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Re: Jammer-Thread
Verfasst: 29.04.2018, 16:23
von Jonathan
CMake rumgeficke. Diese Dreckssoftware nervt mich schon wieder. Ok, es ist nicht nur die Schuld von CMake, immerhin habe ich ein viertel lang Alternativen evaluiert (in Teilzeit, immer wenn ich mich damit 30 Minuten beschäftigt habe, hatte ich die Schnauze für eine Woche voll), und nichts hat Spaß gemacht, also bin ich zurück zum kleineren Übel zu dem Übel, mit dem ich schon mehr Erfahrung habe.
Aktuelles Problem: Es wird die falsche Version von Freetype gelinkt. Mein find-Skript würde zwar prinzipiell funktionieren, aber meine Python-Installation hat leider das selbe Layout wie meine selbstkompilierte Freetype Installation. Und weil System-Umgebungsvariablen vor User-Umgebungsvariablen ausgewertet werden, hat die falsche Version jetzt Vorrang. Es gibt einen offensichtlichen Hack das zu korrigieren (System-Umgebungsvariablen editieren), aber eigentlich will ich das nicht. Das ganze System ist einfach unrettbar kaputt.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 29.04.2018, 16:29
von Krishty
Jonathan hat geschrieben:[…] find-Skript […] Python […] selbstkompilierte Freetype Installation […] Umgebungsvariablen […]
Ich packe immer den ganzen Code samt aller Drittbibliotheken in ein Unterverzeichnis und kompiliere das. Kimmi rollen sich die Fußnägel, wenn ich in Assimp alle Header-Pfade von absolut auf relativ umstelle, aber dafür habe ich niemals solche Probleme.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 29.04.2018, 22:56
von Schrompf
Ja, Kimmi rollt an der Stelle, aber ich mach das genauso. Irgendwann hat mal jemand die bis dahin solide Include-Struktur zu globalen Headern ruiniert, ne Versionsnummer als Pre-Make-Step eingeführt und ähnlich nutzlosen Quatsch. Ich meine ernsthaft: hat jemals jemand von euch mal ne Versionsnummer einer API abgefragt? War aber alles wohl Vorschrift der dämlichen Linux-Distributionssysteme. Und damit hat es den eleganten Local Build halt kaputt gemacht.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 29.04.2018, 23:24
von Jonathan
Zweiter Akt: Ich konnte Freetype kompilieren, ohne Probleme, aber wenn ich mein Spiel kompilieren will kriege ich Linker-Fehler, die irgendwie mit Freetype zusammen hängen. Immer schön, wenn Fehler nicht da auftreten, wo ihre Ursache ist, in einem vernünftigen Buildsystem sollte soetwas nicht passieren können (illusorisches Wunschdenken, ich weiß, aber trotzdem stimmt es. Wenn wir in 50 Jahren die Schnauze voll haben und Computer nochmal von vorne erfinden, sollte man aber unbedingt daran denken!).
Also checke ich, wo das Problem ist: Aha: Das Freetype-Cmake-Skript (war ja klar), prüft ob Abhängigkeiten (bzip) installiert sind, wenn nicht wird die gebundelte Version verwendet. Es gilt auch hier, dass CMake scheiße ist, also funktioniert das Skript nicht und findet schon wieder meine blöden Python-Libraries (deren Pfadeinträge meine Umgebungsvariablen verschmutzen, weil das System auch hier wieder nicht funktioniert. Warum steht jeder Rotz in PATH? Es ist ja ok zu sagen, dass man Installationspfade von C++-Bibliotheken systemweit einträgt (wobei, vielleicht auch nicht...), aber muss das in die selbe Schublade kommen, in der auch aller andere quatsch ist? Es ist ja ok, dass Python Abhängigkeiten installiert, aber ich wollte die nie für irgendetwas anderes benutzen, und diese fehlende Kapselung ist absolut nicht ok!). Tja, manche CMake Skripte haben eine Checkbox, ob man die gebundelte Version benutzen möchte oder nicht, Freetype hat das nicht. Weil (nächstes Problem!) es keinerlei Konsistenz zwischen CMake-Skripten gibt. Jeder Depp schreibt es wie er will und hört auf zu testen, wenn es auf seiner Maschine läuft. Jedesmal wenn es wer anders probiert und es bei ihm nicht tut, gibt es einen Bugfix (toll, dass das Projekt aktiv maintained wird. Man hätte es aber auch einfach beim ersten mal richtig machen können), und die CMake-Datei wird um einen neuen Hack und 10-50 Zeilen Code erweitert. Und auf dem nächsten neuen Computer tut dann eh wieder alles nicht.
