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Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 09.06.2009, 22:20
von Chromanoid
ok war mir auch nicht sicher...

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 09.06.2009, 22:23
von Chromanoid
Beschwerde über:
Dies ist eine Beschwerde über
die Erwägung eines generellen Verbreitungs- und/oder Herstellungsverbots von bestimmten Medien, deren Verbreitung bisher in ausreichender Form durch das Jugendschutzgesetz geregelt ist,
sowie eine unsachgemäße Behandlung von interaktiven Medien in der politischen Diskussion.

Ziel Ihrer Bitte / Beschwerde:
Mit dieser Petition wird gefordert, Diskussionen über Verbote von bestimmten interaktiven Medien (insbesondere Videospielen mit Gewaltdarstellungen) aufzugeben und stattdessen Maßnahmen zur besseren Durchsetzung des Jugendschutzgesetzes und zur Stärkung der Medienkompetenz von Eltern und Kindern einzuleiten.
Außerdem wird hiermit gefordert, diffamierende Bezeichnungen wie „Killerspiele“, „Tötungstrainingssoftware“ o.Ä. für Videospiele in öffentlichen Bekanntmachungen nicht mehr zu verwenden.

Beschwerde gegen: Alle an o.g. Diskussionen beteiligten politischen Organe

Begründung:
Das bestehende und zuletzt am 31.10.2008 überarbeitete Jugendschutzgesetz regelt die Verbreitung von jugendgefährdenden Medien bereits ausreichend - insbesondere §§14, 15 und 18 JuschG. Trotzdem wird in der politischen Diskussion immer wieder ein generelles Verbreitungs- und/oder Herstellungsverbot solcher Medien (insbesondere von Videospielen mit Gewaltdarstellungen) in Erwägung gezogen. Ein derartiges Verbot würde über eine Maßnahme zum Schutze der Jugend hinaus gehen, ausschließlich Erwachsene betreffen und somit gegen das Grundgesetz (Artikel 5) verstoßen. Eine Verbesserung des Jugendschutzes wäre dadurch nicht gegeben.

Videospiele mit ausgeprägten Gewaltdarstellungen sind als interaktive, fiktionale Abenteuer für Erwachsene gedacht, deren Entwickler, wie bei entsprechenden Büchern und Filmen, niemanden davon überzeugen wollen Gewalttaten zu begehen. Diese Absicht wird fälschlicher Weise, zum einen mit dem Begriff "Killerspiel" und zum anderen mit einem generellen Herstellungs- und/oder Verbreitungsverbot, unterstellt. Eine derartige Unterstellung verleumdet alle Hersteller und Konsumenten derartiger Spiele.

Spätestens seit der Einführung des staatlich geförderten „Deutschen Computerspielpreises“ ist die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieses noch jungen Mediums öffentlich bestätigt. Trotzdem wird erwogen einen nicht unwesentlichen Teil dieses Kulturgutes und Wirtschaftfaktors zu verbieten und damit einer in Deutschland aufkeimenden zukunftsträchtigen Industrie zu schaden und sie im internationalen Vergleich noch weiter zurück zu werfen.

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass gemäß dem auf der Innenministerkonferenz im Juni 2009 gefassten Beschluss nicht nur die weitläufig als „Egoshooter“ bekannten Spiele von Verboten bedroht sind, sondern auch alle anderen Spieltypen wie Rollenspiele, Echtzeitstrategie und Onlinespiele, die Inhalte für Erwachsene aufweisen.
Sonst noch Anmerkungen/Verbesserungsvorschläge/wünsche?

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 09.06.2009, 23:12
von Seraph
Ich gehe nun nur auf die Begruendung ein.

Absatz 1 ist okay.

Absatz 2 wuerde ich in sofern umformulieren wollen, als dass die meisten Videospiele generell als virtuelle, fiktionale und interaktive Abenteuer zu sehen sind und nur bestimmte (insbesondere halt gewalthaltige Spiele die Erwachsenen als Zielgruppe haben). Der Rest des Absatzes ist okay.

