Linux vs. Windows

Hier kann über allgemeine Themen diskutiert werden, die sonst in kein Forum passen.
Insbesondere über Szene, Games, Kultur, Weltgeschehen, Persönliches, Recht, Hard- und Software.
Benutzeravatar
dot
Establishment
Beiträge: 1734
Registriert: 06.03.2004, 18:10
Echter Name: Michael Kenzel
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von dot »

BeRsErKeR hat geschrieben:Niemand sagt, dass jeder Mensch Linux nutzen soll, sondern dass man auch mal über den Tellerrand blicken sollte. Wer es probiert hat und nicht mag, schön, aber wer es nicht mal probiert hat, kann meiner Meinung nach gar nicht mitreden.
Also ich hab nix gegen Linux, verbring zwangsweise auch ab und zu etwas Zeit dort und ich finds ganz nett. Aber wenn ich die Wahl hab dann seh ich keinen Grund auch nur für eine Sekunde drüber nachzudenken ob man vielleicht drüber nachdenken sollte, was andres als Windows zu verwenden, vor allem zum Programmieren ;)
BeRsErKeR hat geschrieben:Für die Programmierung finde ich Linux wesentlich intuitiver, einfacher und schneller zu bedienen. Im vim kann ich 5 mal so schnell was auf die Beine stellen, wie im Visual Studio. Das ist noch nicht mal offen, bevor ich ein Programm fertig habe. Mit ein wenig Knowhow kann man damit wirklich sehr gut arbeiten und wie schon öfters erwähnt sind manpages ein Segen. Kein ewiges Suchen. Man findet sofort was man braucht. Und fehlt was installiert man in ein paar Sekunden die nötigen manpages hinterher. Das Make-System ist einfach genial. Damit kann man so einfach Projekte generieren (nicht nur auf Programmierung bezogen). Die Doku wird gleich dazu generiert oder man nutzt eigene Tools, Shellskripte und und und. Das ganze in ein Visual Studio Projekt zu popeln dauert ewig und man muss sich überall durchklicken. Bei Linux schreib ich es einfach leicht verständlich hin und es läuft.
Es mag sein, dass manch einer mit vim oder emacs sehr produktiv sein kann. Da ich selber keine Erfahrung damit hab, kann ich da nichts dazu sagen. Ich frag mich nur wie es passieren konnte, dass wir heutzutage alle IDEs verwenden, wenn es mit den althergebrachten Tools doch soviel besser ginge. Vor allem ist der Editor imo bei weitem nicht so wichtig fürs Programmieren, denn mit dem tatsächlichen Schreiben von Code verbring ich am wenigsten Zeit. Anständige Integration von Buildsystem, Debugger, Codebrowsing halt ich da für wesentlich wichtiger. Manpages sind nett, aber mal ehrlich: Z.B. der MSDN können die nichtmal ansatzweise das Wasser reichen. Ewig rumsuchen? Doppelklick auf Funktionsname, F1 und ich bin dort.
Und ich weiß ja nicht, aber Makefiles per Hand schreiben und warten ist imo alles andre als einfach und leicht verständlich und niemand der recht bei Sinnen ist wird das bei größeren Projekten heute noch ernsthaft in Erwägung ziehen. Wenn ich mir im Vergleich dazu Systeme wie z.B. MSBuild anschau, bin ich doch sehr erleichtert mich im 21. Jhd. zu finden. VisualStudio Projekte sind übrigens auch nur MSBuild Files, in denen man nach Lust und Laune rumskripten kann. Ein Task der bestimmte Builditems konsumiert und einen Haufen Dateien generiert? Kein Problem, den C# Code dafür schreib ich direkt inline ins Buildskript, weil es gerade nicht so groß ist, dass sich ein eigenes Projekt dafür auszahlen würde. Die generierten Dateien danach vor dem Linken noch durch den Compiler jagen und zu meiner exe linken? Trivial. Eigene Tools einbinden? Kein Problem, setz ich in der IDE einfach das Häkchen neben dem Namen von meinem Tool und schon kann Visual Studio meine HLSL Shader kompilieren. Dass ich Compilerswitches dabei mit der gleichen GUI wie für die "eingebauten" Sprachen einstellen kann, versteht sich natürlich von selbst.
BeRsErKeR hat geschrieben:Was ich aber besonders toll finde, ist dass man eigentlich sofort weiß wo man etwas findet. Alles ist gut strukturiert. Programme liegen im bin Verzeichnis, benutzerbezogene Dateien im home Verzeichnis usw. Man kann Linux sehr einfach nach seinen eigenen Wünschen gestalten und wird nicht unnötig eingeschränkt. Und ich lebe lieber nach der Philosophie "ich muss wissen was ich als root tue", als "dududu du darfst das nicht". Es ist mein Rechner und ich will damit tun und lassen können was ich möchte. Wenn er schrott geht oder damit irgendwas passiert fällt das unter meine Verantwortung und das ist gut so. Und wenn man sich den Rechner teilt (z.B. auf Arbeit), dann verwaltet man die Benutzer halt vernünftig und schon kann jeder nur an seinen Dateien rummachen (ABER er kann dort machen was er will!).
Und was davon genau bietet Windows nicht?
Benutzeravatar
BeRsErKeR
Establishment
Beiträge: 689
Registriert: 27.04.2002, 22:01

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von BeRsErKeR »

dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Für die Programmierung finde ich Linux wesentlich intuitiver, einfacher und schneller zu bedienen. Im vim kann ich 5 mal so schnell was auf die Beine stellen, wie im Visual Studio. Das ist noch nicht mal offen, bevor ich ein Programm fertig habe. Mit ein wenig Knowhow kann man damit wirklich sehr gut arbeiten und wie schon öfters erwähnt sind manpages ein Segen. Kein ewiges Suchen. Man findet sofort was man braucht. Und fehlt was installiert man in ein paar Sekunden die nötigen manpages hinterher. Das Make-System ist einfach genial. Damit kann man so einfach Projekte generieren (nicht nur auf Programmierung bezogen). Die Doku wird gleich dazu generiert oder man nutzt eigene Tools, Shellskripte und und und. Das ganze in ein Visual Studio Projekt zu popeln dauert ewig und man muss sich überall durchklicken. Bei Linux schreib ich es einfach leicht verständlich hin und es läuft.
Es mag sein, dass manch einer mit vim oder emacs sehr produktiv sein kann. Da ich selber keine Erfahrung damit hab, kann ich da nichts dazu sagen. Ich frag mich nur wie es passieren konnte, dass wir heutzutage alle IDEs verwenden, wenn es mit den althergebrachten Tools doch soviel besser ginge. Vor allem ist der Editor imo bei weitem nicht so wichtig fürs Programmieren, denn mit dem tatsächlichen Schreiben von Code verbring ich am wenigsten Zeit. Anständige integration von Buildsystem, Debugger, Codebrowsing halt ich da für wesentlich wichtiger. Manpages sind nett, aber mal ehrlich: Z.B. der MSDN können die nichtmal ansatzweise das Wasser reichen. Ewig rumsuchen? Doppelklick auf Funktionsname, F1 und ich bin dort.
Und ich weiß ja nicht, aber Makefiles per Hand schreiben und warten ist imo alles andre als einfach und leicht verständlich und niemand der recht bei Sinnen ist wird das bei größeren Projekten heute noch ernsthaft in Erwägung ziehen. Wenn ich mir im Vergleich dazu Systeme wie z.B. MSBuild anschau, bin ich doch sehr erleichtert mich im 21. Jhd. zu finden. VisualStudio Projekte sind übrigens auch nur MSBuild Files, in denen man nach Lust und Laune rumskripten kann. Ein Task der bestimmte Builditems konsumiert und einen Haufen Dateien generiert? Kein Problem, den C# Code dafür schreib ich direkt inline ins Buildskript, weil es gerade nicht so groß ist, dass sich ein eigenes Projekt dafür auszahlen würde. Die generierten Dateien danach vor dem Linken noch durch den Compiler jagen und zu meiner exe linken? Trivial. Eigene Tools einbinden? Kein Problem, setz ich in der IDE einfach das Häkchen neben dem Namen von meinem Tool.
Dass wir ALLE heute IDEs verwenden ist schon mal falsch. Ich kenne einige Leute, die das nicht tun. Und gerade wenn man plattformunabhängig programmieren will (in bestimmten Bereichen muss man das), dann wird man um Makefiles nicht drumrum kommen. Auf Arbeit entwickeln wir unter Linux, das Projekt soll aber auch unter Windows laufen (wobei es dort so gut wie niemand verwendet, da wir für unsere Embedded-Bauteile eigentlich nur Linux verwenden). Es ist extrem viel Aufwand die Visual Studio Projektfiles nachzuflegen und ins git-Repository zu integrieren. Wir überlegen schon den Support für Windows ganz einzustellen bzw. auf MinGW umzusteigen. Man steckt unnötig viel Zusatzarbeit rein um das ganze unter Windows zum Laufen zu kriegen. Ganz zu schweigen von Microsofts Eigenblödeleien mit gewissen Standardfunktionen, die extra anders gebaut sind, warum auch immer.

Ein Makefile zu schreiben ist nun wirklich keine große Sache. Ich hab mich einen Tag rangesetzt und mit Onkel Google konnte ich danach alles basteln was ich brauche. Ein Makefile ist meist keine 30 Zeilen lang und erstellt dir riesige Projekte vollautomatisch. Und das Nachpflegen ist wirklich ein Klacks. Wir nutzen auf Arbeit übrigens für ein sehr großes Projekt make ohne Schwierigkeiten. Da werden Compiler generiert, mit den Compilern Subprojekte erstellt, Dokus dazugeneriert, Testcases vollautomatisch durchgeführt und ausgewertet. Und der Schreibaufwand dafür ist lächerlich.

Mit VisualStudio mag vieles auch schnell gehen, aber wehe wenn man da mal was Nicht-Microsoft-Eigenes wie gtk oder Qt integrieren will. Klar das macht man in der Regel nicht jeden Tag, aber es ist unnötig aufwendig.