Einzige Lösung: Die Freetype-Cmake-Datei editieren. Ich geb mir garantiert nicht die Mühe, das irgendwie sauber zu machen, das ist eh unmöglich, ich passe es einfach so an, dass es auf meiner Maschine läuft und installiere dann nie wieder eine neue Version von Freetype. Oder irgendeiner anderen Abhängigkeit. Weil C++ Scheiße ist.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 29.04.2018, 23:46
von Jonathan
Update: Es kompiliert endlich und startet endlich ohne Absturz, aber bis auf meine Partikel sind alle Dreiecke schwarz. Ich habe genug für heute. (aber in einem Monat oder so bin ich vielleicht so weit, weiter arbeiten zu können).
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 30.04.2018, 00:00
von Krishty
Schrompf hat geschrieben:hat jemals jemand von euch mal ne Versionsnummer einer API abgefragt?
Nö. Ich habe den Header irgendwann vor Jahren mal erzeugen lassen, damit nicht wegen fehlender Includes gemeckert wird. Seitdem gammelt er vor sich rum.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 30.04.2018, 23:12
von Thoran
Jonathan hat geschrieben:
Einzige Lösung: Die Freetype-Cmake-Datei editieren. Ich geb mir garantiert nicht die Mühe, das irgendwie sauber zu machen, das ist eh unmöglich, ich passe es einfach so an, dass es auf meiner Maschine läuft und installiere dann nie wieder eine neue Version von Freetype. Oder irgendeiner anderen Abhängigkeit. Weil C++ Scheiße ist.
Zwei Fragen:
1. Warum schreibst/erstellst du nicht einfach deine eigenen Buildfiles/Projekte?
2. Warum arbeitest du mit C++?
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 02.05.2018, 23:59
von Krishty
https://landave.io/2018/05/7-zip-from-u ... execution/
Das ist der dritte kritische Bug in UnRAR. Wir sollten einfach alle aufhören, RAR zu benutzen.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 00:47
von Psycho
Oh. Aber ein exzellenter Post, danke fürs Teilen.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 08:15
von Tiles
Ist das nicht ein Bug im Unrar Modul von 7Zip? Vielleicht sollten wir aufhören 7Zip zu nutzen ^^
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 09:54
von Krishty
Kurzer Hintergrund:
- RAR ist kein freier Codec. Es gibt keine wirklich freie Implementierung.
- Alle Kompressionsprogramme (inklusive 7-Zip) nutzen die Bibliothek UnRAR oder einen Fork davon.
- Diese Bibliothek gehört einem der Entwickler der win.rar GmbH. Sie darf explizit nicht für Konkurrenzprodukte zu WinRAR verwendet werden. Deshalb kommen z.B. die 7-Zip-Quelltexte ohne RAR-Support und viele andere Programme binden UnRAR als Modul ein, nicht als festen Programmteil.
- Das macht die Sicherheitslage schwierig, weil jeder seine eigene Version von UnRAR pflegt und keine Fehlerkorrekturen zurückfließen.
- UnRAR scheint übelst wackelig zu sein. Die spaktakuläre Sicherheitslücke im Windows Defender Anfang dieses Jahres ging ebenfalls von UnRAR aus.
An Pavlov wurde viel Kritik laut, dass er ohne ASLR und Security Cookies kompiliert – das würde das Ausnutzen der Sicherheitslücken vereinfachen. Ich persönlich mach’s aber auch nicht anders, weil Mitigation halt bloß Mitigation ist und nicht die Ursache beseitigt. Man sollte ihm eher vorwerfen, dass er den Gammel-Fremdcode nicht in einem eigenen Modul gebündelt hat.
P.S.: Wer sich immer über WinRARs Lizenzdialog lustig macht, den man ja einfach wegklicken kann, der sollte sich mal die letzten zehn Jahresabschlüsse von denen angucken. Seitdem lache ich überhaupt nicht mehr.