Absatz 3:
- "dieses noch recht jungen Mediums", weil so jung ist es auch nicht mehr
- "Wirtschaftsfaktors" <-- hmm
- Imageverlust wieder hinzufuegen

Absatz 4 wuerde ich wie Alex schon sagte den Satz rausnehmen, ich finde ihn auch unpassend. Onlinespiele wuerde ich durch MMOG ersetzen wollen und das mit Inhalte fuer Erwachsene wuerde ich zweifelhaft sehen, denn wie schon gesagt, WoW koennte durchaus auch darunter fallen und das ist im Moment noch ab 12 Jahren.

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 05:24
von Chromanoid
Da ich mich in der Maske geirrt hatte hier die von uns erst mal als final empfundene Petition gegen ein Verbot von bestimmten Computerspielen. Beim Wortlaut der Petition sind nur 500 Zeichen erlaubt, daher die knappe Formulierung.
Wortlaut der Petition:
Mit dieser Petition wird gefordert, die Erwägung eines allgemeinen Verbreitungs- bzw. Herstellungsverbots von bestimmten Videospielen, deren Weitergabe bereits durch das Jugendschutzgesetz geregelt ist, aufzugeben. Stattdessen unterstützen wir Maßnahmen zur besseren Gewährleistung des Jugendschutzgesetzes sowie zur Stärkung der Medienkompetenz von Eltern und Kindern.

Zusätzlich wird gefordert diffamierende Begriffe wie "Killerspiel" in öffentlichen Bekanntmachungen nicht mehr zu verwenden.

Begründung:
Das bestehende und zuletzt am 31.10.2008 überarbeitete Jugendschutzgesetz regelt die Verbreitung von jugendgefährdenden Medien bereits hinreichend - insbesondere §§14, 15 und 18 JuSchG. Dennoch wird in der politischen Diskussion immer wieder ein allgemeines Verbreitungs- bzw. Herstellungsverbot dieser Medien (insbesondere von Videospielen mit Gewaltdarstellungen) in Erwägung gezogen. Ein solches Verbot würde über eine Maßnahme zum Schutze der Jugend hinaus gehen, ausschließlich Erwachsene betreffen und infolgedessen gegen das Grundgesetz (Artikel 5) verstoßen. Eine Verbesserung des Jugendschutzes wäre dadurch nicht gegeben.

Videospiele dienen zur Unterhaltung und lassen ihre Konsumenten meist interaktive, fiktionale Abenteuer erleben. Ähnlich wie bei Film, Musik und Büchern versuchen Entwickler von Spielen mit expliziten Gewaltdarstellungen das Spielerlebnis für Erwachsene zu intensivieren. Es ist dabei in keinem Fall ihre Intention reale Gewalttaten hervorzurufen. Mit einem Herstellungs- bzw. Verbreitungsverbot sowie mit der Verwendung von Begriffen wie „Killerspiel“ oder „Tötungstrainingssoftware“ wird dieses ungeachtet dessen unterstellt. Eine derartige Annahme verleumdet alle Hersteller und Konsumenten solcher Spiele.

Spätestens seit der Einführung des staatlich geförderten „Deutschen Computerspielpreises“ ist die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieses noch recht jungen Mediums öffentlich bestätigt. Gleichwohl wird erwogen, einen nicht unwesentlichen Teil dieses wertvollen Kulturgutes zu verbieten. Die Folgen eines solchen Verbots sind für die sich in Deutschland erhebende, zukunftsträchtige Videospielindustrie kaum abzusehen. Es ist von wirtschaftlichen Schäden und einem erheblichen internationalen Imageverlust auszugehen.

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass gemäß dem auf der Innenministerkonferenz im Juni 2009 gefassten Beschluss nicht nur die weitläufig als „Egoshooter“ bekannten Spiele von Verboten bedroht sind, sondern auch alle anderen Spieltypen wie Strategie-, Online- und Rollenspiele.
Es gibt in der Maske noch ein Feld "Anregungen für die Online-Diskussion", wenn ihr da gute Vorschläge habt immer her damit!

