Jammer-Thread

[Krishty]

Haha das haben sie bei uns auf der Arbeit letztens erst eingeführt, dass man ein Dutzend Umgebungsvariablen setzen muss (und außerdem Konfigurationsdateien hin- und herschieben) bevor man was kompilieren kann. Weil, #include <fuckyou.hpp> ist einfach cooler als #include "../schlick/fuckyou.hpp". Vor allem, wenn acht Projekte jeweils eine eigene config.hpp mitbringen!

[antisteo]

Verdammte Uralt-Linux-Bibliotheken. Was gibt es Schöneres, als die Build Config einer Lib in einer Umgebungsvariable abzulegen? Hm? Ich gebe gleich selbst die Antwort: ALLES ANDERE wäre schöner als das. Ich habe irgendwann eine Software installiert, die OpenSSL mitbrachte. Und die Deppen-Lib muss natürlich ihre Konfig global in eine Umgebungsvar speichern. Weil... na weil... tja. Nun will ich mir aus OpenSSL ne statisch gelinkte Lib für ein Projekt bauen und schon das Configure scheitert, weil sich die Parameter mit der anderen Install beißen. Tolle Wurst.

Aber die M$-Registry ist natürlich immer doof, weil sie genau dasselbe tut. Was für ein Haufen Pfeiffen.

Wenn du mal schnell das Programm in einer komplett anderen Umgebung starten willst (andere Versionen diverser Bibliotheken, anderer Displayserver etc.), sind Umgebungsvariablen das Non-Plus-Ultra. Und die am Anfang richtig zu setzen, gibt es natürlich Skripte.

[Florian Keßeler]

Aber die M$-Registry ist natürlich immer doof, weil sie genau dasselbe tut. Was für ein Haufen Pfeiffen.

Der Unterschied ist, du kannst die Umgebungsvariablen pro Prozess ändern. Wenn das bestehende Environment dich beim Bauen stört, besorg dir doch mit

Code: Alles auswählen

env -i $SHELL

einfach eine neue Shell mit (fast) leerer Umgebung.

[Schrompf]

Dann steht aber wieder die initiale Frage: warum tut die Lib das überhaupt?

[kimmi]

Warum lecken sich Hunde die E...? Weil sie es können. Eine Lehre nach nunmehr 12 Jahren "professioneller" SW-Entwicklung sowohl als Entwickler als auch als Scrummaster: wenn du eine Sauerei zulässt, nutzt das auch irgend einer schamlos aus. Auch wenn du es 1000 mal verboten hast :).

Gruß Kimmi

[antisteo]

Wobei envvars eine bequeme Sauerei ist.

Mit envvars kann man z.B. den Buildprozess und die Reichweite einer Bibliothek abkapseln, die sonst das System beeinträchtigen würde (z.B. wenn man das Font rendering für sein System neu kompiliert und plötzlich nix mehr lesen kann auf dem Bildschirm - man legt sich mit envvars eine Umgebung an, bei der nur ein paar Prozesse die neue Bibliothek nutzen)

[dot]

Und die ordentliche Lösung wäre sowas wie Side-by-Side... ;)

[Krishty]

Ich hatte es schon einmal gepostet, aber …



… das ist eine der treffsichersten Programmierkarikaturen, die ich kenne. Ich kann garnicht in zynische Metaphern fassen, wie sehr ich alles darin wiederfinde.

[Niki]

Bin ich froh, dass ich mit diesem ganzen mobilen Gerätemüll bald nix mehr zu tun habe. Es ist einfach nur zum Reihern.

Customer: "Hi! Wir wollen eine Grafikanwendung XYZ haben die auf den Geräten ABC läuft."

Gerät 1: Hi! Mein Prozessor ist sauschnell, aber Speicher habe ich kaum.

Gerät 2: Hi! Ich habe ja soooooo viel Speicher, aber der Prozessor kriecht.