Edit:
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 10:24
von Krishty
CodingCat hat geschrieben:ARGH. Das kommt raus, wenn sich Microsoft vornimmt, endlich Domain-Specific Languages zur Umwickelung von COM-APIs zu werfen und zu "reinem" Standard-C++ zurückzukehren ...
https://github.com/Microsoft/cppwinrt/b ... undation.h
https://github.com/Microsoft/cppwinrt/b ... nrt/base.h
(Jep, jede Datei zwischen 1k-5k Zeilen autogenerierter Redirection-Templates, mehrschichtige Wrapper-Vererbungshierarchien orthogonal zu COM, Funktionstemplates die Parameter ein- und auspacken, ABI Conversions durchführen, Fehler checken, und dann zu COM-Calls weiterleiten. Und weils eh schon zu spät ist, inline noch ein paar Custom Array Types, SHA und andere Hashes, die 10te Kopie von com_ptr, ...)
Dagegen ist sogar die OpenGL-Extension-Architektur leichtgewichtig und elegant :-/
Jetzt kommt, was wir alle
nicht erwartet haben:
Das GitHub-Repository ist deprecated und der Kram wird wieder mit dem Windows SDK ausgeliefert :D Oh, Microsoft!
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 11:08
von Tiles
Datenschutz Grundverordnung! - Nuff said!
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 11:14
von Krishty
Was denn? Ist doch gut?
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 11:43
von joggel
Irgendwie ist der CodeEditor von VS-C# besser.
Dort wird mir gleich automatisch angezeigt, wie oft und wo eine Methode verwendet wird <3
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 11:51
von Tiles
Die Idee ist ja toll, aber wieder mal ist das Gesetz im Grunde technisch unumsetzbar und viel zu schwammig formuliert :/
Sag mir mal wie ich einen Besuch auf meiner Seite Opt In machen soll wenn der Besucher dafür schon meine Seite besuchen muss? Wieviel Aufwand muss ich denn wirklich treiben bei meinen Serverlogs? Ein paar Daten brauche ich ja doch zum Server einstellen. Und das almighty "We use Cookies" Banner ist einfach nur ein schlechter Witz.
Meine Situation sieht inzwischen so aus: mir geht das ganze Datenschutzgehechel so unglaublich auf den Senkel dass ich ernsthaft überlegt habe den Server einfach abzuschalten. SSL zu konfigurieren kriege ich selber schon gar nicht mehr hin. Und ein juristisch wasserdichtes Impressum zu schreiben ist inzwischen schwarze Magie.
Für Hobbyisten und nicht kommerzielle Communities sind die Hürden für einen Webauftritt inzwischen so hoch gelegt dass man permanent mit einem Bein im Knast steht. Selbst einfachste Blogs sind eigentlich ohne Anwalt und Fremdhilfe gar nicht mehr zu schaffen.
Was dann noch im Net übrig bleibt sind die kommerziellen Anbieter. Toll. Früher war das Net mal für alle da. Mit all den Hürden und Gesetzen wird es immer mehr zur reinen Ladenmeile. Da wären dann die Lobbyisten endlich unter sich, und könnten das Net noch weiter für ihre Zwecke verbiegen.
Vielleicht werde ich auch einfach nur zu alt für den Mist :/
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 12:19
von Krishty
Naja, weil wir das Thema letztens hatten, meine Erklärung:
Du darfst einfach keine Daten erheben, die du nicht zwingend brauchst. IP-Adressen zum Beispiel – die kannst du gut gebrauchen, um Spambots zu bannen. Aber es ergibt keinen Sinn, sie länger als eine Woche zu speichern. Es wäre auch übel, sie anderen Leuten zur Verfügung zu stellen (verkaufen?). Falls dein Server also IPs loggt, lad dir eines der zahlreichen Skripte, die wöchentlich als Cronjob über die Logs gehen und die IPs anonymisieren. Dann kommt in die Datenschutzerklärung „Ihre IP-Adresse wird erhoben und eine Woche gespeichert, um unser System vor Missbrauch zu schützen und Fehler zu diagnostizieren. Sie ist in dieser Zeit nur dem Administrator zugänglich.“ Oder falls du die IPs eh nie nutzt, um jemanden zu bannen, speicher sie erst gar nicht. Dann brauchst du auch nicht drauf hinweisen.