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 07:29
von Gelöschter Benutzer
Meine Punkte zur Diskussionsanregung kennst du ja ;).

Was mir noch einfällt ist, dass eine gewisse Person alle Gewaltspiele mit Kinderpornograpphie verglichen hat, solche spiele nie ernsthaft untersucht hat und in meinen Augen nicht wirklich Fachkompetent ist (Siehe Radiinterview!).

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 14:40
von Chromanoid
Ja, vielleicht kann man das irgendwie in einem Satz verbauen, dass es da mehr als Patzer von Seiten einiger Politiker gab.

Ich habe übrigens mal die Pressemitteilung der Innenministerkonferenz eingefordert. Dort steht folgendes:
Sie [die Konferenz] sieht es vor dem Hintergrund der neuerlichen Amoktat als erforderlich an,
- die Verfügbarkeit von Schusswaffen zu begrenzen und den Schutz vor einer missbräuchlichen
Verwendung zu erhöhen,
- die Medienkompetenz bei erziehungsbeteiligten Personen sowie Kindern und Jugendlichen
weiter zu stärken,
- für Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung
von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen
oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche
Wesen ist (Killerspiele), ein ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot so
schnell wie möglich umzusetzen,

- die Präventionsansätze zur Früherkennung problembehafteter Personen konsequent
aufzugreifen mit dem Ziel, erziehungsbeteiligte Personen sowie Gleichaltrigengruppen
(peergroups) hierfür verstärkt zu sensibilisieren.
Darauf müssen wir nochmal gezielter eingehen...

Gruß
Christian

PM_IMK_Beschlüsse.pdf
Beschlüsse der IMK 2009
(74.39 KiB) 373-mal heruntergeladen

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 17:56
von Chromanoid
Wortlaut der Petition:
Mit dieser Petition wird gefordert, die Erwägung eines allgemeinen Verbreitungs- bzw. Herstellungsverbots von bestimmten Videospielen, deren Weitergabe bereits durch das Jugendschutzgesetz geregelt ist, aufzugeben. Stattdessen unterstützen wir Maßnahmen zur besseren Gewährleistung des Jugendschutzgesetzes sowie zur Stärkung der Medienkompetenz von Eltern und Kindern.

Zusätzlich wird gefordert diffamierende Begriffe wie "Killerspiel" in öffentlichen Bekanntmachungen nicht mehr zu verwenden.

Begründung:
Das bestehende und zuletzt am 31.10.2008 überarbeitete Jugendschutzgesetz regelt die Verbreitung von jugendgefährdenden Medien bereits hinreichend - insbesondere §§14, 15 und 18 JuSchG. Dennoch wird in der politischen Diskussion immer wieder ein allgemeines Verbreitungs- bzw. Herstellungsverbot dieser Medien (insbesondere von Videospielen mit Gewaltdarstellungen) in Erwägung gezogen. Ein nationales Verbot würde über eine Maßnahme zum Schutze der Jugend hinaus gehen, ausschließlich Erwachsene betreffen und infolgedessen gegen das Grundgesetz (Artikel 5) verstoßen. Eine Verbesserung des Jugendschutzes wäre dadurch nicht gegeben.

Videospiele dienen zur Unterhaltung und lassen ihre Konsumenten meist interaktive, fiktive Abenteuer erleben. Ähnlich wie bei Film, Musik und Büchern versuchen Entwickler von Spielen mit expliziten Gewaltdarstellungen das Spielerlebnis für Erwachsene zu intensivieren. Es ist dabei in keinem Fall ihre Intention reale Gewalttaten hervorzurufen. Mit einem Herstellungs- bzw. Verbreitungsverbot sowie mit der Verwendung von Begriffen wie „Killerspiel“ oder „Tötungstrainingssoftware“ wird dieses ungeachtet dessen unterstellt. Eine derartige Annahme verleumdet alle Hersteller und Konsumenten solcher Spiele.

