Tiles hat geschrieben:Windows ist in fast allen Bereichen besser als Linux weil:
- Die Software die ich brauche läuft nicht auf Linux. Profisoftware für zum Beispiel den Grafikbereich ist in der Regel gar nicht für Linux erhältlich. Und für die Big Boys gibts keinen adäquaten Ersatz. Das ist das Argument schlechthin. Denn ein OS ist dafür da meine Software zum Laufen zu bringen. Tut es das nicht brauche ich das OS auch nicht.
Wenn du wirklich genau diese Software brauchst, dann bist du tatsächlich gezwungen, mit Windows zu arbeiten (jetzt mal davon ausgehend, dass die Software mit Wine nicht läuft).
Tiles hat geschrieben:
- Du bist gezwungen auf Linux mit der Bash zu arbeiten. Das ist für mich ein Bedien - Relikt aus Dos Zeiten, und meiner Meinung nach einfach hoffnungslos veraltet. Natürlich kann auch unter Ubuntu sehr viel mit der Maus erledigt werden. Aber irgendwann erwischt es dich doch. Spätestens wenn du Firefox installierst. Windows kann in jedem Fall komplett ohne Commandline bedient werden.
- Dadurch dass du mit der Bash arbeiten musst musst du dir sehr viel mehr unnütze Begriffe und Pfade merken. Die Möglichkeiten sind natürlich durch die reine Texteingabe auch noch reichlich spartanisch, und kosten mehr Zeit als ein simpler Mausklick. Viel Spass wenn man in der Bash einen Editor wie Nano starten muss um einen Text zu schreiben oder zu ändern ...
Nein. Du musst nicht mit der Bash arbeiten. Warum behauptest du das? Es stimmt nicht. Man muss die Bash auch nicht bemühen, wenn man Firefox installiert.
Warum eine Kommandozeile für dich ein Bedienrelikt aus DOS-Zeiten ist, will ich gar nicht verstehen, aber das ist auch falsch. Warum hat denn Microsoft extra eine PowerShell entwickelt, wenn das niemand will? Mich nähme übrigens auch wunder, wie du mit einem simplen Mausklick z.B. 50 Files in einem Ordner umbenennst. Ich bin ziemlich sicher, dass du auch mit dem besten Tool da irgendwas mit der Tastatur erledigen musst.
Tiles hat geschrieben:
- Viele Software - Einstellungen werden in reinen Textfiles erledigt. Das bedeutet viel unnötiges Lernen und schreiben, und wieder sehr viel Kauderwelsch. Und dann wären wir im Falle eines Servers auch gleich wieder bei Nano ...
Grafische Wizards mögen nett sein um die Einstellungen vorzunehmen. Um sie zu speichern, sind Textfiles jedoch viel praktischer als eine Datenbank. Man kann sie sehr leicht migrieren, in einer Volltextsuche durchsuchen, Versionieren, etc. Auf Linux-basierten Systemen legen daher die grafischen Setup-Wizards die vom User gewählten Einstellungen fast immer in Textfiles ab. Kauderwelsch habe ich eigentlich noch nie angetroffen, nur fehlende Dokumentation. Das ist natürlich ärgerlich, kommt aber bei Linux selbst z.B. nicht vor, sondern nur bei externen Anwendungen.
Tiles hat geschrieben:
- Die Manpages, die Manualseiten für Linux sind in einem für einen Normalbürger nahezu unverständlichen Kauderwelsch geschrieben. Mal davon abgesehen dass es viele Seiten gar nicht auf Deutsch gibt. Gibt es ein Problem ist eigentlich immer ein Gang in ein entsprechendes Forum nötig.
Ein Normalbürger schaut auch nicht in die Manpages, wozu auch? Technisch versierte Benutzer verstehen die Manpages jedoch schnell mal und verlassen sich dann darauf, dass sie immer gleich formatiert sind. Ist recht praktisch, wenn man sich nicht bei jeder Hilfeseite wieder mit einer anderen Struktur und fremden Bezeichnern herumschlagen muss. Hast du schon mal die Hilfeseiten von Windows-Programmen angesehen (auch von Windows selbst)? Die waren für mich eigentlich immer extrem nutzlos.
Wer nicht Englisch kann, hat natürlich ein Problem, da stimme ich dir zu. Wer blind ist, hat aber auch ein Problem, und man kann nun mal nicht für alle alles zugänglich machen.
Tiles hat geschrieben:
- Es gibt gefühlte zehntausend Linux Distributionen, die auch noch unterschiedliche Standardsoftware verwendet. Es kann also nie von dem einen Linux gesprochen werden. Das unterscheidet sich zum Teil erheblich. Zum Beispiel durch die ganzen unterschiedlichen Paketmanager. Oder die ganzen unterschiedlichen Desktoplösungen.
Es kann sehr wohl von dem einen Linux gesprochen werden. Was du meinst, ist nicht Linux, sondern Software-Distributionen, die Linux nutzen. Vielfalt sehe ich eigentlich immer als positiv an. Natürlich kann einen die Vielfalt überfordern, aber dann hält man sich halt einfach an die populärste Distribution, und fährt sicher nicht schlecht.
Tiles hat geschrieben:
- Linux aufspielen und einrichten überfordert in der Regel einen Anfänger mit seinen ganzen Fragen zu Sachen die ein Anfänger noch gar nicht wissen kann. Natürlich gibt es Distributionen die relativ simpel einzurichten sind. Ubuntu gehört da dazu. Aber nicht jedes Linux ist Ubuntu.