Weiter mit Cookies. Wofür benutzt du Cookies? Um den Einkaufswagen zu speichern? Dann schreib das eben auch so hin. Wieder mit dem Hinweis, wer Zugriff drauf hat.
Wenn du bei irgendwas nicht begründen kannst, warum du es speicherst: Dann speicher es nicht. Solltest du vorher schon nicht und nun darfst du es auch nicht mehr.
Dann geh durch die Server-Logs und guck, was sonst so anfällt. Browser-Name? Wird beim Verbindungsaufbau automatisch übermittelt und ist nicht vermeidbar; da gibt es irgendeinen Fachausdruck für. Wenn der ohne IP-Adresse gespeichert wird (bzw. die IPs wöchentlich anonymisiert werden) dann sind es von da an eh keine persönlichen Daten mehr und brauchen nicht aufgeführt werden.
Was dann noch im Net übrig bleibt sind die kommerziellen Anbieter. Toll. Früher war das Net mal für alle da. Mit all den Hürden und Gesetzen wird es immer mehr zur reinen Ladenmeile.
Du kannst deine Webseite privat machen. Also nur Startseite mit Login-Aufforderung und nichts sonst. Dann brauchst du kein Impressum, keinen Datenschutz, nichts. Da darfst du mit deinen privaten Besuchern machen, was du willst. Aber wenn die Seite öffentlich ist, gelten halt öffentliche Regeln.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 12:44
von Tiles
Ja klar, aber erstens ist das eben nicht so deutlich geregelt. Denn "Zwingend" ist ein wachsweicher Begriff. Und es geht grade an der eigentlichen Kernfrage vorbei :)
Muss man denn wirklich bei einem nicht kommerziellen Hobbyprojekt die gleichen Masstäbe anlegen wie für eine auf Datenabgriff und Werbegewinn geeichte kommerzielle Webseite? Ist das Internet tatsächlich schon nur noch die Einkaufsmeile, zu der es die ganzen Lobbyisten machen wollen, dass man allen anderen getrost die Füsse wegschlagen kann?
Was ist denn so schlimm daran wenn der Hobbyist Herr Mustermann auf seinem Hobbyserver die Logs erst nach nem Jahr entsorgt weil das Logrotate standardmässig so eingestellt ist? Der verkauft seine Daten ganz sicher nicht. Und das ist der eigentliche Teil der unterbunden gehört. Der industriemässige Verkauf. Nur, der geht lustig weiter. Toller denn je.
Und wozu bitte ein " We use Cookies" Banner? Und wieso das auch noch mal extra in der Datenschutzseite aufführen? Das ist der Irrsinn daran. Die Technik gibts seit Anno Tobak, und jeder der weiss wofür Cookies eigentlich mal gut waren. Zum Beispiel wird da dein Login mit Passwort gespeichert. Damit man den Login nicht jedesmal neu eingeben muss. Das könnte man zum Beispiel standardisieren, dass da eben nur noch Username und Passwort drin stehen darf. Schwupps wäre die Trackingmafia draussen.
Und wieso muss ICH meinen Kopf hinhalten wenn ich ein Youtube Video einbette, und das datenrechtlich sicher machen? Das ist ein Youtube Video, DIE müssten das erst mal Datenkonform machen. Und wieso sind plötzlich keine verlinkten Bilder mehr erlaubt? Und so weiter.
Auch bei der neuen Verordnung fällt eben wieder viel hinten runter. Weil die Lobbyisten der Industrie schön fein dafür gesorgt haben dass da ja nix drin steht was ihnen wirklich schadet. Und ich als Hobbyist habe mal wieder die Arbeit und das Vergnügen mein Hobbyprojekt Industriekonform zu gestalten.
Du kannst deine Webseite privat machen. Also nur Startseite mit Login-Aufforderung und nichts sonst. Dann brauchst du kein Impressum, keinen Datenschutz, nichts. Da darfst du mit deinen privaten Besuchern machen, was du willst. Aber wenn die Seite öffentlich ist, gelten halt öffentliche Regeln.