Spätestens seit der Einführung des staatlich geförderten „Deutschen Computerspielpreises“ ist die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieses noch recht jungen Mediums öffentlich bestätigt. Gleichwohl wird erwogen, einen nicht unwesentlichen Teil dieses wertvollen Kulturgutes zu verbieten. Die Folgen eines solchen Verbots sind für die sich in Deutschland erhebende, zukunftsträchtige Videospielindustrie kaum abzusehen. Es ist von wirtschaftlichen Schäden und einem erheblichen internationalen Imageverlust auszugehen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass gemäß dem auf der Innenministerkonferenz gefassten Beschluss nicht nur die weitläufig als „Egoshooter“ bekannten Spiele von Verboten bedroht sind, sondern auch alle anderen Spieltypen wie Strategie-, Online- und Rollenspiele.

Die Innenministerkonferenz im Juni 2009 „sieht es vor dem Hintergrund der neuerlichen Amoktat als erforderlich an, […] für Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist (Killerspiele), ein ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot so schnell wie möglich umzusetzen“.

Ein allgemeines Verbot würde
1. in das mediale Selbstbestimmungsrecht der mündigen Bürger eingreifen,
2. keinen Schutz vor oben genannter Fiktion bieten, da andere nicht verbotene Medien diese Art Handlungen wesentlich bedingungsloser darstellen,
3. ausschließlich die deutsche Produktion und den Verkauf verbieten,
4. und den Download im Internet als Bezugsquelle in keiner Weise tangieren.

Onlineanregungen:
Wir bitten hiermit alle Diskussionsteilnehmer um eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem sensiblen Thema.
Weiterhin möchten wir darauf hinweisen, dass wir als Gäste in diesem Forum die Richtlinien öffentlicher Petitionen einhalten wollen und Links in Beiträgen nicht erlaubt sind.
So jetzt ist der IMK Beschluss mit verwurstet und wir sind ziemlich am Zeichenlimit.
Es gibt in der Maske noch ein Feld "Anregungen für die Online-Diskussion", wenn ihr da gute Vorschläge habt immer her damit!

Außerdem bitte ich nochmals dringend um Feedback! Sei es nur ein OK oder ein ich finde ... blöd. Das ganze soll ja so schnell wie möglich raus, von daher beeilt euch bitte :D.

(Habe auf Eikes Vorschlag hin den letzten Punkt mal verändert)

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 18:36
von Eike Anderson
Allgemein gut so - ich wuerde den letzten Aufzaehlungspunkt aber anders formulieren:
"und die Bezugsquelle des Downloads im Internet in keiner Weise tangieren."

d.h. die "Jugendlichen" und das "uebliche" entfernen.

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 18:42
von Chromanoid
habs mal angepasst jetzt heisst es
4. und den Download im Internet als Bezugsquelle in keiner Weise tangieren.

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 19:46
von Chromanoid
So nach kleiner Rechtschreibkorrektur meiner Mutter :) hier die absolut finale Version die ich gleich einreichen werde :):
Wortlaut der Petition:
Mit dieser Petition wird gefordert, die Erwägung eines allgemeinen Verbreitungs- bzw. Herstellungsverbots von bestimmten Videospielen, deren Weitergabe bereits durch das Jugendschutzgesetz geregelt ist, aufzugeben. Stattdessen unterstützen wir Maßnahmen zur besseren Gewährleistung des Jugendschutzgesetzes sowie zur Stärkung der Medienkompetenz von Eltern und Kindern.
Zusätzlich wird gefordert, diffamierende Begriffe wie "Killerspiel" etc. in öffentlichen Bekanntmachungen nicht mehr zu verwenden.