Was mich ja auch ankotzt ist, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Man muss für Plattformunabhängigkeit teilweise so viel Mist berücksichtigen und abfangen, dass wir z.B. eine komplette Library geschrieben haben, die Funktionalität kapselt und auf die jeweiligen betriebssystemspezifischen Funktionen abbildet. Muss das sein? Das fängt ja schon bei so simplen Sachen wie vsprintf oder den socket Funktionen an. Keine einheitlichen Funktionen bzw. die Funktionen haben eine andere Signatur oder Funktionsweise.

dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Was ich aber besonders toll finde, ist dass man eigentlich sofort weiß wo man etwas findet. Alles ist gut strukturiert. Programme liegen im bin Verzeichnis, benutzerbezogene Dateien im home Verzeichnis usw. Man kann Linux sehr einfach nach seinen eigenen Wünschen gestalten und wird nicht unnötig eingeschränkt. Und ich lebe lieber nach der Philosophie "ich muss wissen was ich als root tue", als "dududu du darfst das nicht". Es ist mein Rechner und ich will damit tun und lassen können was ich möchte. Wenn er schrott geht oder damit irgendwas passiert fällt das unter meine Verantwortung und das ist gut so. Und wenn man sich den Rechner teilt (z.B. auf Arbeit), dann verwaltet man die Benutzer halt vernünftig und schon kann jeder nur an seinen Dateien rummachen (ABER er kann dort machen was er will!).
Und was davon genau bietet Windows nicht?
Du willst mir doch nicht weiß machen, dass Windows gut strukturiert ist? Diverse Programme legen ihre Dateien sonst wo an. Über die Registry hat man eigentlich nie komplett den Überblick und dann gibt es da so tolle Sachen wie "Program Files" UND "Programs" und weiß der Geier was. Also wenn ich durch meine Windows-Partition stolpere, dann weiß ich bei vielen Sachen nicht woher sie kommen und was sie da machen. Und wenn ich was Spezielles suche brauch ich Ewigkeiten bis ich das finde. Unter WinXP ging das ja noch halbwegs, aber seit Vista/7 ist die Übersicht einfach nur noch schrecklich. Und wenn ich da unbetuchte Leute vor einem Win7 System sehe (z.B. meine Eltern), dann weiß ich was Verzweiflung ist. Die finden nicht mal die Dateien auf der Festplatte, die sie mit Word geschrieben haben. Ich finde nicht, dass Win 7 benutzerfreundlicher als Win XP ist. Eher im Gegenteil. Zu viel Schnickschnack ist beim Thema Benutzerfreundlichkeit und Übersicht nicht wirklich hilfreich.

Und Windows haut nun wirklich ständig dazwischen und das schränkt mich persönlich ein. Ich habe auch von vielen Leuten gehört, dass ihnen dieses ganze Gewarne und Verbieten total auf den Keks geht. Darum sind auch einige wieder auf Win XP umgestiegen. Und mit Win XP haben sie es, man möchte es kaum glauben, auch Jahre überstanden ohne ihren PC zu zerschießen oder ständig Trojaner drauf zu haben.
Ohne Input kein Output.
Benutzeravatar
Chromanoid
Moderator
Beiträge: 4263
Registriert: 16.10.2002, 19:39
Echter Name: Christian Kulenkampff
Wohnort: Lüneburg

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Chromanoid »

Bild ;)
Netbeans soll übrigens sehr nette Make-Files generieren. Und es gibt für Netbeans sogar eine Art Vi-Shortcut und Cursor Modul...

Normale Java-Entwicklung unter Linux stelle ich mir nicht anders als auf Windows vor. Mit Cygwin/MinGW hat man ja unter Windows eine sehr komfortable Möglichkeit das ganze C++ Chaos von Linux zu benutzen. Wenn ich für Linux entwickeln würde, würde ich natürlich Linux nehmen. Aber da ich das nicht tue, höchstens Java Kram und der ist ja portabel, kommt für mich Linux nicht infrage. Es gibt einfach mehr Kram für Windows, der mich interessiert, ich bin in Windows absolut eingearbeitet und ich empfinde unter Linux alles irgendwie komplizierter. Ich will mir einfach nichts merken müssen. Während ich mir bei Windows nur grobe Klickwege merken muss, muss ich mir bei Linux für jeden Mist irgendein Programm oder eine Befehlszeile merken. Während sich da bei Windows an den groben Wegen im letzten Jahrzehnt nicht wirklich viel geändert hat, hat sich da bei Linux recht viel verändert und es ist auch noch abhängig von verschiedensten Faktoren.
Benutzeravatar
dot
Establishment
Beiträge: 1734
Registriert: 06.03.2004, 18:10
Echter Name: Michael Kenzel
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von dot »

BeRsErKeR hat geschrieben:Dass wir ALLE heute IDEs verwenden ist schon mal falsch. Ich kenne einige Leute, die das nicht tun.
Ich denke es ist klar wie das gemeint war, immerhin hab ich direkt darüber ein Posting zitiert, in dem es genau darum ging, dass jemand keine IDE verwendet ;)
BeRsErKeR hat geschrieben:Und gerade wenn man plattformunabhängig programmieren will (in bestimmten Bereichen muss man das), dann wird man um Makefiles nicht drumrum kommen.
Wenns denn wirklich sein muss, wie wärs z.B. mit CMake?
BeRsErKeR hat geschrieben:Man steckt unnötig viel Zusatzarbeit rein um das ganze unter Windows zum Laufen zu kriegen.
Wenn man Portabilität nicht braucht, dann zahlt es sich natürlich auch nicht aus, darin zu investieren...
BeRsErKeR hat geschrieben:Ganz zu schweigen von Microsofts Eigenblödeleien mit gewissen Standardfunktionen, die extra anders gebaut sind, warum auch immer.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei den besagten Funktionen eben genau nicht um Standardfunktionen handelt. ;)
BeRsErKeR hat geschrieben:Ein Makefile zu schreiben ist nun wirklich keine große Sache. Ich hab mich einen Tag rangesetzt und mit Onkel Google konnte ich danach alles basteln was ich brauche. Ein Makefile ist meist keine 30 Zeilen lang und erstellt dir riesige Projekte vollautomatisch. Und das Nachpflegen ist wirklich ein Klacks. Wir nutzen auf Arbeit übrigens für ein sehr großes Projekt make ohne Schwierigkeiten. Da werden Compiler generiert, mit den Compilern Subprojekte erstellt, Dokus dazugeneriert, Testcases vollautomatisch durchgeführt und ausgewertet. Und der Schreibaufwand dafür ist lächerlich.
Kann ich mir irgendwie schwer vorstellen, wie du sämtliche Aspekte von so einem Build von einen wirklich großen Projekt mit einem 30 Zeilen Makefile abdecken willst. Selbst das wirklich simple Makefile so einem Konsolen-Schachspiel, das ich mal für die uni machen musste, hatte schon bei weitem mehr als 30 Zeilen.
Aber dass make an sich sehr einfach ist stimmt natürlich. Das tut auch nichts zur Sache. Assembler ist auch sehr einfach. Trotzdem wirst du mir wohl zustimmen, dass große Assemblerprogramme eher nicht so einfach zu verstehen und ganz sicher nicht gut wartbar sind.
BeRsErKeR hat geschrieben:Mit VisualStudio mag vieles auch schnell gehen, aber wehe wenn man da mal was Nicht-Microsoft-Eigenes wie gtk oder Qt integrieren will. Klar das macht man in der Regel nicht jeden Tag, aber es ist unnötig aufwendig.
Wo liegt das Problem? Qt bietet sogar ein eigenes VisualStudio PlugIn. VisualStudio selbst ist eigentlich nur ein Haufen PlugIns. Auch die ganzen eingebauten Sprachen sind nur PlugIns, wie sie jeder mit dem frei verfügbaren SDK selbst bauen kann, die von der devenv.exe geladen werden.
BeRsErKeR hat geschrieben:Was mich ja auch ankotzt ist, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Man muss für Plattformunabhängigkeit teilweise so viel Mist berücksichtigen und abfangen, dass wir z.B. eine komplette Library geschrieben haben, die Funktionalität kapselt und auf die jeweiligen betriebssystemspezifischen Funktionen abbildet. Muss das sein? Das fängt ja schon bei so simplen Sachen wie vsprintf oder den socket Funktionen an. Keine einheitlichen Funktionen bzw. die Funktionen haben eine andere Signatur oder Funktionsweise.
Wie wärs z.B. mit boost, statt dein eigenes Süppchen zu kochen? ;)
dot hat geschrieben:Du willst mir doch nicht weiß machen, dass Windows gut strukturiert ist? Diverse Programme legen ihre Dateien sonst wo an. Über die Registry hat man eigentlich nie komplett den Überblick und dann gibt es da so tolle Sachen wie "Program Files" UND "Programs" und weiß der Geier was. Also wenn ich durch meine Windows-Partition stolpere, dann weiß ich bei vielen Sachen nicht woher sie kommen und was sie da machen. Und wenn ich was Spezielles suche brauch ich Ewigkeiten bis ich das finde. Unter WinXP ging das ja noch halbwegs, aber seit Vista/7 ist die Übersicht einfach nur noch schrecklich. Und wenn ich da unbetuchte Leute vor einem Win7 System sehe (z.B. meine Eltern), dann weiß ich was Verzweiflung ist. Die finden nicht mal die Dateien auf der Festplatte, die sie mit Word geschrieben haben. Ich finde nicht, dass Win 7 benutzerfreundlicher als Win XP ist. Eher im Gegenteil. Zu viel Schnickschnack ist beim Thema Benutzerfreundlichkeit und Übersicht nicht wirklich hilfreich.
Ah, wenn es für Linux keine guten Treiber gibt, dann ist das Schuld der Hardwarehersteller, aber wenn Leute schlechte Software für Windows schreiben, dann ist das natürlich die Schuld von Microsoft. Gut dass mir das auch mal einer sagt, von allein wär ich nie auf die Idee gekommen ;)
Nur weil die Ordnung sich dir nicht erschließt, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht vorhanden ist. Ich hab jedenfalls noch keinen sinnlosen Ordner auf meiner Systempartition gefunden. Wenn ich die so anschau, dann muss ich sagen, dass sie mir doch sehr ordentlich ausschaut. Wenn ich dagegen was spezielles auf meinem Linux such, dann brauch ich auch Ewigkeiten. Dort wo man daheim ist, findet man sich natürlich leichter zurecht.
Ich finde Windows XP ist des Vergleichs mit Windows 7 nichtmal würdig. Ich hab XP seit dem Tag da ich Vista installiert hab nichtmal eine Sekunde lang nachgetrauert. Im Gegenteil...
BeRsErKeR hat geschrieben:Und Windows haut nun wirklich ständig dazwischen und das schränkt mich persönlich ein. Ich habe auch von vielen Leuten gehört, dass ihnen dieses ganze Gewarne und Verbieten total auf den Keks geht. Darum sind auch einige wieder auf Win XP umgestiegen. Und mit Win XP haben sie es, man möchte es kaum glauben, auch Jahre überstanden ohne ihren PC zu zerschießen oder ständig Trojaner drauf zu haben.
Ja, ich hab auch schon von vielen Leuten gehört die ihren PC nicht ganz im Griff hatten. Von den andren hört man ja nichts ;)
Hast du da auch konkrete Beispiele wo Windows dich so extrem "persönlich einschränkt".
Tiles