Gerät 3: Hi! Ich habe einen 3D-Beschleuniger! Viel Speicher gibt es auch. FPU habe ich aber nicht. Bitte benutze doch Fixed-Point

Gerät 4: Hi! Ich habe viel Speicher, eine schnelle CPU mit FPU, aber 3D-Beschleuniger gibt's nicht. Standard Java Grafik ist ja auch gut genug!

Gerät 5: Hi! Ich habe alles was du dir wünschst, aber wegen Geräten 1-4 kannst du mich nicht voll unterstützen, es sei denn du schreibst mehrere verschiedene Anwendungen!

Diese Liste kann man noch ewig erweitern. Ich finde kaum Worte dafür, wie sehr mir das zum Halse raushängt. Aber bald ist Schluss damit! Zurück in die PC-Entwicklung, und zwar in einen Bereich wo gute Hardware Voraussetzung ist :)

[Krishty]

Warum kann ich nicht schreiben

    int foo[100] = getFoo();

wohl aber

    struct Foo {
        int array[100];
    };
    Foo foo = getFoo();

ES IST ZUM KOTZEN

[Schrompf]

Ja, darüber hab ich mich in diesem Thread auch schon aufgeregt. Ich versteh's auch nicht.

[Schrompf]

Es gibt da eine winzige Struktur mit ein paar Variablen drin, aber eine der Membervars unterstützt nur Bewegen und kein Kopieren. Und schon musst Du mit VC2012 immernoch Move Ctor und Move Assignment manuell schreiben und Copy Ctor / Copy Assignment manuell ausschalten. Das nervt. Gib mir = default. Gib mir = delete.

[Schrompf]

Und nochmal ich: boost::signals2 unterstützt noch keine Move Semantics. So ein Mist verdammter. Die Sache ist besonders dadurch so anstrengend, weil man deren Signale ja auch nicht kopieren kann. Anlegen auf dem Heap ist soooo 2004.

[Krishty]

Es gibt da eine winzige Struktur mit ein paar Variablen drin, aber eine der Membervars unterstützt nur Bewegen und kein Kopieren. Und schon musst Du mit VC2012 immernoch Move Ctor und Move Assignment manuell schreiben und Copy Ctor / Copy Assignment manuell ausschalten. Das nervt. Gib mir = default. Gib mir = delete.

Das ist so lächerlich. Ich weiß auch nicht, was in diesem Schrotthaufen von Compiler schiefgegangen sein muss, dass sie für das Feature vier Jahre brauchen.

[eXile]

Und Sourceforge sattelt dann mal auf Adware-Installer um.

(Zumindest ist es noch ein Opt-In.)

[Matthias Gubisch]

Jez von mir auch mal gejammer

2 Stunden Fehlersuche um zu Checken dass es nicht sehr produktiv ist eine AABB innerhalb eines Koordinatensystems zu rotieren....
Ich sollt echt nach Hause gehen

[Schrompf]

Ja, dann geh nach Hause :-)

Was ist eigentlich aus dem Raycast-Problem geworden?

[Matthias Gubisch]

Bin grad auf dem Weg ;)
Ich bin no dran, aber hatte die Woche zu viel anderes zu tun hier, werd wohl morgen oder am Montag damit weitermachen und dann berichten
Oder nochmal blöde fragen stellen ;)

[Krishty]

Ich war jung. Ich habe die Leute reden gehört:

    „C ist besser als C++, weil ich mir eine Zeile C ansehen kann, und weiß, was sie tut“.

Dann dachte ich mir:

    „Idioten. Nur, weil sie nicht kapiert haben, dass dynamic_cast<void *>() immer die speziellste Klasse zurückgibt.
    Nur, weil sie nicht kapiert haben, dass in der Zeile da überladene Funktionen Vorrang vor Template-Funktionen haben.
    Nur, weil sie nicht kapiert haben, dass die Template-Metakonstruktion in der Zeile da immer das optimalere von Pass-by-Value oder Pass-by-Reference auswählt.
    Nur, weil sie nicht kapiert haben, dass …“

Mittlerweile bin ich klüger: Ich will kein C++ mehr sehen. Ich will nie mehr mit jemandem zusammenarbeiten, der C++ benutzt. Ich werde meine C++-Kenntnisse ab jetzt nicht mehr erweitern sondern die Energie nur noch in LLVM Assembly stecken.

