Ich habe Charles Petzolds
Programming Windows echt unterschätzt.
Das wird zwar immer wieder als Standardwerk für Win32-Programmierung empfohlen, aber a) sind die Microsoft Docs auch sehr umfangreich und b) ist das Buch mit Schwerpunkt Windows 98/NT hoffnungslos veraltet.
Dachte ich jedenfalls.
Ich bin bei Google Books drauf gestoßen, weil es mir mit Problemen beim Scrolling hilft, und … das Buch ist so verdammt gut. Man sieht wirklich mal, wie Win32 programmiert werden
sollte. Das Problem mit CodeGuru und StackOverflow ist, dass die Leute es da längst aufgegeben zu haben scheinen. Die sind gar nicht mehr daran interessiert, es
richtig zu tun, sondern kleistern alles mit Workarounds für Probleme voll, die sie nicht recht verstehen wollen.
Petzold erklärt hingegen von Grund auf, wie die API gedacht ist und was die höheren Konzepte sind. Nicht nur, was die Funktionen tun, sondern für welchen Zweck sie entworfen wurden.
Dinge, die ich auf 20 Seiten gelernt habe:
- Ich brauche Scrollbars nicht manuell zu erzeugen, anzuzeigen oder zu verstecken. Ich muss mich nicht darum kümmern, dass der User nicht aus dem sichtbaren Bereich eines Dokuments herausscrollt. Das wird komplett über zwei Win32-Funktionen abgedeckt.
Spart mir zwei Dutzend Zeilen Code und rund 200 B Befehle.
- Es gibt mindestens sechs verschiedene Funktionen zum Rendern zum Text, aber beim Rendern von Controls sollte man DrawText() verwenden. Das handhabt solche Dinge wie Zentrierung automatisch.
Spart mir fast hundert Zeilen Code mit Mathematik zu Font-Ausmaßen und rund 400 B Befehle.
Ich sollte mir eine Woche freinehmen um das durchzulesen und dabei alle meine Projekte zu überarbeiten …