Begründung:
Das bestehende und zuletzt am 31.10.2008 überarbeitete Jugendschutzgesetz regelt die Verbreitung von jugendgefährdenden Medien bereits hinreichend - insbesondere §§14, 15 und 18 JuSchG. Dennoch wird in der politischen Diskussion immer wieder ein allgemeines Verbreitungs- bzw. Herstellungsverbot dieser Medien (insbesondere von Videospielen mit Gewaltdarstellungen) in Erwägung gezogen. Ein nationales Verbot würde über eine Maßnahme zum Schutze der Jugend hinaus gehen, ausschließlich Erwachsene betreffen und infolgedessen gegen das Grundgesetz (Artikel 5) verstoßen. Eine Verbesserung des Jugendschutzes wäre dadurch nicht gegeben.

Videospiele dienen der Unterhaltung und lassen ihre Konsumenten meist interaktive, fiktive Abenteuer erleben. Ähnlich wie bei Film, Musik und Büchern versuchen Entwickler von Spielen mit expliziten Gewaltdarstellungen das Spielerlebnis für Erwachsene zu intensivieren. Es ist dabei in keinem Fall die Intention der Spieleentwickler, reale Gewalttaten hervorzurufen. Mit einem Herstellungs- bzw. Verbreitungsverbot sowie mit der Verwendung von Begriffen wie „Killerspiel“ oder „Tötungstrainingssoftware“ wird dieses allerdings unterstellt. Eine derartige Annahme verleumdet alle Hersteller und Konsumenten solcher Spiele.

Spätestens seit der Einführung des staatlich geförderten „Deutschen Computerspielpreises“ ist die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung dieses noch recht jungen Mediums öffentlich bestätigt. Gleichwohl wird erwogen, einen nicht unwesentlichen Teil dieses wertvollen Kulturgutes zu verbieten. Die Folgen eines solchen Verbots sind für die sich in Deutschland entwickelnde, zukunftsträchtige Videospielindustrie kaum abzusehen. Es ist von wirtschaftlichen Schäden und einem erheblichen internationalen Imageverlust auszugehen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass gemäß dem auf der Innenministerkonferenz (Juni 2009) gefassten Beschluss nicht nur die weitläufig als „Egoshooter“ bekannten Spiele von Verboten bedroht sind, sondern auch alle anderen Spieltypen wie Strategie-, Online- und Rollenspiele.

Die Innenministerkonferenz (Juni 2009) „sieht es vor dem Hintergrund der neuerlichen Amoktat als erforderlich an, […] für Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist (Killerspiele), ein ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot so schnell wie möglich umzusetzen“.

Ein allgemeines Verbot würde
1. in das mediale Selbstbestimmungsrecht der mündigen Bürger eingreifen,
2. keinen Schutz vor oben genannter Fiktion bieten, da andere nicht verbotene Medien (z.B. Action- und Horrorfilme) diese Art Handlungen wesentlich bedingungsloser darstellen,
3. ausschließlich die deutsche Produktion und den Verkauf verbieten,
4. und den Download im Internet als Bezugsquelle in keiner Weise tangieren.

Onlineanregungen:
Wir bitten hiermit alle Diskussionsteilnehmer um eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem sensiblen Thema.
Weiterhin möchten wir darauf hinweisen, dass wir als Gäste in diesem Forum die Richtlinien öffentlicher Petitionen einhalten wollen und Links in Beiträgen nicht erlaubt sind.

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 10.06.2009, 20:05
von Chromanoid
So die Petition ist abgeschickt, jetzt heißt es abwarten und Tee trinken!

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 11.06.2009, 08:40
von jgl
Hallo,

eine echt gute Idee von dir/euch! Aber eine Frage: wird dabei nicht eine Unterschriftensammlung oder soetwas gestartet?
Bringt es nicht mehr, umso mehr Leute diese Petition unterstützen?

Also ich kenne mich da überhaupt nicht aus, dewegen frage ich soetwas.

Ciao .-.-.