Siehste, das meinte ich. Privat geführte Hobby Communities, wie zum Beispiel ZFX, sind im Grunde schon raus. Die Datenschutzrichtlinie entspricht so weit ich das beurteilen kann schon nicht mehr der DSGVO. Hier werden Bilder und Videos fremdverlinkt, usw . Das ist verhältnismässig eigentlich nicht zu fixen.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 13:27
von Krishty
Tiles hat geschrieben:Muss man denn wirklich bei einem nicht kommerziellen Hobbyprojekt die gleichen Masstäbe anlegen wie für eine auf Datenabgriff und Werbegewinn geeichte kommerzielle Webseite? […] Was ist denn so schlimm daran wenn der Hobbyist Herr Mustermann auf seinem Hobbyserver die Logs erst nach nem Jahr entsorgt weil das Logrotate standardmässig so eingestellt ist? Der verkauft seine Daten ganz sicher nicht.
Dann stellt Facebook sich eben als nicht-kommerzielle Mustermann-Bude dar, die ihre Daten ganz sicher nicht verkauft. Ganz genau so machen sie es ja auch seit jeher bei den Steuern. Von daher: Ist mir recht, dass da konsequent Maß angelegt wird.
Tiles hat geschrieben:Und wieso muss ICH meinen Kopf hinhalten wenn ich ein Youtube Video einbette, und das datenrechtlich sicher machen? Das ist ein Youtube Video, DIE müssten das erst mal Datenkonform machen.
Wartewarte. Du hast völlig recht damit, dass YouTube da einiges aufzuholen hat. YouTube, hach.
Vor zehn Jahren, der Aufschrei, als rauskam, dass sie jede IP-Adresse zu jedem Klick gespeichert haben und diese Logs dann an Viacom rausrücken mussten, damit die Raubmordkopierer jagen können. Und dann setzt du einfach eine Ressource von deren Server auf deine Seite, damit von mir als nichtsahnender Besucher die persönlichen Daten bei denen landen? Und dann mit allen Google-Diensten auf allen anderen Seiten abgeglichen werden?
Natürlich ist das falsch von dir.
Natürlich sollst du das nicht ohne mein Einverständnis dürfen. Das ist Schaden ohne Ende. Dann mach gefälligst eine zwei-Klick-Lösung, dass da nur ein Platzhalter ist und das Embed erst stattfindet, wenn ich auf den Platzhalter klicke.
Dann hat YouTubes Datenschutzerklärung aufzugehen, und
dann darf ich das Video gucken. Oder setz einen Link, statt einzubetten.
So wie ich das sehe, hast du drei Möglichkeiten:
1. Schieb deine Website auf Facebook. Du brauchst dich kein Bisschen mehr um Datenschutz kümmern und kannst einbetten, was du willst – denn das läuft dann eh alles nur noch über Facebooks Server. Alle Daten sind weg und alles von dir und deinen Besuchern wird bis aufs Letzte ausgebeutet und mit Werbung zugepflastert.
2. Mach eine eigene Webseite und
mach sie eben richtig. Kein
„ich speicher alle möglichen Daten endlos, aber mir kann man trauen, denn ich verkaufe die schon nicht“. Schonmal was von Hackern gehört? Schonmal zu Hause eingebrochen worden? Schonmal im Rechenzentrum Logins verwechselt? Schonmal ’ne Datei an die falsche E-Mail-Adresse geschickt? Schonmal in der Bibliothek nicht aus allen Accounts ausgeloggt? Schonmal krank geworden und jemand anders gesagt, er soll die Webseite so lange übernehmen? Wenn wir in 10 Jahren Big Data was gelernt haben, dann, dass Vertrauen nicht funktioniert.
3. Mach deine eigene private Webseite (nur Login-Seite öffentlich) und mach was du willst. Wer da mitmacht, tut das auf eigenes Risiko.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 13:55
von Tiles
2. Mach eine eigene Webseite und mach sie eben richtig. ...
Würde ich ja gerne, aber was ist denn jetzt richtig? Was ist "Zwingend"? Was wird für den Betrieb "benötigt". Für mich sind das zum Beispiel Bilder. Und ich kriege die Zwei Klick Lösung für Bilder technisch mit meinem Drupal gar nicht gelöst. Google's Bildersuche zeigt ja auch was das eigentlich für ein Schwachsinn ist. Ich bin mal hier auf ZFX gespannt wie das dann aussieht.