Nein. Jede moderne grosse Distribution ist genauso einfach zu installieren wie Windows, einige sogar einfacher. Einzurichten sind sowieso alle einfacher, denn es gibt eine zentrale Softwareverwaltung und man muss keine Treiber irgendwo zusammensuchen und manuell installieren. Dies stimmt natürlich nur, wenn man auch Hardware hat, für die es Linux-Treiber gibt. Microsoft schreibt ja auch keine Treiber, also warum sollten das die Linux-Entwickler tun (sie tun es sogar recht häufig). Wenn ein Hersteller sein Produkt nicht ausschliesslich für den Gebrauch mit Windows vorsieht, soll er gefälligst auch entsprechende Linux-Treiber liefern. Diejenigen, die es machen, werden das Treibermodell von Windows schon sehr bald hassen (dies ist aber eine für Benutzer uninteressante Randbemerkung).
Tiles hat geschrieben:
- Es gibt weniger und schlechtere Treiber, nicht jede Hardware wird unterstützt. Treiber einspielen und Hardware zum Laufen zu bekommen kann zu einem echten Abenteuer werden.
Leider stimmt das. Es gibt aber nicht weniger Treiber, sondern mehr (besonders für alte, exotische Hardware, die unter modernen Windows-Versionen schon lange nicht mehr läuft), und die Treiber sind von höherer Qualität. Es ist allerdings so, dass Treiber für Geräte, die Programmierer eher weniger interessieren, oft nicht oder sehr spät geschrieben werden. Leider liefern ja die meisten Hersteller keine Linux-Treiber aus, weswegen dann Nutzer der Hardware die Treiber selbst schreiben müssen. Da verzögert sich der Support für die Hardware dann verständlicherweise. Kann man aber nicht Linux anlasten. Ist halt das Huhn-Ei-Problem.
Tiles hat geschrieben:
- Kein DirectX. Und somit auch kaum Spiele die auf Linux laufen.
Ja, darum habe ich auch noch einen Desktop-PC zum Gamen mit Windows und Steam drauf. Wenn du die Geschichte von OpenGL kennst, weisst du ja, warum das so ist.
Tiles hat geschrieben:
- Die Linux Desktops die ich bisher gesehen habe waren reichlich unintuitiv für mich zu handhaben.
Du bist halt auch ein zufriedener Windows-Nutzer. Sie sind definitiv anders in der Bedienung. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die noch nie einen Computer bedient haben (z.B. Kinder und ältere Menschen), mit Gnome besser zurecht kommen als mit Windows 7. Was genau war denn für dich so "unintuitiv"? Eigentlich ist Gnome ja sehr ähnlich wie Windows. KDE sogar noch ähnlicher.
Tiles hat geschrieben:
- Sudo halte ich auf dem Desktop für absolut lästig. Ich bin hier allein am Rechner. Anders als unter Windows ist es allerdings unter Linux eine grössere Operation den Onkel auch wirklich als Root angemeldet zu bekommen. Auf dem Server melde ich mich selbstverständlich nicht standardmässig als Root an ;)
Tiles hat geschrieben:
- Last but not least: Linux ist ein Exot auf dem Desktop. Mit all seinen damit verbundenen Nachteilen. Durchgesetzt hat sich eben Windows. Das ist der Standard. Der ist übrigens nicht mehr XP, sondern inzwischen Win 7.
Diese Feststellung ist sicher richtig. Warum wiederholst du sie ständig? Glaubst du wirklich, dass alles, was sich durchsetzt, automatisch das Beste ist? Dann wäre ja Lady Gaga der momentane Höhepunkt der Musik. Und auch Nationalsozialismus könnte man so als die optimale politische Bewegung für die damalige Zeit bezeichnen, mit dieser Geisteshaltung (hat sich halt durchgesetzt in Deutschland). Vielleicht solltest du dich mal ein wenig informieren, warum sich Windows überhaupt durchgesetzt hat, ist nämlich eine ziemlich interessante Geschichte. Ich habe diese Zeit erlebt, und aktiv mitverfolgt. Es gab damals wesentlich bessere Systeme. Und obwohl der Vergleich mit dem Nationalsozialismus vielleicht etwas unpassend ist (ich entschuldige mich hier an dieser Stelle gleich wieder), gibt es sogar ein paar Parallelen. Propaganda hat z.B. beiderorts eine grosse Rolle gespielt.
Tiles hat geschrieben:
Also ich bleibe bei meiner Einschätzung. Windows ist in fast allen Bereichen besser als Linux. Da wäre ich schon nach Punkt eins dabei geblieben. Wenn meine Software nicht auf Linux läuft dann kann ich Linux einfach nicht gebrauchen.
Du kannst sehr gerne bei deiner Einschätzung bleiben. Ich hoffe jedoch, ich habe dir gezeigt, dass sie sehr subjektiv ist. Meine Software läuft übrigens auch nicht auf Windows, weshalb ich bei Linux-basierten Systemen bleiben werde. Zum Spielen muss ich dann halt wieder ein Windows anwerfen. Stört mich aber nicht, denn ausser den Spielen und Steam läuft da sowieso nix drauf.
Ein Zeiger ins Blaue ist wie ein Wegweiser nach <SEGFAULT>. Wenn du denkst, mein Name hat was mit abgefuckter Kleidung und bunten Haaren zu tun, dann kehr besser um.