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Tiles »

Das ist eine sehr engstirnige Meinung. Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass die 1% daher rühren, dass Linux so dermaßen schlecht, benutzerunfreundlich und fehlerträchtig im Vergleich zu Windows ist, dass 99% aller Menschen lieber Windows nutzen?! DAS finde ich sehr übertrieben und unbegründet.
Ich habe nirgends gesagt dass Linux schlecht ist. Aber Windows ist einfach besser, und das in nahezu allen Bereichen. Die Fakten bleiben. Linux = 1% auf Desktop. Da kann man dran rumreden wie man will. Das hat auch nichts mit engstirnig zu tun. Ich bin hier nur der Bote. Ich mache die Nachrichten nicht.
j.klugmann
Establishment
Beiträge: 201
Registriert: 07.07.2010, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von j.klugmann »

Ich habe nirgends gesagt dass Linux schlecht ist. Aber Windows ist einfach besser, und das in nahezu allen Bereichen. Die Fakten bleiben. Linux = 1% auf Desktop. Da kann man dran rumreden wie man will. Das hat auch nichts mit engstirnig zu tun. Ich bin hier nur der Bote. Ich mache die Nachrichten nicht.
Was für eine vorschnelle Antwort. So eine dumpfe Aussage "Es ist besser, weil.." ist in dieser Diskussion meiner Meinung nach fehl am Platz. Das auch noch als Fakten zu bezeichnen ist einfach nur wahnsinnig. Das ich sowas mal in einem sehr professionellem Forum lese, habe ich nicht gedacht...
Wenns denn wirklich sein muss, wie wärs z.B. mit CMake?
CMake generiert auch nur Makefiles, letztendlich ist es Sache des Anwenders. Einige mögen CMake lieber andere nicht. Ich bin beispielsweise mit qMake sehr zufrieden.
Wenn man Portabilität nicht braucht, dann zahlt es sich natürlich auch nicht aus, darin zu investieren...
Allerdings hält man die Software dadurch sehr flexibel, ob es sich dann lohnt ist eine andere Sache.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei den besagten Funktionen eben genau nicht um Standardfunktionen handelt.
Davon können die Wine-Entwickler ein Lied singen. Die haben es echt schwer jeden Windows-Bug in ihre API zu übernehmen, damit sie ein äquivalentes Verhalten der Programme garantieren können.
Kann ich mir irgendwie schwer vorstellen, wie du sämtliche Aspekte von so einem Build von einen wirklich großen Projekt mit einem 30 Zeilen Makefile abdecken willst. Selbst das wirklich simple Makefile so einem Konsolen-Schachspiel, das ich mal für die uni machen musste, hatte schon bei weitem mehr als 30 Zeilen.
Aber dass make an sich sehr einfach ist stimmt natürlich. Das tut auch nichts zur Sache. Assembler ist auch sehr einfach. Trotzdem wirst du mir wohl zustimmen, dass große Assemblerprogramme eher nicht so einfach zu verstehen und ganz sicher nicht gut wartbar sind.
Ob Make oder irgendein kommerzielles Build-System ist mEn ziemlich egal. Sie sind alle sehr flexibel. Make hat allerdings den Nachteil, dass die Einarbeitungszeit relativ hoch ist. Make ist durchaus gewappnet für große bis sehr große Projekte.
Nur weil die Ordnung sich dir nicht erschließt, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht vorhanden ist. Ich hab jedenfalls noch keinen sinnlosen Ordner auf meiner Systempartition gefunden. Wenn ich die so anschau, dann muss ich sagen, dass sie mir doch sehr ordentlich ausschaut. Wenn ich dagegen was spezielles auf meinem Linux such, dann brauch ich auch Ewigkeiten. Dort wo man daheim ist, findet man sich natürlich leichter zurecht.
Ich finde Windows XP ist des Vergleichs mit Windows 7 nichtmal würdig. Ich hab XP seit dem Tag da ich Vista installiert hab nichtmal eine Sekunde lang nachgetrauert. Im Gegenteil..
Ja, locate ist genial und meiner Meinung nach wesentlich kompetenter als Windows-Suchinterfaces.
Word gibt es auch für MacOS, würden genug Leute "Linux" benutzen und könnte man für Linux langfristig und sicher (im Sinne von einer stabilen Umgebung) entwickeln, würde es sicher auch ein Word für "Linux" geben. Wenn "Linux" so "gut" und einheitlich wie MacOS funktioniert, gibt es vielleicht eine Chance auf dem Desktopmarkt. Da es aber im Grunde gar kein "Linux" gibt und jeder Linuxer seine eigene Lieblingsdistribution und Lieblingsoberfläche verbreitet, ist es doch ziemlich fahrlässig einem normalen Homeuser eine Linuxdistribution anzudrehen (wenn überhaupt bitte ein Enterprise Linux).
Das ist meiner Meinung nach völlig aus der Luft gegriffen und ich denke auch, dass ich das relativ gut einschätzen kann. Wir haben in unserem Hackerspace eine durchaus große Laufkundschaft, die mit Windows-Problemen kommen und mit Ubuntu wieder gehen und damit völlig zufrieden sind. Und mit Laufkundschaft meine ich durchaus sehr viele Rentner und Computer-Laien.
Wieso habe ich nur das Gefühl dass du eher meinst wer nicht deiner Meinung ist und nicht Linux lobt darf nicht mitreden. Natürlich habe ich es "probiert". Ich habe wie schon gesagt einen kleinen Server laufen. Und bin jedesmal am Fluchen wenn ich da hinlangen muss. Wenn ich frickeln will schmeisse ich Linux an. Wenn ich arbeiten will ist es Windows. Das ist meine persönlich erlebte Erfahrung damit.
Mein Entwicklungs-Setup mit Linux ist wesentlich effektiver als mein Windows oder Mac-Setup. Das liegt einfach an der großen Individualität, die einem Linux bietet und der großen Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitsabläufe. Letztendlich ist es eine Gewöhnungssache. Problematisch meiner Meinung nach ist, dass die Einstiegshürden für einen richtigen Linux-Dev Setup recht hoch sind und wirklich viel Zeit für die Konfiguration erfordern. Wenn es erstmal soweit ist, kann kein Windows oder Mac-System mithalten.
Dagegen wirkt die Bash fast wie ein Kinderspielzeug, auch wenn das Commandwindow leider immer nocht nicht durch besonders tolle Usability glänzt
Womit begründest du diese Aussage? Einfach auch nur ohne intensive Erfahrung die Bash als Kinderspielzeug zu bezeichnen ist doch etwas vorschnell. Das dauernde Rumgehacke auf Linux nervt mich manchmal an. Komme mal auf'ne ordentliche Hacker-Veranstaltung, da wirst du mit deinem Windows verspottet. Im Gegensatz dazu würde ich das Klicki-Bunti Adventure Windows doch eher als Kinderspielzeug bezeichnen als Linux. Aber das nur am Rande... ;)
3D-Grafik will ich unter Linux ohnehin nicht
Meine Engine läuft mit den AMD-Treibern unter Linux besser als unter Windows. :D Es ist zwar eine Frickelei alles zu konfigurieren, aber wenn X konfiguriert ist und die Treiber laufen, dann kann Linux da durchaus mit Windows mithalten( jedenfalls meiner Erfahrung nach ).
Wieso habe ich nur das Gefühl dass du eher meinst wer nicht deiner Meinung ist und nicht Linux lobt darf nicht mitreden. Natürlich habe ich es "probiert". Ich habe wie schon gesagt einen kleinen Server laufen. Und bin jedesmal am Fluchen wenn ich da hinlangen muss. Wenn ich frickeln will schmeisse ich Linux an. Wenn ich arbeiten will ist es Windows. Das ist meine persönlich erlebte Erfahrung damit.
Dann hast du eindeutig zu wenig Erfahrung mit Linux, um eine qualifizierte Aussage darüber zu machen...

Ich bin echt entrüstet mit welcher Naivität und Ablehnung viele auf Linux reagieren. Ich für meinen Teil entwickel lieber unter Linux, allerdings einige Dinge auch gerne unter Windows. Windows ist meiner Meinung nach eines der besseren Betriebssysteme auf dem Markt, allerdings für mein Dev-Setup im Alltag nicht effektiv genug. GUI-Applikationen baue ich gerne mal unter Windows, genauso arbeite ich gerne mit D3D11. Windows bietet einem viel, allerdings zu viel automatisiert. Es fehlt die Paketverwaltung, die ich an Linux so schätze und außerdem bin ich nicht so der Freund von Klicki-Bunti Anwendungen und Oberflächen. Mein Dev-Setup ist ein Debian Linux mit selbstkompilierten und konfigurierten Kernel, ein X mit dem genialsten Window-Manager überhaupt( XMonad FTW! ). Unter Windows ist Visual Studio unschlagbar und auch meiner Meinung nach mit Abstand die beste C++-IDE. Mein ausgedehnter Vim-Editor bietet allerdings mit Plugins und ein paar Scripten mir alle Features die ich brauche. Windows ist nett, Linux ist für mich privat wesentlich effektiver. Was für einen Entwickler nun effektiver ist, kann man generell nicht sagen, allerdings ist für meinen Teil Linux deutlich effektiver. Das wird weniger mit dem OS zu tun haben, sondern ist eine reine Gewöhnungssache, allerdings bietet mir Linux mEn mehr Komfort.
Imaging-Software und bald auch Middleware: http://fd-imaging.com
Tiles

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Tiles »

