Frage zur Riemannschen Zeta-Funktion
Verfasst: 13.03.2012, 20:42
Ich weiß das hier ist kein Mathe-Forum, aber ich möchte mich nun nicht irgendwo anmelden und vielleicht kann mir hier ja auch wer weiterhelfen. Und zwar bin ich etwas verwirrt über das Ergebnis von zeta(0). Angeblich ist dies -1/2. Das ganze folgt aus der Funktionalgleichung und Eulers Formel für gerade natürliche Zahlen als Argument. Soweit versteh ich das ganze noch. Es gilt ja zeta(1 - k) = -(B_k / k), wobei B_k die k-te Bernoulli-Zahl ist. Im Fall von zeta(0) also -(B_1 / 1). Hier finde ich schon komisch, dass das Ergebnis eigentlich 1/2 und nicht -1/2 sein müsste, da die 1-te Bernoulli-Zahl -1/2 ist. Aber da hab ich sicher einen Denkfehler bzw. das Vorzeichen ist Auslegungssache.
Was mich aber viel mehr interessiert ist Folgendes:
1. In der normalen Schreibweise der Zeta-Funktion, sprich zeta(s) = Summe_von_1_bis_inf(1/n^s), wäre mit s = 0 doch n^s stets 1, da n^0 = 1 gilt. Das würde für mich aber bedeuten, dass zeta(0) = 1 + 1 + 1 + ... = inf ist. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
2. Noch kurioser wird es wenn ich nur die Funktionalgleichung betrachte. Ich versuche es mal halbwegs übersichtlich aufzuschreiben:
zeta(1 - s) = (2/(2pi)^s) * cos(pi*s/2) * gamma(s) * zeta(s)
Für alle ungeraden natürlichen s größer-gleich 3 ist das Ergebnis 0, da dann der Kosinus jeweils 0 wird. Dies entspricht dann zeta(-2), zeta(-4), zeta(-6), usw (die trivialen Nullstellen der Zeta-Funktion). Wenn ich hier aber für s den Wert 1 einsetze erhalte ich ja wieder zeta(0) und der Kosinus ist ebenfalls 0. Daher folgt hier doch, dass zeta(0) = 0 gilt. Nun bin ich völlig verwirrt. Wo ist da mein Denkfehler? Soweit ich gelesen habe gilt diese Funktionalgleichung ausnahmslos für alle s der komplexen Zahlen. [Anmerkung: Das würde auch für zeta(2), zeta(4), usw gelten, indem ich z.B. -1, -3, -5, usw für s einsetze. Bei geraden natürlichen Argumenten sind aber Lösungen bekannt, die ungleich 0 sind.]
Edit: Zu 2. habe ich die Vermutung, dass ich das ganze in Hinblick auf einen Grenzwert betrachten muss, da zeta(1) gegen unendlich strebt. zeta(0) würde dann aber mMn eher gegen 1/pi streben.
Danke für Hinweise.
Was mich aber viel mehr interessiert ist Folgendes:
1. In der normalen Schreibweise der Zeta-Funktion, sprich zeta(s) = Summe_von_1_bis_inf(1/n^s), wäre mit s = 0 doch n^s stets 1, da n^0 = 1 gilt. Das würde für mich aber bedeuten, dass zeta(0) = 1 + 1 + 1 + ... = inf ist. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
2. Noch kurioser wird es wenn ich nur die Funktionalgleichung betrachte. Ich versuche es mal halbwegs übersichtlich aufzuschreiben:
zeta(1 - s) = (2/(2pi)^s) * cos(pi*s/2) * gamma(s) * zeta(s)
Für alle ungeraden natürlichen s größer-gleich 3 ist das Ergebnis 0, da dann der Kosinus jeweils 0 wird. Dies entspricht dann zeta(-2), zeta(-4), zeta(-6), usw (die trivialen Nullstellen der Zeta-Funktion). Wenn ich hier aber für s den Wert 1 einsetze erhalte ich ja wieder zeta(0) und der Kosinus ist ebenfalls 0. Daher folgt hier doch, dass zeta(0) = 0 gilt. Nun bin ich völlig verwirrt. Wo ist da mein Denkfehler? Soweit ich gelesen habe gilt diese Funktionalgleichung ausnahmslos für alle s der komplexen Zahlen. [Anmerkung: Das würde auch für zeta(2), zeta(4), usw gelten, indem ich z.B. -1, -3, -5, usw für s einsetze. Bei geraden natürlichen Argumenten sind aber Lösungen bekannt, die ungleich 0 sind.]
Edit: Zu 2. habe ich die Vermutung, dass ich das ganze in Hinblick auf einen Grenzwert betrachten muss, da zeta(1) gegen unendlich strebt. zeta(0) würde dann aber mMn eher gegen 1/pi streben.
Danke für Hinweise.