Für mich sind diese Concept-Arts ein netter Anfang und interessante Inspiration, aber eben keine fertige Ideen oder Konzepte.
Ich denke wir unter uns Programmierern hier sind uns alle ziemlich im Klaren, was es ist, und vor allem was es nicht ist.
Allerdings: Selbst das ausgereifteste Konzept wird man so nie in der Endproduktion sehen. Zuerst muss es jemand mit gewissem Aufwand umsetzen und dabei Stellen interpretieren und extrapolieren was nicht zu sehen ist, bis z.B. ein Kleid, 3D-Modell, Filmkulisse entsteht.
Wenn man die Bilder anschaut, sind die eben alle auf eine gewisse Art nur lokal konsistent
Genau. Die App heißt nicht umsonst "Dream" - vage kontrollierte, unreflektierte Assoziationen aus Schemen, welche iterativ neue Schemen und neue Assoziationen produzieren. Etwa so, wie wir träumen.
Aber: Die meisten Concept-Arts sind ebenso wenig ausgereift und konsistent - natürlich an unwichtigeren Stellen, und kommt natürlich auch auf den Produktionsschritt an. Betrachte aber z.B. mal Modeskizzen.
Wenn ich jedoch bereits in ein vages, "fehlerbehaftetes" Konzept ein konsistente(re)s Modell hineininterpretieren und dieses umsetzen kann, ist es damit schon ein ziemlich nützliches Konzept.
Oder anders ausgedückt: wenn ich einen guten 3D-Modeller frage, ob er ein Baumhaus modellieren kann, das so ähnlich aussieht, wird er sicher nicht antworten "nein, weil der Baum da nicht auf dem Boden endet, geht das nicht". Ein schlechterer Modeller wird es dagegen auch nicht mit der besten Skizze hinbekommen.
böse gesagt ein glorifiziertes Zusammenstückeln von Kacheln aus anderen Bildern plus ein paar Filter oben drauf angewandt.
Versuch das mal händisch: Google-Bildersuche zu einem Thema, und eine Collage zusammenstückeln. Du wirst merken, wieviel mehr dahintersteckt als nur Teile ausschneiden, passend transformieren, Übergänge retuschieren und grafischen Bildfiltern, bis du eine qualitativ ähnliche Collage hinbekommst, mir angepasster Farb- und Lichtstimmung und einigermaßen Tiefenwirkung.
Mit "So gut würde ich das auch gerne können", damit meinte ich genau das. Ich nutze Photoshop beruflich, und habe auch keine zwei linken Hände wenns um Retusche und Digital Painting geht. Aber eine Collage so sauber und grafisch konsistent hinzubekommen, da steckt richtig Arbeit dahinter.
Was das Zusammenstückeln angeht: Concept-Artists arbeiten ja prinzipiell auch so, nennt sich Mood-Sheet. Nur, es bleibt zuerst bei einer wilden Pinwand aus Referenzen für Farben, Formen, Licht, Layout, ... mögliche Zusammensetzungen erfolgen ständig neu im Kopf, werden verworfen, umgeschichtet, ... Aus diesen vagen Imaginationen, die bis dahin nur der Artist sieht, werden dann einzelne konsistentere Entwürfe gefertigt, dabei werden ständig die relevanten Teile aus den Referenzen abgeschaut und miteinander verschmolzen.
Hier ist sowas im Nachgang zu Papier gebracht und gar nicht erst ein fertige Artwork gemacht worden:
https://pbs.twimg.com/media/FFtJgt6XMAE ... =4096x4096
(Von: The Spirit and The Mouse, Twitter:
https://twitter.com/SpiritAndMouse)
So betrachtet liefern diese KI-Tools natürlich keine fertigen Artworks, sondern gehen nur den Schritt bis zur vagen Imagination. Ein zusätzlicher Ideenlieferant in diesem Produktionsschrit, nicht darüber hinaus.