ZFX + Developia

Hallo alle zusammen,

zuerst einmal möchte ich mich gerne kurz vorstellen.
Ich heiße Florian und habe im "hohen" Alter von 31 Jahren nun damit begonnen, ein Informatik-Studium in Angriff zu nehmen.
Nach einigen beruflichen Erfahrungen die ich in meinem Leben sammeln durfte, die mich jedoch nicht "ein Leben lang" motivieren werden entschied ich mich, in meinem Alter nochmal einen Neuanfang zu wagen und endlich dem Berufsbereich nachzueifern, der mich seit Kindheit an fasziniert.
Warum ich das nicht von Anfang an getan habe lasse ich einfach mal offen, ich brauche eben leider manchmal etwas länger um zu verstehen was ich wirklich will ;-)

Nun ist die Situation so, dass ich mein Hauptaugenmerk voll auf mein Studium richte und weiter richten werde, jedoch suche ich eine Art "Nebenbeschäftigung" die mich ein wenig vom stupiden Konsolenausgabenprogrammieren weg bringt.

Sicherlich ist mir bewusst, dass man immer mit den Basics beginnt, und solche Basics mitunter recht "langweilig" aussehen, aber dennoch einfach nötig sind.

Da ich aber wenigstens ab und an gerne vom sturen Skripte-Lesen und der, leider manchmal, recht trockenen und mit der Zeit langweilenden Lernerei wegkommen möchte entschied ich mich dazu, mich in die Programmierung von Spielen etwas einzulesen.

Ich persönlich empfinde meine Lereffektivität als deutlich höher, wenn man einfach mal was macht, was einen interessiert, und da liegen Spiele jeglicher Art eben deutlich höher als Fibonacci-Reihen oder Taschenrechner. Ich hoffe ihr könnt mir bis hier her folgen.

Meinen Leistungsstand würde ich trotz Studium als Anfänger bezeichnen, da leider erst 1 Semester rum ist ;-)
Meine Bereitschaft etwas Neues zu lernen ist dennoch sehr hoch.

Zuge des Studiums werden wir fortan erstmal nur mit Java weitermachen, weswegen es nahe läge, mit eben dieser Sprache auch im Bereich der Spiele tätig zu werden...allerdings weiss ich nicht, ob ich den Lerneffekt, der damit verbunden wäre, bevorzugen soll, oder doch eher eine Sprache in Angriff nehmen soll, um möglichst breitgefächert in die Zukunft gehen zu können.

Ich möchte die Entwicklung von Spielen gerne parallel zu meinem Studium betreiben. An vorderster Stelle steht, wie bereits erwähnt, das Studium, was mich sehr viel Zeit kostet, aber ab und zu brauch ich eben mal was Abwechslung.

Mir ist durchaus bewusst, dass alles ein sehr großer und vor allem langer Prozess ist, das nehme ich in Kauf und beabsichtige auch nicht nächste Woche ein Skyrim auf die Beine gestellt zu haben.

Nach meinem Einlesen hier bei Euch stehe ich nun leider vor einer Wand, da ich nicht weiß, wie ich anfangen soll.
Bei Java bleiben, eine andere Sprache aussuchen?
Klar, klein anfangen, aber womit? Macht es Sinn, sich einfach mal mit Blender zu beschäftigen? Oder sind andere Dinge wichtiger?

Ich weiss, dass meine Fragen nicht sehr konkret sind, und ich weiss auch, dass es nicht DIE Vorgehensweise gibt die ihr mir ans Herz legen könnt, ich suche einfach nur ein wenig Licht im Dunkeln.

Einerseits möchte ich natürlich gerne schnell Ergebnisse sehen können (wer will das nicht?), andererseits möchte ich gerne eure Ratschläge hören, ob nicht andere Dinge wichtiger sind.

Meine eigenen Gedanken dazu sind, dass ich gerne meine Programmierkenntnisse erweitern möchte, dies aber sehr gerne mit grafischen Elementen verbinden würde, um einfach mal von dieser öden Konsolenausgabe wegzukommen.
Ob da jetzt Spiele die richtige Richtung sind weiß ich leider nicht, aber vielleicht könnt ihr mir da ja ein wenig Denkanstöße geben :-)

Die Frage nach Game- und/oder Grafikengine stelle ich mal lieber erstmal nach hinten :-)

Ich hoffe, ihr konntet mir folgen, und haltet mich oder meine Fragen nicht für vollkommen bescheuert :-)

Ich will eben möglichst viel lernen (am liebsten alles), weiss nur absolut nicht wie oder wo oder womit ich beginnen soll... :-(

Besten Gruß und vielen Dank im Voraus
Florian

Einfach machen. 2D ist im Normalfall einfacher als 3D.

Danke für den Ratschlag ;-)

Leider ist mein Problem ja, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll :-)

Ich muss mich aber an dieser Stelle entschuldigen, da ich meinen eigenen Text nochmal gelesen habe und ihn selbst mehr verwirrend als aussagekräftig finde.

Ich habe mir noch einmal Gedanken gemacht und hoffe, mein Anliegen ein wenig konkretisieren zu können.

Ich würde gerne eine eigene Landschaft erstellen (nach Möglichkeit mit ansehnlicher Grafik), wegen mir einfach eine große Wiese, auf der ich erstmal nichts machen kann, außer mich auf ihr zu bewegen.
Mit der Zeit würde ich gern Bäume hinzufügen, irgendwann mal ein Haus oder sonst was.

Später dann mal einen Charakter, Interaktionsmöglichkeiten mit Gegenständen, Kollisionsabfrage usw.

Meine eigene persönliche Spielwiese sozusagen.

Durch die Implementierungen von Gegenständen und Aktionsmöglichkeiten würde ich dann gerne meinen gern zitierten Lerneffekt mit ins Spiel bringen, und mir so anhand verschiedener Ideen die Programmierung ein wenig selbst beibringen.

Dies würde mich vom Uni-Kram ein wenig wegholen, mir aber dennoch viele Moglichkeiten bieten mich weiter zu entwickeln.

Ist so etwas mit Java möglich?
Was benötige ich noch dafür? (Also sofern es möglich ist)
Welche Herangehensweise könnt ihr mir empfehlen (selbstverständlich unter dem Aspekt dass es sehr lange Zeit benötigt)

Ich hoffe, ich konnte nun ein wenig klarer mitteilen nach was ich suche :-)

MfG

Worauf ich hinauswollte ist dass du dich Gedanklich von der verwendeten Technologie lösen solltest.

Es ist mit Sicherheit mit Java "möglich", genauso auch mit Unity, was irgendjemand sicher vorschlagen wird, oder mit dutzenden anderen Wegen. Evaluieren kannst du die sowieso nicht alle, also einfach anfangen. Scheitern halt als Lerneffekt mit einkalkulieren.

So lange du nur so diffus weißt was du überhaupt vor hast sind konkretere Ratschläge auch schwierig.

Erstmal vorweg, ja das alles ist mit Java möglich.

Was du dafür brauchst hängt recht stark, davon ab welchen Weg du gehen magst. Prinzipiell sehe ich zwei Möglichkeiten. Entweder entwickelst du so viel wie möglich selbst oder du nutzt Bibliotheken, die dir die Grundlagen abnehmen.

Für den erst genannten Weg reicht es entweder jogamp's JOGL oder die lwjgl zu nutzen. Das bedeutet aber auch, dass du lernen musst mit OpenGL umzugehen. Also angefangen beim Zeichnen von Dreiecken, das arbeiten mit den Verschiedenen Matrizen etc. pp. Der Lerneffekt ist sicherlich groß, die Zeit bis irgendwann mal eine Wiese zu sehen ist aber auch. Nochmal komplexer wird es, sobald du Modelle laden willst, bei Kollisionsabfragen und vielem mehr. Obwohl man hier sicherlich auch Bibliotheken findet die da behilflich sein können.

Die andere Möglichkeit wäre die Verwendung einer bestehenden Game Engine für Java. Mir bekannt sind die jMonkeyEngine oder Ardor3d. Beide Engines würden den Low Level kram komplett übernehmen, was es dir erlaubt sich stärker auf die "Gamelogik" zu konzentrieren. Dadurch wirst du sicherlich weitaus schneller zu einem erfolgreichem Ergebnis kommen. Die von dir beschriebene Wiese mit Bäumen und drauf rumlaufen sollte, ohne weiteres in einer Woche realisierbar sein.

Gruß Waigie

Vielen Dank für die Antworten.
Daran kann ich mich ja erstmal orientieren :-)

Eine Frage habe ich noch...
Welche Möglichkeiten bietet mir die Kombination Blender & UDK?
Wäre wie gesagt auch bereit mich von Java zu distanzieren....sinnvoll oder eher nicht so?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß

Welcher Teil von "lös dich von der drunter liegenden Technologie" war unverständlich?

Du kannst mit deinem jetzigen Stand nicht begründet eine Technologie auswählen. Es geht einfach nicht. Du solltest das wählen wo du am schnellsten was geschafft bekommst. Ich glaube kaum dass das das UDK ist, was recht hohe Einstiegshürden haben sollte. Aber der einzige Weg das rauszufinden ist es auszuprobieren.

Was erwartest du von der Diskussion? Was wäre anders wenn wir jetzt sagen würden "nutz diese Kombi auf jeden Fall"? Würde dich das irgendwie weiterbringen?

Was einem anderen gefällt muss noch lange nicht dir selber gefallen. Viele schwören auf UDK, Unity oder andere Entwicklertoolkits. Andere coden am Liebsten komplett alles selber und nehmen maximal noch Ogre/Irrlicht/insertEnginehere mit dazu. Es ist deswegen egal mit was du anfängst. Das könnte sogar der RPGMaker sein. Ein Spiel entwickeln ist ja nicht nur programmieren.

Womit wir wieder bei der Qual der Wahl wären. Das schlimmste was du machen kannst ist ewig zu suchen, immer in der Hoffung das Beste zu finden. Es gibt nicht "das Beste". Entscheide dich für eins und leg los. Solange du selber die Hürde bist gegen die du dauernd rammelst ist deine derzeitige Wahl gut genug. Erst wenn du dauernd gegen die Hürden deiner Wahl rammelst wird es Zeit sich nach was anderem umzusehen. Das solltest du aber nicht zu früh machen. Engine Hoppen bringt dich nirgends hin.

Was du machen kannst ist dir mal die Masse anzuschauen- Was nehmen die Leute? Wenn da eine halbe Million User dranhängt kanns nicht wirklich schlecht sein. Wenn deine Wahl allerdings eine Community von maximal 10 aktiven Leuten hat könnte es eine gute Idee sein doch nach was zu suchen was ein wenig beliebter ist ;)

...es fehlt noch derjenige, der dir C# und Unity3D empfiehlt... da bin ich! =)
Der Sprung von Java nach C# geht sehr fix, und den kann ich dir auf jeden Fall empfehlen. Java ist zumindest auf Endkunden-Seite auf dem absteigenden Ast, hab ich so das Gefühl. Mit Ask-Toolbar, gefühlten zwei nervigen Updates pro Tag und den Sicherheitslücken macht das langsam keine Freude mehr. Auch wenn man damit natürlich auch viel hinbekommt (Minecraft z.B.). Wenn du schnelle Ergebnisse in 3D willst, ist Unity schwer zu toppen momentan. Es gibt aber auch immer mehr andere Engines, die auch auf .NET / Mono aufsetzen. Alle .NET Programmierer in meinem Bekanntenkreis programmieren in C#, auch wenn das grundsätzlich auch in anderen Sprachen geht.

PS: ich konnte mich berufsmäßig auch ewig nicht entscheiden, und hab dann auch erst mit 28 angefangen, Informatik zu studieren. Die beste Entscheidung, die ich je getroffen hab! jetzt bin ich seit 10 Jahren dabei und es wird immer besser, ich mach das weiter bis ich tot umfall. Also Glückwunsch zu der Entscheidung, viel Spaß und Erfolg!

Vielen Dank für die Antworten.
Es ist immer schön Zuspruch zu lesen :-)

Ich werde mich mit genannten Dingen einmal auseinander setzen.