Das auch noch als Fakten zu bezeichnen ist einfach nur wahnsinnig.
Die 1% Linux auf dem Desktop sind Fakt. Da ist nichts wahnsinniges dran.
Dann hast du eindeutig zu wenig Erfahrung mit Linux, um eine qualifizierte Aussage darüber zu machen...
LOL. Das wollte ich hören. Das gute alte "du hast nur Ahnung wenn du meiner Meinung zustimmst" Argument. Keiner hat ne Ahnung ausser du. Alles Geisterfahrer da draussen :)
Das ist meiner Meinung nach völlig aus der Luft gegriffen und ich denke auch, dass ich das relativ gut einschätzen kann. Wir haben in unserem Hackerspace eine durchaus große Laufkundschaft, die mit Windows-Problemen kommen und mit Ubuntu wieder gehen und damit völlig zufrieden sind. Und mit Laufkundschaft meine ich durchaus sehr viele Rentner und Computer-Laien.
Also das ist nun wirklich grob fahrlässig ausgerechnen einem Laien ein exotisches Bastel und Frickelsystem anzudrehen. Du sperrst ihn damit von einem Grossteil der gängigen Software aus. Natürlich, wenn er nie erfährt dass es die Software gibt mag das nicht viel ausmachen. Aber vielleicht lernt er ja doch mit Google umgehen, und ärgert sich dann was er alles nicht nutzen kann. Und dass du nur Rentner und Computerlaien bequatschen kannst spricht eigentlich für sich.
j.klugmann
Establishment
Beiträge: 201
Registriert: 07.07.2010, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von j.klugmann »

Die 1% Linux auf dem Desktop sind Fakt. Da ist nichts wahnsinniges dran.
Darauf habe ich mich nie bezogen.
LOL. Das wollte ich hören. Das gute alte "du hast nur Ahnung wenn du meiner Meinung zustimmst" Argument. Keiner hat ne Ahnung ausser du. Alles Geisterfahrer da draussen
LOL. Das wollte ich hören. Das gute alte "meine Meinung zählt, wenn du meine Meinung nicht teilst, bist du wahnsinnig/sonstwas". Keiner hat ne Ahnung außer du. Alles Linux-Geisterfahrer da draußen.
Also das ist nun wirklich grob fahrlässig ausgerechnen einem Laien ein exotisches Bastel und Frickelsystem anzudrehen. Du sperrst ihn damit von einem Grossteil der gängigen Software aus. Natürlich, wenn er nie erfährt dass es die Software gibt mag das nicht viel ausmachen. Aber vielleicht lernt er ja doch mit Google umgehen, und ärgert sich dann was er alles nicht nutzen kann. Und dass du nur Rentner und Computerlaien bequatschen kannst spricht eigentlich für sich.
In keinem Fall. Anscheinend solltest du dich wirklich mal mit Linux beschäftigen, um überhaupt auch nur eine Aussage zu treffen. Und mit Linux beschäftigen meine ich einfach mal ein Ubuntu zu starten... Ansonsten solltest du dir mal überlegen, wie man am besten mit anderen Menschen kommuniziert. So offenbar nicht.

Du wirst sehr schnell persönlich. Anscheinend typisch für deine Argumentationsweise( die kennen wir schon aus anderen Threads ). Es würde mich freuen, wenn wir wieder etwas sachlicher an das Thema gehen könnten.
Imaging-Software und bald auch Middleware: http://fd-imaging.com
antisteo
Establishment
Beiträge: 854
Registriert: 15.10.2010, 09:26
Wohnort: Dresdem

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von antisteo »

dot hat geschrieben:
antisteo hat geschrieben: - Bash (auf jeder zweiten Arbeitsfläche gleich mehrere Stück)
Wenn du soviel per CLI regeln musst (warum auch immer das unter Windows nötig sein sollte) und immer noch mit cmd.exe herumkrebst, bist du selbst schuld. Schonmal die Windows PowerShell ausprobiert? Dagegen wirkt die Bash fast wie ein Kinderspielzeug, auch wenn das Commandwindow leider immer nocht nicht durch besonders tolle Usability glänzt ;)
Windows: 11-Seitigie Anleitung inklusive CMD-Gemurkse http://www.inf.tu-dresden.de/content/in ... ojekte.pdf
Linux: "Wechsele ins Verzeichnis, mach 'ant run', wenn du das Programm starten willst und 'ant zip', wenn du es zur Abgabe vorbereiten willst"


@Topic:
Linux ist das bessere System, wenn man sich damit beschätigt. Wenn man die Zeit hat, die Befehle zu lernen und sich durch Tutorials und Man Pages zu schlagen, kann einem gar nichts besseres passieren. Da ich zur Zeit als Student diese Zeit aufbringen kann, nutze ich Linux, nein schlimmer noch: Ich entwickele es mit. OpenSource-Grafifktreiber, Compiler-Sachen, Spiele.
Wer hingegen seinen Rechner produktiv einsetzen will, ohne vorher etwas einstellen zu müssen, wer einfach nur will, dass es funktioniert und wem Details zur Bedienung egal sind, weil er eh lieber klickt als sich Shortcuts zu merken, für den ist MAC, Ubuntu oder Windows genau das richtige. Wenn ich irgendwann keine Zeit mehr zur Pflege eines Systems mit selbstkompilierten Komponenten habe, werd ich auch nachdenken, vielleicht einen MAC zu kaufen.
Zuletzt geändert von antisteo am 21.10.2011, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
http://fedoraproject.org/ <-- freies Betriebssystem
http://launix.de <-- kompetente Firma
In allen Posts ist das imo und das afaik inbegriffen.
j.klugmann
Establishment
Beiträge: 201
Registriert: 07.07.2010, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von j.klugmann »

FULL ACK
Imaging-Software und bald auch Middleware: http://fd-imaging.com
Specialist
Establishment
Beiträge: 135
Registriert: 29.08.2003, 14:22
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Specialist »

antisteo hat geschrieben: @Topic:
Linux ist das bessere System, wenn man sich damit beschätigt. Wenn man die Zeit hat, die Befehle zu lernen und sich durch Tutorials und Man Pages zu schlagen, kann einem gar nichts besseres passieren. Da ich zur Zeit als Student diese Zeit aufbringen kann, nutze ich Linux, nein schlimmer noch: Ich entwickele es mit. OpenSource-Grafifktreiber, Compiler-Sachen, Spiele.
Wer hingegen seinen Rechner produktiv einsetzen will, ohne vorher etwas einstellen zu müssen, wer einfach nur will, dass es funktioniert und wem Details zur Bedienung egal sind, weil er eh lieber klickt als sich Shortcuts zu merken, für den ist MAC, Ubuntu oder Windows genau das richtige. Wenn ich irgendwann keine Zeit mehr zur Pflege eines Systems mit selbstkompilierten Komponenten habe, werd ich auch nachdenken, vielleicht einen MAC zu kaufen.
Sowas in der Art sagte ich schon eine Seite vorher ;)

Und da die breite Masse der User keine Zeit hat sich damit auseinanderzusetzen, wird Linux, sofern es nichts ändert, bei den 1% bleiben.
Tiles

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Tiles »

Darauf habe ich mich nie bezogen.
Das sind aber die einzigen Fakten die ich meine. Und die einzigen Fakten die wirklich zählen. Denn diese Zahl zeigt den tatsächlichen Stellenwert von Linux auf dem Desktop.
Du wirst sehr schnell persönlich. Anscheinend typisch für deine Argumentationsweise( die kennen wir schon aus anderen Threads ). Es würde mich freuen, wenn wir wieder etwas sachlicher an das Thema gehen könnten.
Jetzt mal gaaaaanz langsam Kamerad. DU hast MIR vorgeworfen ich hätte keine Ahnung, und bist ziemlich agressiv in die Diskussion eingestiegen. Wer wurde hier also persönlich? Und wer von uns zweien packt hier grade die Streitaxt aus? Das bist du. Und wer sieht hier jedes Wort gegen Linux gleich als persönliche Attacke und Angriff aufs Vaterland? Das bist auch du. Und wer versucht mich hier zu einer agressiven Antwort zu reizen? Wieder du. Auch beim hundertsten Durchlesen sehe ich keinen einzigen Punkt wo ich dich persönlich angegriffen hätte. Ich habe nur gewagt eine andere Meinung zu haben. Ganz ehrlich, ich verstehe nicht wieso du hier grade so hoch gehst. Wir diskutieren hier eigentlich nur um ein OS. Komm mal wieder runter.

Im übrigen bin ich Linux User. Ich habe einen VServer mit Debian laufen. Ohne zumindest ein wenig Ahnung geht da genau gar nix. Dein Feindbild ist falsch. Deine Meinung dass ich keine Ahnung von Linux habe ebenso, und wenn du es tausendmal wiederholst. Ich habe auch absolut gar nichts gegen Linux, auch wenn du mir das hier anhängen willst. Ich habe nur keine rosarote Brille auf, und sehe dessen Schwächen.
Linux ist das bessere System, wenn man sich damit beschätigt.
Also ich benutze mein OS immer noch um damit Software zu starten und arbeiten zu können. Wenn ich Grafiken machen will ist Linux aussen vor weil es die entsprechende Software gar nicht für Linux gibt. Wo ist dann bitte Linux das bessere System? Da kann ich mich Monatelang damit beschäftigen, davon startet kein Photoshop und kein Max auf Linux. Und für meine Spieleentwicklung ist Linux auch unbrauchbar. Weder Unity noch eins meiner anderen Authoringtools läuft drauf. Und sowas wie Unity gibts erst gar nicht für Linux. Meine Games laufen auch alle nicht auf Linux. Die benötigen in der Regel DirectX. Egal was ich machen will, Linux hat für mich auf dem Desktop schlicht keinen Nutzen, weder von der Anwenderseite her, noch als Zielplattform. Somit ist Windows auf dem Desktop das bessere System für mich. Und um das sagen zu können bräuchte ich noch nicht mal Ahnung von Linux zu haben.
j.klugmann
Establishment
Beiträge: 201
Registriert: 07.07.2010, 13:00
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von j.klugmann »

Das sind aber die einzigen Fakten die ich meine. Und die einzigen Fakten die wirklich zählen. Denn diese Zahl zeigt den tatsächlichen Stellenwert von Linux auf dem Desktop.
Ich bezog mich auf die Aussage, dass Windows in fast allen Bereich besser sein soll.
Jetzt mal gaaaaanz langsam Kamerad. DU hast MIR vorgeworfen ich hätte keine Ahnung, und bist ziemlich agressiv in die Diskussion eingestiegen. Wer wurde hier also persönlich? Und wer von uns zweien packt hier grade die Streitaxt aus? Das bist du. Und wer sieht hier jedes Wort gegen Linux gleich als persönliche Attacke und Angriff aufs Vaterland? Das bist auch du. Und wer versucht mich hier zu einer agressiven Antwort zu reizen? Wieder du. Auch beim hundertsten Durchlesen sehe ich keinen einzigen Punkt wo ich dich persönlich angegriffen hätte. Ich habe nur gewagt eine andere Meinung zu haben. Ganz ehrlich, ich verstehe nicht wieso du hier grade so hoch gehst. Wir diskutieren hier eigentlich nur um ein OS. Komm mal wieder runter.
*Trommelwirbel* Es sinkt für sie, das Niveau! Wow!
"du hast nur Ahnung wenn du meiner Meinung zustimmst" Argument. Keiner hat ne Ahnung ausser du. Alles Geisterfahrer da draussen
Also das ist nun wirklich grob fahrlässig ausgerechnen einem Laien ein exotisches Bastel und Frickelsystem anzudrehen. Du sperrst ihn damit von einem Grossteil der gängigen Software aus. Natürlich, wenn er nie erfährt dass es die Software gibt mag das nicht viel ausmachen. Aber vielleicht lernt er ja doch mit Google umgehen, und ärgert sich dann was er alles nicht nutzen kann. Und dass du nur Rentner und Computerlaien bequatschen kannst spricht eigentlich für sich.
Aber Windows ist einfach besser, und das in nahezu allen Bereichen.
Falls du Aussage, dass dein Windows-Ist-Besser Argument wahnsinnig ist, persönlich vestanden hast, tut mir das Leid. Es war rein sachlich gemeint und von der Argumentationsweise vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt.
Imaging-Software und bald auch Middleware: http://fd-imaging.com
Tiles

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Tiles »

*Trommelwirbel* Es sinkt für sie, das Niveau! Wow!
Immer noch auf dem Kriegspfad? :roll:

Ich sehe immer noch nicht was da an meinen von dir zitierten Passagen wirklich schlimm sein soll, sorry. Alles was ich sehe ist dass du hochgehst. Dabei bewegen sich meine Passagen doch eigentlich auf genau dem Level den du vorgelegt hast. Und auch da sah ich nichts schlimmes bis du eben hochgegangen bist.
Ich bezog mich auf die Aussage, dass Windows in fast allen Bereich besser sein soll.
Ach das meintest du. Natürlich ist das meine persönliche Einschätzung und eine Zusammenfassung, und kein Argument. Okay, dann gehen wir eben ein paar Argumente die zu dieser Einschätzung geführt haben noch mal durch. Windows ist in fast allen Bereichen besser als Linux weil:

- Die Software die ich brauche läuft nicht auf Linux. Profisoftware für zum Beispiel den Grafikbereich ist in der Regel gar nicht für Linux erhältlich. Und für die Big Boys gibts keinen adäquaten Ersatz. Das ist das Argument schlechthin. Denn ein OS ist dafür da meine Software zum Laufen zu bringen. Tut es das nicht brauche ich das OS auch nicht.
- Du bist gezwungen auf Linux mit der Bash zu arbeiten. Das ist für mich ein Bedien - Relikt aus Dos Zeiten, und meiner Meinung nach einfach hoffnungslos veraltet. Natürlich kann auch unter Ubuntu sehr viel mit der Maus erledigt werden. Aber irgendwann erwischt es dich doch. Spätestens wenn du Firefox installierst. Windows kann in jedem Fall komplett ohne Commandline bedient werden.
- Dadurch dass du mit der Bash arbeiten musst musst du dir sehr viel mehr unnütze Begriffe und Pfade merken. Die Möglichkeiten sind natürlich durch die reine Texteingabe auch noch reichlich spartanisch, und kosten mehr Zeit als ein simpler Mausklick. Viel Spass wenn man in der Bash einen Editor wie Nano starten muss um einen Text zu schreiben oder zu ändern ...
- Viele Software - Einstellungen werden in reinen Textfiles erledigt. Das bedeutet viel unnötiges Lernen und schreiben, und wieder sehr viel Kauderwelsch. Und dann wären wir im Falle eines Servers auch gleich wieder bei Nano ...
- Die Manpages, die Manualseiten für Linux sind in einem für einen Normalbürger nahezu unverständlichen Kauderwelsch geschrieben. Mal davon abgesehen dass es viele Seiten gar nicht auf Deutsch gibt. Gibt es ein Problem ist eigentlich immer ein Gang in ein entsprechendes Forum nötig.
- Es gibt gefühlte zehntausend Linux Distributionen, die auch noch unterschiedliche Standardsoftware verwendet. Es kann also nie von dem einen Linux gesprochen werden. Das unterscheidet sich zum Teil erheblich. Zum Beispiel durch die ganzen unterschiedlichen Paketmanager. Oder die ganzen unterschiedlichen Desktoplösungen.
- Linux aufspielen und einrichten überfordert in der Regel einen Anfänger mit seinen ganzen Fragen zu Sachen die ein Anfänger noch gar nicht wissen kann. Natürlich gibt es Distributionen die relativ simpel einzurichten sind. Ubuntu gehört da dazu. Aber nicht jedes Linux ist Ubuntu.
- Es gibt weniger und schlechtere Treiber, nicht jede Hardware wird unterstützt. Treiber einspielen und Hardware zum Laufen zu bekommen kann zu einem echten Abenteuer werden.
- Kein DirectX. Und somit auch kaum Spiele die auf Linux laufen.
- Die Linux Desktops die ich bisher gesehen habe waren reichlich unintuitiv für mich zu handhaben.
- Sudo halte ich auf dem Desktop für absolut lästig. Ich bin hier allein am Rechner. Anders als unter Windows ist es allerdings unter Linux eine grössere Operation den Onkel auch wirklich als Root angemeldet zu bekommen. Auf dem Server melde ich mich selbstverständlich nicht standardmässig als Root an ;)
- Last but not least: Linux ist ein Exot auf dem Desktop. Mit all seinen damit verbundenen Nachteilen. Durchgesetzt hat sich eben Windows. Das ist der Standard. Der ist übrigens nicht mehr XP, sondern inzwischen Win 7.

Also ich bleibe bei meiner Einschätzung. Windows ist in fast allen Bereichen besser als Linux. Da wäre ich schon nach Punkt eins dabei geblieben. Wenn meine Software nicht auf Linux läuft dann kann ich Linux einfach nicht gebrauchen.
Zuletzt geändert von Tiles am 21.10.2011, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
antisteo
Establishment
Beiträge: 854
Registriert: 15.10.2010, 09:26
Wohnort: Dresdem

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von antisteo »

Tiles hat geschrieben:Da kann ich mich Monatelang damit beschäftigen, davon startet kein Photoshop und kein Max auf Linux.
Also ich bekomm Wine in unter 5 Minuten installiert. Und wenn du nen simplen Patch in Wine nicht unter 3 Monaten hinbekommst, Pech gehabt.
Tiles hat geschrieben:Weder Unity noch eins meiner anderen Authoringtools läuft drauf. Und sowas wie Unity gibts erst gar nicht für Linux.
Unity ist extra für Ubuntu entwickelt worden :p
Tiles hat geschrieben:Meine Games laufen auch alle nicht auf Linux.
Also ich hab schon ein paar deiner Spiele gespielt. Gingen alle.
Tiles hat geschrieben:Die benötigen in der Regel DirectX. Egal was ich machen will,
Gerade DirectX ist Wines Stärke, die Implementierung für DX9 ist soweit ichs einschätzen kann komplett (bis auf Glitches und Bugs)
http://fedoraproject.org/ <-- freies Betriebssystem
http://launix.de <-- kompetente Firma
In allen Posts ist das imo und das afaik inbegriffen.
Benutzeravatar
Chromanoid
Moderator
Beiträge: 4263
Registriert: 16.10.2002, 19:39
Echter Name: Christian Kulenkampff
Wohnort: Lüneburg

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Chromanoid »

antisteo hat geschrieben:Windows: 11-Seitigie Anleitung inklusive CMD-Gemurkse http://www.inf.tu-dresden.de/content/in ... ojekte.pdf
Linux: "Wechsele ins Verzeichnis, mach 'ant run', wenn du das Programm starten willst und 'ant zip', wenn du es zur Abgabe vorbereiten willst"
Hier ist doch die Anleitung für Windows einfach wesentlich detaillierter. Das kann einem bei Linux doch auch alles bevorstehen. Oder täusche ich mich da und Java+Ant+Eclipse ist überall funktionstüchtig vorinstalliert? Die meisten Anleitungen für Linux sind deshalb kürzer, weil sie mehr Grundkenntnisse voraussetzen. Und genau das ist IMO der allgemeine Fehler von Linux - dort soll man das System wirklich kennen lernen, während man bei Windows eigentlich immer eine hochdetaillierte Schritt für Schritt Anleitung serviert bekommt, die ohne das Aufdrängen von technischen Details auskommt.
Tiles

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Tiles »

Unity ist extra für Ubuntu entwickelt worden :p
Mift! I stand corrected :D

Ok, ich habe Wine total vergessen. Ja, stimmt. Danke fürs korrigieren. Wine ist tatsächlich hier und da eine Lösung. Aber leider eben nicht überall :)
Zuletzt geändert von Tiles am 21.10.2011, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Chromanoid
Moderator
Beiträge: 4263
Registriert: 16.10.2002, 19:39
Echter Name: Christian Kulenkampff
Wohnort: Lüneburg

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Chromanoid »

Bei einem Vortrag von Farbrausch bei mir an der Uni, wurde übrigens von einem Linux-Freund entrüstet gefragt, warum denn so wenig Demos für Linux gemacht werden. Die Frage lasse ich jetzt mal so im Raum stehen...
Benutzeravatar
dot
Establishment
Beiträge: 1734
Registriert: 06.03.2004, 18:10
Echter Name: Michael Kenzel
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von dot »

j.klugmann hat geschrieben:
Wenns denn wirklich sein muss, wie wärs z.B. mit CMake?
CMake generiert auch nur Makefiles, letztendlich ist es Sache des Anwenders. Einige mögen CMake lieber andere nicht. Ich bin beispielsweise mit qMake sehr zufrieden.
Genau das ist der Punkt. CMake generiert ein Makefile aus einer abstrakten Projektbeschreibung, ich muss das Makefile nicht per Hand schreiben und warten. CMake kann so Projektdateien für alle möglichen IDEs/plattformspezifischen Buildsysteme erzeugen. Und so kann ich mein Projekt mit wirklich sehr wenig Aufwand auf einer Reihe von völlig verschiedenen Plattformen bauen. Das Makefile, das CMake dabei unter Umständen generiert, wird niemand mehr anfassen.
j.klugmann hat geschrieben:
Wenn man Portabilität nicht braucht, dann zahlt es sich natürlich auch nicht aus, darin zu investieren...
Allerdings hält man die Software dadurch sehr flexibel, ob es sich dann lohnt ist eine andere Sache.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei den besagten Funktionen eben genau nicht um Standardfunktionen handelt.
Davon können die Wine-Entwickler ein Lied singen. Die haben es echt schwer jeden Windows-Bug in ihre API zu übernehmen, damit sie ein äquivalentes Verhalten der Programme garantieren können.
Ja und Microsoft erst recht. Bei vielen Bugs bedeutet sie zu fixen gleichzeitig auch, dass viel (schlechte) Software, die sich auf diese Bugs verlässt, nichtmehr funktionieren würde. It's not a Bug, it's a Feature! ;) Da Abwärtskompatibilität eine der großen Stärken der Windowsplattform ist, wäre das unter Umständen inakzeptabel und so wird der Bug dokumentiert und als ein weiterer Special Case unter vielen beibehalten. Allerdings sehe ich nicht, was diese Feststellung zu unserer Diskussion hier beitragen würde. Die WinAPI ist nunmal kein plattformübergreifender Standard.
j.klugmann hat geschrieben:
Dagegen wirkt die Bash fast wie ein Kinderspielzeug, auch wenn das Commandwindow leider immer nocht nicht durch besonders tolle Usability glänzt
Womit begründest du diese Aussage? Einfach auch nur ohne intensive Erfahrung die Bash als Kinderspielzeug zu bezeichnen ist doch etwas vorschnell. Das dauernde Rumgehacke auf Linux nervt mich manchmal an. Komme mal auf'ne ordentliche Hacker-Veranstaltung, da wirst du mit deinem Windows verspottet. Im Gegensatz dazu würde ich das Klicki-Bunti Adventure Windows doch eher als Kinderspielzeug bezeichnen als Linux. Aber das nur am Rande... ;)
Ich würde hier nicht mitreden wenn ich nicht selbst auch gelegentlicher Linuxuser wäre. Dabei bin ich sicherlich kein Bash-Guru, aber auch ganz sicher kein Analphabet. Wirf mal einen Blick auf die PowerShell. Vom Prinzip her orientiert sie sich etwas an der Unix-Philosophie von wegen kleine Tools für klar definierte Augaben und Pipelining, aber da fängts dort erst an...
Was sogenannte "Hacker" auf sogenannten "Hackerkonferenzen" denken, beeindruckt mich in keiner Weise. Ich bild mir meine Meinungen immer noch selbst.
antisteo hat geschrieben:Linux ist das bessere System, wenn man sich damit beschätigt. Wenn man die Zeit hat, die Befehle zu lernen und sich durch Tutorials und Man Pages zu schlagen, kann einem gar nichts besseres passieren. Da ich zur Zeit als Student diese Zeit aufbringen kann, nutze ich Linux, nein schlimmer noch: Ich entwickele es mit. OpenSource-Grafifktreiber, Compiler-Sachen, Spiele.
Wer hingegen seinen Rechner produktiv einsetzen will, ohne vorher etwas einstellen zu müssen, wer einfach nur will, dass es funktioniert und wem Details zur Bedienung egal sind, weil er eh lieber klickt als sich Shortcuts zu merken, für den ist MAC, Ubuntu oder Windows genau das richtige. Wenn ich irgendwann keine Zeit mehr zur Pflege eines Systems mit selbstkompilierten Komponenten habe, werd ich auch nachdenken, vielleicht einen MAC zu kaufen.
Versteh ich das richtig: Wenn man mal all die subjektiven Gründe außen vor lässt und die objektiven Argumente die du gebracht hast betrachtet, dann ist der Kern deiner Aussage, dass Windows für min 90% aller Menschen das "bessere" System ist!?
antisteo
Establishment
Beiträge: 854
Registriert: 15.10.2010, 09:26
Wohnort: Dresdem

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von antisteo »

Chromanoid hat geschrieben:
antisteo hat geschrieben:Windows: 11-Seitigie Anleitung inklusive CMD-Gemurkse http://www.inf.tu-dresden.de/content/in ... ojekte.pdf
Linux: "Wechsele ins Verzeichnis, mach 'ant run', wenn du das Programm starten willst und 'ant zip', wenn du es zur Abgabe vorbereiten willst"
Hier ist doch die Anleitung für Windows einfach wesentlich detaillierter. Das kann einem bei Linux doch auch alles bevorstehen. Oder täusche ich mich da und Java+Ant+Eclipse ist überall funktionstüchtig vorinstalliert?

Code: Alles auswählen

sudo apt-get install ant openjdk-6-jre
Die Pfade konfiguriert Linux eh schon vor und Eclipse nutze ich eh nicht, installiert sich aber auf selbigem Wege.
http://fedoraproject.org/ <-- freies Betriebssystem
http://launix.de <-- kompetente Firma
In allen Posts ist das imo und das afaik inbegriffen.
Benutzeravatar
BeRsErKeR
Establishment
Beiträge: 689
Registriert: 27.04.2002, 22:01

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von BeRsErKeR »

dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Ganz zu schweigen von Microsofts Eigenblödeleien mit gewissen Standardfunktionen, die extra anders gebaut sind, warum auch immer.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei den besagten Funktionen eben genau nicht um Standardfunktionen handelt. ;)
Das kommt drauf an von welchem Standard wir reden. Wenn wir vom C-Standard reden, k.a. Wenn wir z.B. von POSIX reden, dann schon. Warum hat Windows teilweise Funktionen abgeändert? Gleiche Namen, aber andere Signatur oder andere Rückgabewerte, anderes Verhalten usw. Für mich ist das einfach nur Schikane, wenn solch eine Funktion unter Linux 0 für "alles in Ordnung" zurückgibt und -1 unter Windows. Oder wenn intern was ganz anderes passiert (internes Allokieren vs. muss vorher allokiert wurden sein) usw usf.

dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Ein Makefile zu schreiben ist nun wirklich keine große Sache. Ich hab mich einen Tag rangesetzt und mit Onkel Google konnte ich danach alles basteln was ich brauche. Ein Makefile ist meist keine 30 Zeilen lang und erstellt dir riesige Projekte vollautomatisch. Und das Nachpflegen ist wirklich ein Klacks. Wir nutzen auf Arbeit übrigens für ein sehr großes Projekt make ohne Schwierigkeiten. Da werden Compiler generiert, mit den Compilern Subprojekte erstellt, Dokus dazugeneriert, Testcases vollautomatisch durchgeführt und ausgewertet. Und der Schreibaufwand dafür ist lächerlich.
Kann ich mir irgendwie schwer vorstellen, wie du sämtliche Aspekte von so einem Build von einen wirklich großen Projekt mit einem 30 Zeilen Makefile abdecken willst. Selbst das wirklich simple Makefile so einem Konsolen-Schachspiel, das ich mal für die uni machen musste, hatte schon bei weitem mehr als 30 Zeilen.
Aber dass make an sich sehr einfach ist stimmt natürlich. Das tut auch nichts zur Sache. Assembler ist auch sehr einfach. Trotzdem wirst du mir wohl zustimmen, dass große Assemblerprogramme eher nicht so einfach zu verstehen und ganz sicher nicht gut wartbar sind.
Als Beispiel: Für das Kompilieren sämtlicher .c Files benötigst du genau 2 Zeilen (und das prüft automatisch ob sich was geändert hat und was neu kompiliert werden muss und was nicht). Du kannst aus Makefiles auch bash commands nutzen. Ich sage nur grep, awk, sed, diff, ls usw. Damit vereinfachst du riesige Arbeitsschritte zu einem kurzen Einzeiler.

Beispielsweise habe ich aus C-Kommentaren, automatisch die Testcase-Beschreibungen generiert und das in 3 Zeilen. Und die sind recht umfangreich. Daraus wurden hübsche xml-Dateien, die im Browser alle Testcases nach ID sortiert angezeigt hat, mit Beschreibungen, Zielen, PASSED-, FAILED-, (..)-Abschnitte. Bau mir das mal in Windows nach (integriert in dein Buildsystem und mit weniger Aufwand).

dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Mit VisualStudio mag vieles auch schnell gehen, aber wehe wenn man da mal was Nicht-Microsoft-Eigenes wie gtk oder Qt integrieren will. Klar das macht man in der Regel nicht jeden Tag, aber es ist unnötig aufwendig.
Wo liegt das Problem? Qt bietet sogar ein eigenes VisualStudio PlugIn. VisualStudio selbst ist eigentlich nur ein Haufen PlugIns. Auch die ganzen eingebauten Sprachen sind nur PlugIns, wie sie jeder mit dem frei verfügbaren SDK selbst bauen kann, die von der devenv.exe geladen werden.
Das waren Beispiele. Ich habe schon oft Nachmittage damit verbracht etwas im Visual Studio zum Laufen zu kriegen. gtkmm war vor einiger Zeit auch noch so ein Kandidat, aber es gibt noch viele andere.

dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Was mich ja auch ankotzt ist, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Man muss für Plattformunabhängigkeit teilweise so viel Mist berücksichtigen und abfangen, dass wir z.B. eine komplette Library geschrieben haben, die Funktionalität kapselt und auf die jeweiligen betriebssystemspezifischen Funktionen abbildet. Muss das sein? Das fängt ja schon bei so simplen Sachen wie vsprintf oder den socket Funktionen an. Keine einheitlichen Funktionen bzw. die Funktionen haben eine andere Signatur oder Funktionsweise.
Wie wärs z.B. mit boost, statt dein eigenes Süppchen zu kochen? ;)
Unsere Software muss auch auf winzigsten Embedded-Systemen laufen. Da würde boost nicht mal drauf passen, geschweige denn Windows...
Ohne Input kein Output.
Benutzeravatar
Chromanoid
Moderator
Beiträge: 4263
Registriert: 16.10.2002, 19:39
Echter Name: Christian Kulenkampff
Wohnort: Lüneburg

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Chromanoid »

@antiseo: Auch eine Möglichkeit unter Windows: http://netbeans.org/downloads/index.html besuchen. Runterladen und ein paar mal auf weiter klicken (Ant ist in Netbeans integriert). Außerdem ist die Anleitung da für alle Eventualitäten. Man muss eigentlich nur den JDK installieren und danach Eclipse installieren. Naja ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Windows-Aufgaben nur sehr selten komplizierter als in Linux sind.