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 11.06.2009, 09:27
von Seraph
Nach dem Einreichen dieser Petition wird diese von einem Ausschuss ueberprueft werden, welcher dann entscheidet ob sie als Petition anerkannt wird. Sollte dieses geschehen, dann kann jede Person mitzeichnen, welche der gleichen Auffassung ist. Je mehr Personen diese Petition unterzeichnen, umso mehr Anerkennung durch die Pokitik wird sie natuerlich erfahren. Allerdings muss nun erstmal abgewartet werden, ob sie ueberhaupt vom Ausschuss zugelassen wird.

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 11.06.2009, 10:37
von Eike Anderson
Seraph hat geschrieben:Allerdings muss nun erstmal abgewartet werden, ob sie ueberhaupt vom Ausschuss zugelassen wird.
Na denn mal Daumendrueck ;)

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 11.06.2009, 12:57
von Seraph
Vielleicht noch als Randbemerkung. Ich denke nicht, dass die Petition selbst einen wirklich entscheidenden Einfluss auf die Politik haben wird. Was ich allerdings auch denke ist, dass eine grosse Menge an uebereinstimmenden Personen fuer die Beachtung des Themas sorgen koennen. Sprich je mehr Personen mitzeichnen werden, umso groesser die Chance, dass das Thema tatsaechlich mal oeffentlich und sachlich diskutiert wird und damit entsteht auch die kleine Chance, das Thema endlich vernuenftig vom Tisch zu raeumen, wobei dieses wohl eher noch Wunschdenken bleiben wird.

Das ein solches Verbot nicht mal ansatzweise die erwuenschte Wirkung erzielen wird, sprich Amoklaeufe verhinden, wissen sicher alle. Zum einen sprechen die Studien eher gegen einen tatsaechlichen Zusammenhang zwischen Spielen und Amoklaeufen und zum anderen kommt jeder der an solche Spiele rankommen moechte auch weiterhin ran, ob er es sich nun im Ausland kauft oder illegal runterlaedt. Einzige Moeglichkeit waere wohl die Verbindung mit dem anderen geplanten Gesetz, den Internetsperren, wobei diese ja ebenso einfach umgangen werden koennen. Ebenso ist das eigentliche Spielen meines Wissens auch weiterhin nicht strafbar, wobei ein solches Verbot sich wohl auch nicht wirklich durchsetzen lassen wuerde.

Was ich mich frage... gibt es eigentlich die Moeglichkeit Politiker abzuwaehlen? Wenn nicht, waere das doch mal eine gute Idee fuer eine Petition, oder nicht? ;) Dann wuerden sie sich vielleicht auch eher ueberlegen was sie von sich geben.

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 11.06.2009, 23:19
von JoeMill
Passend zum Thema hier eine Seite, wo ein Lesebrief eines verhinderten Amokläufers zu finden ist:

http://www.daddeldepot.com/news.php?id=3330

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 12.06.2009, 10:35
von Alexander Kornrumpf
Zum "Leserbrief"... naja
Videospiele waren von da an mein täglicher Begleiter. Ich brauchte diese um mich abzureagieren. Ego-Shooter waren nie mein Ding, aber Prügelspiele, Horrorspiele, Rollenspiele. Ich flüchtete mich in Phantasiewelten, um nicht wahnsinnig zu werden.
Vielleicht sollte man nochmal darüber nachdenken, dass Videospiele zwar nicht agressiv machen, aber wahrscheinlich auch keine Möglichkeit sind ein Trauma aus der realen Welt zu bewältigen. Insbesondere wären Studien interessantt wie hoch die Immersion bei Spielen im Vergleich zu Filmen und Büchern ist. Jedenfalls habe ich noch nie von einem Fall von Film- oder Buchsucht gehört. Oder von Koreanern die beim Lesen verhungert wären, weil sie vergessen haben zu essen.
Ich fuhr zum Haus meiner Eltern, fing an zu weinen und wollte nur noch eines. Töten oder getötet werden. Mein Leben war sinnlos. Ich hatte an diesem Tag begriffen, dass es nicht besser werden würde, egal was ich auch versuchen sollte. Ich sah den Tod - in welcher Form auch immer - als den einzigen Ausweg. [...] Mir war alles egal. Ich wollte diese Menschen töten, einen Befreiungsschlag ausüben, Rache nehmen für die Jahre der Hölle auf Erden, die man mir bereitet hatte. Ich wollte nur noch den Tod. Den der anderen und/oder meinen eigenen. Egal. Es sollte einfach nur enden. An diesem Tag. Mir war alles egal.
Ich sehe einen gewissen Widerspruch zwischen dem Wunsch andere zu töten und angeblicher Gleichgültigkeit. Wie oben wirft auch dies bei mir zwar nicht die Frage nach einem Videospielverbot auf, wohl aber die Frage was "man" hätte tun können oder sollen außer den Jungen mit seinen Spielen allein zu lassen, bis er keinen anderen Ausweg mehr sah. Wie schon an anderer Stelle hier im Forum erwähnt, sehe ich bei Minderjährigen, wie Täter und Opfer es hier waren, immer die Gesellschaft in der Pflicht.
Als ich an der Werkstatt meines Vaters war ließ ich mein Fahrrad fallen und begab mich tränenüberströmt zum Waffenschrank. Mein Vater hatte Waffen und ich wusste auch damit umzugehen, wir hatten immer wieder Zielübungen auf Bierdosen oder Ü-Ei Figuren unternommen.
Klar werden jetzt wieder einige sagen, Waffen kann man sich auch illegal besorgen. Komischerweise werden Amokläufe aber nicht mit illegalen sondern mit legalen Waffen ausgeführt. Seltsam, nicht wahr? Und schießen hat der Junge nicht in Counterstrike gelehrnt sondern mit Papas Kleinkaliber auf Bierdosen. Auch komisch, oder?

Mal im Ernst, was klingt wahrscheinlicher:
a) Ein Computernerd mit Null "Straßen-Skillz" kauft in einem 400 Seelendorf auf dem Schwarzmarkt ne Beretta
b) Von den 400 Leutchen sind 350 im Schützenverein (Dorf halt) und der Papa hat einen Waffenschrank.

Aber natürlich diskriminiert das jetzt wieder all die Verantwortungsbewussten Waffenbesitzer...

Re: Gegen das "Killerspiele"-verbot

Verfasst: 12.06.2009, 15:47
von Seraph
Alexander Kornrumpf hat geschrieben:Vielleicht sollte man nochmal darüber nachdenken, dass Videospiele zwar nicht agressiv machen, aber wahrscheinlich auch keine Möglichkeit sind ein Trauma aus der realen Welt zu bewältigen.
Allerdings duerfte es schwer sein in dieser Situation von sich aus eine moegliche Alternative zu finden, die man bereit ist zu akzeptieren. Man sollte also ueberlegen, was man tun muss, um an solche Personen dennoch ranzukommen um ihnen dann helfen zu koennen.
Alexander Kornrumpf hat geschrieben:Insbesondere wären Studien interessantt wie hoch die Immersion bei Spielen im Vergleich zu Filmen und Büchern ist. Jedenfalls habe ich noch nie von einem Fall von Film- oder Buchsucht gehört. Oder von Koreanern die beim Lesen verhungert wären, weil sie vergessen haben zu essen.
Ich denke man sollte hier nicht von Immersion gleich auf Sucht schliessen. Es gibt afaik keine Film- oder Buchsucht, allerdings eine eine Fernseh- und Lesesucht. Und ich meine mich erinnern zu koennen von Faellen gehoert zu haben, wo auch aus diesen Gruenden schon Menschen verhungert sind, auch wenn dieses schon ein paar (mehr) Jahre zurueck liegt.

An Studien ueber die Tiefe der Immersion zwischen den einzelnen Medien waere ich allerdings auch interessiert und ich wuerde fast vermuten, dass Computerspiele nicht ganz oben stehen werden.