehr, wo ich bin (was halt vor allen Dingen daran liegt, dass man 5 mal 90 Grad nach links laufen muss um wieder gerade aus zu sehen, und nicht 'nur' 4 mal, wie in der 'echten' Welt :D). Und als ich danach nochmal ein anderes 3D Spiel gespielt habe (Tomb Raider 2, hehe) empfand ich die normale, euklidische Welt als irgendwie so unfassbar trivial und, uhm, anschaulich :D
Also, ja, es ist sehr schwer in Worte zu fassen, wie groß der hyperbolische Raum ist. Und genau das fand ich so cool.
Und wo das Spielen schon interessant ist, ist die Mathematik dahinter noch viel interessanter. Alleine so triviale Fragen wie "Wie soll ich eigentlich die Position des Spielers speichern, wenn normale Koordinaten nicht mehr funktionieren?". Irgendwie hab ich richtig Bock bekommen, selber eine hyperbolische Game-Engine zu schreiben :D