    @.fcs = private unnamed_addr constant [9 x i8] c"fuck C++\00"
    declare i32 @puts(i8* nocapture) nounwind

    define i32 @main() {
        %fcsptr = getelementptr [9 x i8]* @.fcs, i64 0, i64 0
        loop:
            call i32 @puts(i8* %fcsptr)
            br label %loop
    }

Der ganze implizite Scheiß und der Syntax Sugar können mir gestohlen bleiben. Ich schreibe Programme jetzt nur noch so, dass ich dabei auch weiß, was sie tun werden.

[Krishty]

… und weg sind meine E-Mail-Adressen.

[Sternmull]

Hm, und was machst du jetzt?

[Chromanoid]

Auf sppro hat im entsprechenden Thread jemand diesen Link gepostet, vielleicht hilft er Dir ja weiter:
https://prism-break.org/

[Sternmull]

Nein, dass bringt mir garnix. Von der dort aufgezählten Software nutze ich Debian und Firefox und bin auch sonst nicht abgeneigt Alternativen auch dann zu verwendenden wenn sie nicht so ganz "Mainstream" sind. Allerdings hält das keinen davon ab meine EMails zu durchschnüffeln (wenn ich sie selbst verschlüssle bleiben zumindest noch die Metadten unverschlüsselt, spätestens wenn sie beim Dienstleister landen) oder meine Internetverbindungen (u.a. Google-Suchanfragen) zu überwachen (ebenso auch bei HTTPS-Verbindung beim Diestleister abgreifbar). Sogern ich würde... ich sehe da keine praktikable Abhilfe. Und ich glaube auch das es rechtlich immer schwerer werden wird ernstzunehmende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Anonymisierungsdienst etc. sind wahrscheinlich alle irgendwann verboten und die Nutzer als schwerkrimminell eingestuft weil ja keiner kontrollieren kann was sie da treiben. Und da sich dort dann natürlich auch tatsächlich krimminielle Tummeln muss das komplett verboten werden. Für jemanden der einfach nur seine Ruhe haben will bleibt dann nichts mehr übrig.
Ganz so einfach wird das natürlich nicht, weil man ja auch im wirtschaftlich relevanten Bereich hin und wieder eine verschlüsselte Verbindung braucht deren Datenverkehr dann ja auch keiner mehr einsehen kann. Aber ich denke da wird früher oder später auch noch dran genagt werden (vielleicht irgendwann verschlüsselte Verbindung nur noch nach Genehmigung). Dann bleibt den Normalsterblichen nur noch Stenographie. Aber die 99,99% der Leute denen das zu anstrengend/aufwändig/langsam ist, sind der totalen Überwachung ausgeliefert.
..hm, siehe da. Jetzt hab ich tatsächlich auch mal hier gejammert :)

[Krishty]

Hm, und was machst du jetzt?

Ich werde mich dieses Wochenende nach einem neuen Anbieter umsehen.

[Chromanoid]

Nein, dass bringt mir garnix. Von der dort aufgezählten Software nutze ich Debian und Firefox und bin auch sonst nicht abgeneigt Alternativen auch dann zu verwendenden wenn sie nicht so ganz "Mainstream" sind. Allerdings hält das keinen davon ab meine EMails zu durchschnüffeln (wenn ich sie selbst verschlüssle bleiben zumindest noch die Metadten unverschlüsselt, spätestens wenn sie beim Dienstleister landen) oder meine Internetverbindungen (u.a. Google-Suchanfragen) zu überwachen (ebenso auch bei HTTPS-Verbindung beim Diestleister abgreifbar).

Jo, das ist mir klar. Die dort gelisteten Anbieter sind zumindest mehr in Richtung lavabit als die populären Alternativen... Ich teile Dein Gejammer. Bevor da technisch eine Lösung kommt, sollten politisch entsprechende Richtlinien verabschiedet werden. Mal sehen was noch so kommt. Das Briefgeheimnis und dessen Aufhebungsgesetze sind schließlich so nicht gedacht.

[youtube]4NAM3rIBG5k[/youtube]

[klickverbot]

… und weg sind meine E-Mail-Adressen.

Ein, zwei Tage Vorwarnzeit bei Lavabit wären schon nett gewesen – hatte dort zwei Adressen für verschiedene weniger wichtige Online-Dienste, und auch wenn ich alle alten Mails als Backup habe, manche der Websites erlauben es nicht, die E-Mail-Adresse zu ändern, ohne die *alte* zu bestätigen (wer auch immer auf so eine Idee kommt – wann genau ändert der Ottonormalverbraucher denn sonst seine Adresse)? Naja, gut, dass es nur Throwaway-Accounts waren…

[Krishty]

Vorwarnzeit, are u kidding me? Es ist bei Strafe verboten, über solche Ermittlungen zu sprechen. Darum sind rsync ja nun dazu übergegangen, wöchentlich eine Nachricht zu veröffentlichen, dass sie nicht an Ermittlungen teilnehmen – wenn die Nachricht mal wegbleibt, weiß man, dass was faul ist.

[klickverbot]

Vorwarnzeit, are u kidding me? Es ist bei Strafe verboten, über solche Ermittlungen zu sprechen.

Das ist mir durchaus bewusst, aber es wäre aber wohl nicht verboten, eine Mail an alle User zu schicken, in der man ihnen mitteilt, dass man den Dienst am nächsten Tag (ohne Angabe von Gründen) einstellt?

[spobat]

Ein paar Worte zu https://prism-break.org/
Ich habe mir die Seite eben angesehen und finde die Alternativen gut. Auch die Idee der Verbreitung freier Software sehe ich positiv.
Mir geht es im Folgenden vor allem um die Betriebssysteme.
Vielleicht sollte man dazu sagen, dass Chrome OS, Mac OS und Android/iOS allen Microsoft-Produktion in Punkto Freiheit insofern weit voraus sind, als dass sie
alle auf einem Open Source Kern basieren. Bei Chrome OS und Android war das vermutlich bereits klar, bei OS X vielleicht nicht. Deshalb hebe ich es nochmals hervor: Der Mac OS X Kernel heisst Darwin.

Man sollte aber auch sagen, dass keine alle bis auf zwei (und die muss man erst noch ausklappen, um sie angezeigt zu bekommen) der dort genannten Linux-Distributionen zu 100% frei sind.
Das bedeutet, in diesen Varianten findet sich Software wieder, die propritär ist.
Auch das ist eine Einschränkung des Nutzers. Das Problem ist, dass niemand wirklich (und vor allem nicht auf einfachem Wege) sagen kann, was denn die Software im Hintergrund wann tut. Sobald du ein kleines Stück schädlicher Software, damit meine ich nicht-freie (unfreie) Software, auf dem Computer hast, kann dieses Programm weitere potentiell gefährliche Produkte nachladen. Der Nutzer muss davon nicht in Kenntnis gesetzt werden, und wird das in aller Regel auch nicht.
Es macht keinen Unterschied, ob du von Windoze oder von beispielsweise nVidia überwacht wirst. Beide Firmen hocken in den USA, und auch wenn sie ihren Sitz in Deutschland hätten, wäre man nicht sicher.

Wenn ihr also wirklich freie Betriebssysteme nutzen wollt, hier ist eine Liste: http://www.gnu.org/distros/free-distros.html


EDIT:
Eben gesehen: Wenn man bei den "Free alternatives" oben rechts "show all" auswählt, werden unter anderem 2 komplett freie Betriebssysteme hinzugefügt: Parabola und gNewSense.

[Krishty]

Auch Open Source sagt nichts über Sicherheit aus so lange du nicht den Compiler von Hand geschrieben hast.