Ich würde behaupten, dass das sogar ein relativ natürlicher Prozess ist, dass auf einem System die Navigation über Oberflächen besser wird und auf derm anderen über die Konsole. Wer Linux nutzt, findet den Weg über letzteres wahrscheinlich angenehmer. Und diese Personen sind es dann mit höherer Wahrscheinlichkeit auch, welche für Linux entwickeln. Umgekehrt gilt der analoge fall sicher auch für Windows. Am Ende verstärkt sich das ganze also selbst.Chromanoid hat geschrieben: ↑21.07.2020, 00:36Aus meiner Sicht ist genau das jeweilige Fehlen des anderen Weges das Problem. Bei Windows ist das einfach eher der inkrementelle Weg. Bei Linux eher der "umfassende / umsichtige" Weg. Hier möchte ich festhalten, dass ich nicht einen der beiden Wege als besser sehe als den anderen. Das sind wohl einfach die verschiedenen Strickmuster unserer Kognition.
Ich bin mir nicht sicher, ob das 100% so passt (ich habe aber bisher auch nur die ersten 20 Minuten der verlinkten Episode angehört) und ob es wirklich mit der Strategie zusammenhängt. Zum Teil sicherlich, zum großen Teil sicher auch einfach damit, dass das Betriebssystem für mich ein reines Werkzeug ist. Und für manche Aufgaben passen manche Werkzeuge wahrscheinlich einfach besser. Ich arbeite im (automotive) Back-End-Bereich, da bin ich es natürlich gewohnt, dass alles vollständig automatisiert ist und das es nur bedingt visuelles Feedback gibt. Und auch die Anwendung hat nur überschaubar viel menschlichen Input. Im Idealfall fast gar keinen. In meinem Fall sogar null.Chromanoid hat geschrieben: ↑21.07.2020, 00:36Da widerspreche ich. Ich glaube, es kommt sehr auf die Software an, welcher Weg da der bessere ist. Das ist genau das, was https://gendermag.org kritisiert - nämlich dass bestimmte Software oft nur mit bestimmten Problemlösungsstrategien harmoniert.
Aber prinzipiell stimme ich der Aussage zu. Das Spektrum an Aufgaben ist im Allgemeinen sehr breit und Lösungsstrategien sind vielfältig. Oder gar Mischungen aus bestimmten Strategien
Das schließt sich glaube ich ganz gut an meinen Punkt mit den Werkzeugen an. Die Idee von Linux ist es eigentlich, dass es für jede kleine Aufgabe ein Werkzeug gibt, welche diese Aufgabe möglichst gut erledigt. Zumindest auf ebene der Konsole. Bei "normalen" Anwendungen kann man sich da wohl herrlich drüber streiten :D Diese Werkezuge werden dann kombiniert, um damit seine Aufgaben erfüllen zu können. Also eigentlich nichts anderes, als ein Programm zu schreiben. Letztendlich also Automatisierung. Was so weit geht, dass viele Programme einen Parameter -y haben, um Benutzer-Input zu vermeiden. So ein Grad der Automatisierung ist mit GUIs natürlich sehr schwierig.Chromanoid hat geschrieben: ↑21.07.2020, 00:36Da widerspreche ich nicht. Aber der Weg der Einarbeitung sollte nicht auf eine bestimmte Problemlösungsstrategie festgelegt sein.
Man kann auf der Konsole sehr gut bereits verwendete Befehle suchen. Wenn man sich nur an ein Fragment erinnern kann, und sei es der Wert eines Parameters, hat man eine beliebig lange History zur Verfügung.Chromanoid hat geschrieben: ↑21.07.2020, 00:36Das sehe ich ganz anders. Ich habe zumindest das Gefühl, dass ich mir bei Windows fast gar nichts merke. Ich entdecke es jedes Mal einfach neu. Ich muss nur eine gute Intuition entwickeln, wie ich suchen muss. Das ist für mich viel skalierbarer.
Die Diskussion läuft jetzt aber wirlich ungewöhnlich gesittet für Linux gegen Windows. Ich möchte doch alle hier bitten, das doch mit mehr Ideologie und Drang zur Missionierung auszuüben. Sonst wird das hier nichts :D