Ich denke jedem ist klar, dass sein favorisiertes OS auch seine Nachteile hat. Wie wäre es denn wenn jeder mal die Nachteile, die er in seinem Favoriten sieht, auflistet. So können wir der Diskussion vielleicht noch mal etwas mehr abgewinnen.
Zuletzt geändert von Chromanoid am 21.10.2011, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
dot
Establishment
Beiträge: 1734
Registriert: 06.03.2004, 18:10
Echter Name: Michael Kenzel
Kontaktdaten:

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von dot »

BeRsErKeR hat geschrieben:
dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Ganz zu schweigen von Microsofts Eigenblödeleien mit gewissen Standardfunktionen, die extra anders gebaut sind, warum auch immer.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei den besagten Funktionen eben genau nicht um Standardfunktionen handelt. ;)
Das kommt drauf an von welchem Standard wir reden. Wenn wir vom C-Standard reden, k.a. Wenn wir z.B. von POSIX reden, dann schon. Warum hat Windows teilweise Funktionen abgeändert? Gleiche Namen, aber andere Signatur oder andere Rückgabewerte, anderes Verhalten usw. Für mich ist das einfach nur Schikane, wenn solch eine Funktion unter Linux 0 für "alles in Ordnung" zurückgibt und -1 unter Windows. Oder wenn intern was ganz anderes passiert (internes Allokieren vs. muss vorher allokiert wurden sein) usw usf.
Wie du schon rausgefunden hast, ist Windows von Haus aus eben nicht voll POSIX kompatibel. Genausogut könnte ich mich beschweren, dass Linux nicht von Haus aus Win32-kompatibel ist. Es gibt aber sowas wie Wine, sogar ganz offiziell: http://en.wikipedia.org/wiki/Windows_Se ... _.28SUA.29 ;)
BeRsErKeR hat geschrieben:
dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Ein Makefile zu schreiben ist nun wirklich keine große Sache. Ich hab mich einen Tag rangesetzt und mit Onkel Google konnte ich danach alles basteln was ich brauche. Ein Makefile ist meist keine 30 Zeilen lang und erstellt dir riesige Projekte vollautomatisch. Und das Nachpflegen ist wirklich ein Klacks. Wir nutzen auf Arbeit übrigens für ein sehr großes Projekt make ohne Schwierigkeiten. Da werden Compiler generiert, mit den Compilern Subprojekte erstellt, Dokus dazugeneriert, Testcases vollautomatisch durchgeführt und ausgewertet. Und der Schreibaufwand dafür ist lächerlich.
Kann ich mir irgendwie schwer vorstellen, wie du sämtliche Aspekte von so einem Build von einen wirklich großen Projekt mit einem 30 Zeilen Makefile abdecken willst. Selbst das wirklich simple Makefile so einem Konsolen-Schachspiel, das ich mal für die uni machen musste, hatte schon bei weitem mehr als 30 Zeilen.
Aber dass make an sich sehr einfach ist stimmt natürlich. Das tut auch nichts zur Sache. Assembler ist auch sehr einfach. Trotzdem wirst du mir wohl zustimmen, dass große Assemblerprogramme eher nicht so einfach zu verstehen und ganz sicher nicht gut wartbar sind.
Als Beispiel: Für das Kompilieren sämtlicher .c Files benötigst du genau 2 Zeilen (und das prüft automatisch ob sich was geändert hat und was neu kompiliert werden muss und was nicht). Du kannst aus Makefiles auch bash commands nutzen. Ich sage nur grep, awk, sed, diff, ls usw. Damit vereinfachst du riesige Arbeitsschritte zu einem kurzen Einzeiler.

Beispielsweise habe ich aus C-Kommentaren, automatisch die Testcase-Beschreibungen generiert und das in 3 Zeilen. Und die sind recht umfangreich. Daraus wurden hübsche xml-Dateien, die im Browser alle Testcases nach ID sortiert angezeigt hat, mit Beschreibungen, Zielen, PASSED-, FAILED-, (..)-Abschnitte. Bau mir das mal in Windows nach (integriert in dein Buildsystem und mit weniger Aufwand).
Bei einem großen Projekt will ich aber nicht einfach alle .c Files kompilieren. Da will ich incremental Builds/Dependency Tracking, haufenweise verschiedene Buildkonfigurationen die auch mal nur ganz spezifische Subsets aller Sourcen umfassen, Unterprojekte und automatische Build-Order, die verschiedensten Abhängigkeiten von verschiedenen Libraries von denen aufgrund anderer Projekte evtl. gleich mehrere verschiedene Versionen auf meinem System installiert sein müssen, Packaging/Deployment etc.
Abgesehen davon kann ich den hübschen Einzeiler mit anderen Systemen genauso schreiben, das ist imo kein Grund an make festzuhalten. Aber was die Sache mit den Testcases angeht gibts sowieso keinen Grund da irgendwas nachzubauen, weil für meine IDE versteht sich das von selbst, da brauch ich nicht erst noch extra drum bitten ;)
BeRsErKeR hat geschrieben:
dot hat geschrieben:
BeRsErKeR hat geschrieben:Mit VisualStudio mag vieles auch schnell gehen, aber wehe wenn man da mal was Nicht-Microsoft-Eigenes wie gtk oder Qt integrieren will. Klar das macht man in der Regel nicht jeden Tag, aber es ist unnötig aufwendig.
Wo liegt das Problem? Qt bietet sogar ein eigenes VisualStudio PlugIn. VisualStudio selbst ist eigentlich nur ein Haufen PlugIns. Auch die ganzen eingebauten Sprachen sind nur PlugIns, wie sie jeder mit dem frei verfügbaren SDK selbst bauen kann, die von der devenv.exe geladen werden.
Das waren Beispiele. Ich habe schon oft Nachmittage damit verbracht etwas im Visual Studio zum Laufen zu kriegen. gtkmm war vor einiger Zeit auch noch so ein Kandidat, aber es gibt noch viele andere.
Ich hab auch schon viele Nachmittage damit verbracht, was unter Linux zum Laufen zu bringen. Das scheint mir jetzt kein VisualStudio-spezifisches Phänomen zu sein...
pUnkOuter
Establishment
Beiträge: 303
Registriert: 15.04.2002, 15:59

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von pUnkOuter »

Tiles hat geschrieben:Windows ist in fast allen Bereichen besser als Linux weil:

- Die Software die ich brauche läuft nicht auf Linux. Profisoftware für zum Beispiel den Grafikbereich ist in der Regel gar nicht für Linux erhältlich. Und für die Big Boys gibts keinen adäquaten Ersatz. Das ist das Argument schlechthin. Denn ein OS ist dafür da meine Software zum Laufen zu bringen. Tut es das nicht brauche ich das OS auch nicht.
Wenn du wirklich genau diese Software brauchst, dann bist du tatsächlich gezwungen, mit Windows zu arbeiten (jetzt mal davon ausgehend, dass die Software mit Wine nicht läuft).
Tiles hat geschrieben: - Du bist gezwungen auf Linux mit der Bash zu arbeiten. Das ist für mich ein Bedien - Relikt aus Dos Zeiten, und meiner Meinung nach einfach hoffnungslos veraltet. Natürlich kann auch unter Ubuntu sehr viel mit der Maus erledigt werden. Aber irgendwann erwischt es dich doch. Spätestens wenn du Firefox installierst. Windows kann in jedem Fall komplett ohne Commandline bedient werden.
- Dadurch dass du mit der Bash arbeiten musst musst du dir sehr viel mehr unnütze Begriffe und Pfade merken. Die Möglichkeiten sind natürlich durch die reine Texteingabe auch noch reichlich spartanisch, und kosten mehr Zeit als ein simpler Mausklick. Viel Spass wenn man in der Bash einen Editor wie Nano starten muss um einen Text zu schreiben oder zu ändern ...
Nein. Du musst nicht mit der Bash arbeiten. Warum behauptest du das? Es stimmt nicht. Man muss die Bash auch nicht bemühen, wenn man Firefox installiert.
Warum eine Kommandozeile für dich ein Bedienrelikt aus DOS-Zeiten ist, will ich gar nicht verstehen, aber das ist auch falsch. Warum hat denn Microsoft extra eine PowerShell entwickelt, wenn das niemand will? Mich nähme übrigens auch wunder, wie du mit einem simplen Mausklick z.B. 50 Files in einem Ordner umbenennst. Ich bin ziemlich sicher, dass du auch mit dem besten Tool da irgendwas mit der Tastatur erledigen musst.
Tiles hat geschrieben: - Viele Software - Einstellungen werden in reinen Textfiles erledigt. Das bedeutet viel unnötiges Lernen und schreiben, und wieder sehr viel Kauderwelsch. Und dann wären wir im Falle eines Servers auch gleich wieder bei Nano ...
Grafische Wizards mögen nett sein um die Einstellungen vorzunehmen. Um sie zu speichern, sind Textfiles jedoch viel praktischer als eine Datenbank. Man kann sie sehr leicht migrieren, in einer Volltextsuche durchsuchen, Versionieren, etc. Auf Linux-basierten Systemen legen daher die grafischen Setup-Wizards die vom User gewählten Einstellungen fast immer in Textfiles ab. Kauderwelsch habe ich eigentlich noch nie angetroffen, nur fehlende Dokumentation. Das ist natürlich ärgerlich, kommt aber bei Linux selbst z.B. nicht vor, sondern nur bei externen Anwendungen.
Tiles hat geschrieben: - Die Manpages, die Manualseiten für Linux sind in einem für einen Normalbürger nahezu unverständlichen Kauderwelsch geschrieben. Mal davon abgesehen dass es viele Seiten gar nicht auf Deutsch gibt. Gibt es ein Problem ist eigentlich immer ein Gang in ein entsprechendes Forum nötig.
Ein Normalbürger schaut auch nicht in die Manpages, wozu auch? Technisch versierte Benutzer verstehen die Manpages jedoch schnell mal und verlassen sich dann darauf, dass sie immer gleich formatiert sind. Ist recht praktisch, wenn man sich nicht bei jeder Hilfeseite wieder mit einer anderen Struktur und fremden Bezeichnern herumschlagen muss. Hast du schon mal die Hilfeseiten von Windows-Programmen angesehen (auch von Windows selbst)? Die waren für mich eigentlich immer extrem nutzlos.
Wer nicht Englisch kann, hat natürlich ein Problem, da stimme ich dir zu. Wer blind ist, hat aber auch ein Problem, und man kann nun mal nicht für alle alles zugänglich machen.
Tiles hat geschrieben: - Es gibt gefühlte zehntausend Linux Distributionen, die auch noch unterschiedliche Standardsoftware verwendet. Es kann also nie von dem einen Linux gesprochen werden. Das unterscheidet sich zum Teil erheblich. Zum Beispiel durch die ganzen unterschiedlichen Paketmanager. Oder die ganzen unterschiedlichen Desktoplösungen.
Es kann sehr wohl von dem einen Linux gesprochen werden. Was du meinst, ist nicht Linux, sondern Software-Distributionen, die Linux nutzen. Vielfalt sehe ich eigentlich immer als positiv an. Natürlich kann einen die Vielfalt überfordern, aber dann hält man sich halt einfach an die populärste Distribution, und fährt sicher nicht schlecht.
Tiles hat geschrieben: - Linux aufspielen und einrichten überfordert in der Regel einen Anfänger mit seinen ganzen Fragen zu Sachen die ein Anfänger noch gar nicht wissen kann. Natürlich gibt es Distributionen die relativ simpel einzurichten sind. Ubuntu gehört da dazu. Aber nicht jedes Linux ist Ubuntu.
Nein. Jede moderne grosse Distribution ist genauso einfach zu installieren wie Windows, einige sogar einfacher. Einzurichten sind sowieso alle einfacher, denn es gibt eine zentrale Softwareverwaltung und man muss keine Treiber irgendwo zusammensuchen und manuell installieren. Dies stimmt natürlich nur, wenn man auch Hardware hat, für die es Linux-Treiber gibt. Microsoft schreibt ja auch keine Treiber, also warum sollten das die Linux-Entwickler tun (sie tun es sogar recht häufig). Wenn ein Hersteller sein Produkt nicht ausschliesslich für den Gebrauch mit Windows vorsieht, soll er gefälligst auch entsprechende Linux-Treiber liefern. Diejenigen, die es machen, werden das Treibermodell von Windows schon sehr bald hassen (dies ist aber eine für Benutzer uninteressante Randbemerkung).
Tiles hat geschrieben: - Es gibt weniger und schlechtere Treiber, nicht jede Hardware wird unterstützt. Treiber einspielen und Hardware zum Laufen zu bekommen kann zu einem echten Abenteuer werden.
Leider stimmt das. Es gibt aber nicht weniger Treiber, sondern mehr (besonders für alte, exotische Hardware, die unter modernen Windows-Versionen schon lange nicht mehr läuft), und die Treiber sind von höherer Qualität. Es ist allerdings so, dass Treiber für Geräte, die Programmierer eher weniger interessieren, oft nicht oder sehr spät geschrieben werden. Leider liefern ja die meisten Hersteller keine Linux-Treiber aus, weswegen dann Nutzer der Hardware die Treiber selbst schreiben müssen. Da verzögert sich der Support für die Hardware dann verständlicherweise. Kann man aber nicht Linux anlasten. Ist halt das Huhn-Ei-Problem.
Tiles hat geschrieben: - Kein DirectX. Und somit auch kaum Spiele die auf Linux laufen.
Ja, darum habe ich auch noch einen Desktop-PC zum Gamen mit Windows und Steam drauf. Wenn du die Geschichte von OpenGL kennst, weisst du ja, warum das so ist.
Tiles hat geschrieben: - Die Linux Desktops die ich bisher gesehen habe waren reichlich unintuitiv für mich zu handhaben.
Du bist halt auch ein zufriedener Windows-Nutzer. Sie sind definitiv anders in der Bedienung. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die noch nie einen Computer bedient haben (z.B. Kinder und ältere Menschen), mit Gnome besser zurecht kommen als mit Windows 7. Was genau war denn für dich so "unintuitiv"? Eigentlich ist Gnome ja sehr ähnlich wie Windows. KDE sogar noch ähnlicher.
Tiles hat geschrieben: - Sudo halte ich auf dem Desktop für absolut lästig. Ich bin hier allein am Rechner. Anders als unter Windows ist es allerdings unter Linux eine grössere Operation den Onkel auch wirklich als Root angemeldet zu bekommen. Auf dem Server melde ich mich selbstverständlich nicht standardmässig als Root an ;)
Tiles hat geschrieben: - Last but not least: Linux ist ein Exot auf dem Desktop. Mit all seinen damit verbundenen Nachteilen. Durchgesetzt hat sich eben Windows. Das ist der Standard. Der ist übrigens nicht mehr XP, sondern inzwischen Win 7.
Diese Feststellung ist sicher richtig. Warum wiederholst du sie ständig? Glaubst du wirklich, dass alles, was sich durchsetzt, automatisch das Beste ist? Dann wäre ja Lady Gaga der momentane Höhepunkt der Musik. Und auch Nationalsozialismus könnte man so als die optimale politische Bewegung für die damalige Zeit bezeichnen, mit dieser Geisteshaltung (hat sich halt durchgesetzt in Deutschland). Vielleicht solltest du dich mal ein wenig informieren, warum sich Windows überhaupt durchgesetzt hat, ist nämlich eine ziemlich interessante Geschichte. Ich habe diese Zeit erlebt, und aktiv mitverfolgt. Es gab damals wesentlich bessere Systeme. Und obwohl der Vergleich mit dem Nationalsozialismus vielleicht etwas unpassend ist (ich entschuldige mich hier an dieser Stelle gleich wieder), gibt es sogar ein paar Parallelen. Propaganda hat z.B. beiderorts eine grosse Rolle gespielt.
Tiles hat geschrieben: Also ich bleibe bei meiner Einschätzung. Windows ist in fast allen Bereichen besser als Linux. Da wäre ich schon nach Punkt eins dabei geblieben. Wenn meine Software nicht auf Linux läuft dann kann ich Linux einfach nicht gebrauchen.
Du kannst sehr gerne bei deiner Einschätzung bleiben. Ich hoffe jedoch, ich habe dir gezeigt, dass sie sehr subjektiv ist. Meine Software läuft übrigens auch nicht auf Windows, weshalb ich bei Linux-basierten Systemen bleiben werde. Zum Spielen muss ich dann halt wieder ein Windows anwerfen. Stört mich aber nicht, denn ausser den Spielen und Steam läuft da sowieso nix drauf.
Ein Zeiger ins Blaue ist wie ein Wegweiser nach <SEGFAULT>. Wenn du denkst, mein Name hat was mit abgefuckter Kleidung und bunten Haaren zu tun, dann kehr besser um.
Alexander Kornrumpf
Moderator
Beiträge: 2119
Registriert: 25.02.2009, 13:37

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

Dann wäre ja Lady Gaga der momentane Höhepunkt der Musik.
Ist sie ja auch :)
Und auch Nationalsozialismus könnte man so als die optimale politische Bewegung für die damalige Zeit bezeichnen, mit dieser Geisteshaltung (hat sich halt durchgesetzt in Deutschland).
Also bitte. Muss den das sein? Godwins Law und so. Das schlimme an Godwins Law ist, das wenn mal wirklich jemand ewig gestrige Rhetorik und Ideologie bemüht, kann er die Kritik daran auch noch mit dem Argument abschmettern Nazivergleiche seien kein Argument.
Tiles

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Tiles »

Und auch Nationalsozialismus könnte man so als die optimale politische Bewegung für die damalige Zeit bezeichnen
An der Stelle bin ich dann mal raus aus der Diskussion.
Benutzeravatar
Chromanoid
Moderator
Beiträge: 4263
Registriert: 16.10.2002, 19:39
Echter Name: Christian Kulenkampff
Wohnort: Lüneburg

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Chromanoid »

wenn ich doch im java hass-thread nur auch so unterstützung bekommen würde, wie hier leidenschaftlich linux verteidigt wird :). nicht dass ich nicht selbst auch solche argumente einsetzen würde - wikipedia hat eine schöne liste mit scheinargumenten: http://de.wikipedia.org/wiki/Scheinargument#Sophismen

Bild :D
antisteo
Establishment
Beiträge: 854
Registriert: 15.10.2010, 09:26
Wohnort: Dresdem

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von antisteo »

Worum geht es denn hier überhaupt? Anderen klar zu machen, dass das Betriebssystem, das sie gerade nutzen, nicht für die tägliche Arbeit mit dem Rechner geeignet ist?
http://fedoraproject.org/ <-- freies Betriebssystem
http://launix.de <-- kompetente Firma
In allen Posts ist das imo und das afaik inbegriffen.
Tiles

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von Tiles »

Nope. Wir wollten eigentlich rausfinden wieso Linux bei nur einem Prozent auf dem Desktop liegt, und wieso der geneigte Normal-User lieber zu Windows greift. Irgendwas muss ja wohl Windows besser und Linux schlechter machen. Aber nachdem es ja ganz offensichtlich gar kein Problem bei Linux zu geben scheint (Das ist nicht das Problem das sie suchen *Jedimindtrick* ), und wir nun auch noch beim Dolferl angekommen sind hat sich die Diskussion eben erledigt.

Zumindest das hier möchte ich aber trotzdem noch beantworten:
Nein. Du musst nicht mit der Bash arbeiten. Warum behauptest du das? Es stimmt nicht. Man muss die Bash auch nicht bemühen, wenn man Firefox installiert.
Unter Debian 5 mit Firefox 4 musste ich das noch. Das war vor einem halben Jahr. Da gabs auf der Mozilla Seite die entsprechenden Befehle und Pfade zum rüberpasten. Grade noch mal geschaut, das gibts jetzt so nicht mehr. Nun geht es tatsächlich ohne Bash. Fein.
pUnkOuter
Establishment
Beiträge: 303
Registriert: 15.04.2002, 15:59

Re: Linux vs. Windows

Beitrag von pUnkOuter »

Ich glaube nicht, dass ihr verstanden habt, was Godwin's Law besagt. Und obwohl ich verstehe, dass man in deutschen Foren auf die allgemeine Thematik vielleicht etwas gereizter reagiert, sollte man auch mal ein bisschen Abstand davon gewinnen können. Wenn man das Gesamtthema nun für tausend Jahre mit einem Tabu belegt, ist auch niemandem geholfen.

Ich hätte vielleicht trotzdem einen anderen Vergleich ziehen sollen. Tut mir leid, das Thema abgemurkst zu haben. Ich wollte eigentlich nur zeigen, dass Popularität nicht mit Qualität zusammenhängen muss.
Ein Zeiger ins Blaue ist wie ein Wegweiser nach <SEGFAULT>. Wenn du denkst, mein Name hat was mit abgefuckter Kleidung und bunten Haaren zu tun, dann kehr besser um.
Antworten