Und wenn jemand in den Server einsteigt sind die Serverlogs das kleinste Problem. Bei der Datenbank gibts kein Logrotate zum anonymisieren.
Ich jammer einfach noch ne Runde. Vielleicht repariert es sich ja von selbst :)
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 13:58
von Tiles
Ich habe beim editieren irgendwie nen Doppelpost geschafft. Heute mache ich alles kaputt :(
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 14:19
von Krishty
Solche Tage kenne ich; ich räume das auf ;)
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 03.05.2018, 14:20
von Tiles
Thx :)
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 05.05.2018, 08:46
von Tiles
ReCaptcha von Google ist nicht DSGVO kompatibel. Das war das einzige Antispam Plugin das letztendlich die letzte Spamwelle auf meinem Board gestoppt hat -.-
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 05.05.2018, 08:57
von Chromanoid
Wieso das? Da liefert Google doch bestimmt schnell nach. Die sind ja eigentlich relativ vorbildlich was Datenschutz Gesetze angeht und haben da teilweise einfach Produkte aus den Anforderungen gemacht.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 05.05.2018, 09:06
von Tiles
Weil da eben Daten übermittelt und abgegriffen werden. Und das ohne Zweiklicklösung. Sobald du da auf dem Formular bist haben sie dich ja schon.
Wobei ich auch gerade ein DSGVO Geschreibsel auf einer Seite gesehen habe wo eben explizit darauf hingewiesen wird. Und die lassen das wohl drin. Alter, mit dem Gesetz wirst echt zum Elch ...
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 05.05.2018, 10:55
von Chromanoid
Naja, da werden sozusagen technische und rechtliche Schulden aufgearbeitet.
Ein Kollege nutzt die Gesetzgebung übrigens schon länger dazu gegen firmierte Spammer vorzugehen. Er schickt denen dann immer ein Auskunftsersuchen zurück. Mit der DSGVO wird das dann noch mal etwas nachdrücklicher :)
Man müsste den Datenschutz-Kram mal etwas automatisieren. Datenübermittlungsanfragen müsste man wie App-Berechtigungen (in Deinem Fall für reCaptcha) über den Browser für alle Seiten, die reCaptcha benutzen, bestätigen können. Das hätte man schon immer haben müssen. Jetzt muss der Spaß oder sowas in der Art nachgerüstet werden.
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 07.05.2018, 22:36
von Krishty
Geil: Chrome schafft endlich Autoplay für Videos ab!
… außer „auf den 1000 meistbesuchten Webseiten“. Denn es ist wirklich extrem wichtig, dass YouTube weiter ungefragt seine Werbeparade startet, während die Nischenwebsites stumm bleiben. Extrem!
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 08.05.2018, 07:58
von xq
Youtube hat doch mittlerweile wenigstens den Anstand, kein Autoplay zu machen, solalnge der Tab in den Hintergrund geladen wurde, aber noch nicht besucht... Das ist ja schon mehr als die meisten machen ^^
Re: Jammer-Thread
Verfasst: 08.05.2018, 14:48
von kaiserludi
Krishty hat geschrieben:Geil: Chrome schafft endlich Autoplay für Videos ab!
… außer „auf den 1000 meistbesuchten Webseiten“. Denn es ist wirklich extrem wichtig, dass YouTube weiter ungefragt seine Werbeparade startet, während die Nischenwebsites stumm bleiben. Extrem!
Stell ich mir witzig vor für Webseiten mit Autoplay vor, deren Besucherzahl sich grob im Bereich Platz 1000 befindet. Einen Monat haben sie ein paar Besucher mehr und es gibt Autoplay im Hintergrund, das führt zu weniger Besuchern, nächsten Monat sind sie dann ein paar plätze weiter unten und haben kein Autoplay mehr, darauf gibts wieder ein paar mehr Besucher, worauf Autoplay wieder aktiv wird, usw. und alle suchen verzweifelt nach der Ursache dafür, dass sich die Website mal so und mal so verhält. :lol: