Despotist hat geschrieben:Aber da das Klo auf das ich auf Arbeit gehe sauber ist können das scheinbar nicht alle.
Bei uns wird es von Jugendlichen geputzt, die vom Richter ein paar Sozialstunden aufgebrummt bekommen haben. :)
Dann scheinen deine Ansprüche oder die der Chefs vielleicht generell zu hoch zu sein. Wenn man die eierlegende Wollmilchsau mit 20 Jahren Alter und 40 Jahren Berufserfahrung möchte, die noch nett ist und gute Soft-Skills hat sollte man sich vielleicht mal wieder an der Realität orientieren. Vielleicht bei einem Gang durchs Arbeitsamt?
Nein, keine Berufserfahrung erforderlich. Diplom an einer Universität, programmieren sollte der Bewerber können, und eine gute Mischung aus Cleverness, Fleiss und Ehrgeiz mitbringen, dazu passables Englisch in Wort und Schrift. Aus meiner Sicht dürfte das eigentlich kein Ding der Unmöglichkeit sein.
Das ist ja was ich sage. Es ist bei vielen nicht selbst verschuldet. Und wenn man mal einen Fehler macht ist das auch menschlich. Auch hier wäre eine Orientierung an der Realität hilfreich.
Jetzt bewegen wir uns auf die Argumentation
"aber er hatte ja eine schwere Kindheit" zu. Mag sein, aber einem erwachsenen Menschen traue ich durchaus zu, ab und zu einmal den Kopf zu benutzen. Während der Jugend angelernte Verhaltensweisen los zu werden ist nicht einfach und erfordert vor allem den Willen, etwas zu ändern. Wenn das nicht gegeben ist ...
Auch müssen die Vorbedingungen betrachtet werden. Einem der sich ein Studium leisten konnte
Bafög? Dadurch haben etliche meiner Kommilitonen ihr Studium finanziert.
und dem die Eltern oder die Bank einen Startkredit geben fällt es natürlich leichter eine erfolgreiche Firma zu gründen als einem der seit Jahren von Harz 4 lebt und denselben Einsatzwillen hat.
Es geht bei einem erfolgreichen Berufsleben nicht darum, in die Riege der Einkommensmillionäre aufzusteigen. Das werden vermutlich die wenigsten von uns tun, wogegen ja auch nicht viel einzuwenden ist. Aber ein ganz normales Berufsleben hat auch ein angestellter Schreiner, aber auch der muss sich reinknien.
Du hast da glaube ich verklärte Vorstellungen dass alle die zuhause sitzen faul sind. Aber ich denke die meisten sind Leute die Pech hatten und in einem rücksichtslosen System unter die Räder gekommen sind.
Es ist ein System, welches ein ordentliches Maß an Eigeninitiative fordert.
Ich denke du hast leicht reden weil du dir durch Fleiß eine der oberen Positionen erkämpft hast. Das habe ich auch aber trotzdem tun mir die Menschen leid denen es schlecht geht aus welchen Gründen auch immer. Und das obwohl ich sie nicht kenne.
Mitleid ist zugegebenermaßen nicht meine größte Stärke, insbesondere dann nicht wenn es sich um selbstverschuldetes Leid dreht.
Nur mal beispielhaft eine Situation: Ein ziemlich intelligenter Typ dreht während der Pubertät am Rad, landet wg. mehrere Diebstähle mit 14 das erste Mal im Jugendknast. Kommt raus, geht zur Schule und überlegt sich, dass er am Tag der Abschlussprüfung keine Lust hat aufzustehen. Wiederholt das Schuljahr und überlegt sich ein Jahr drauf genau die gleiche Geschichte. Bekommt, weil die Eltern die Kontakte haben spielen lassen, einen Ausbildungsplatz, nach 2 Monaten geht ihm das frühe Aufstehen auf den Senkel und er schmeisst hin. Zu Hause klaut er seinen Eltern sehr viel Geld, klaut ohne Führerschein ein Auto und fährt ein paar Wochen durch Deutschland spazieren. Immer wieder gibt es Anzeigen wg. Sachbeschädigung, etc. Ansonsten sitzt er den ganzen Tag zu Hause, spielt Computer und beschwert sich, dass niemand ihm eine Chance gibt. Sobald er aber mal einen Job hat, als Kellner oder wie auch immer, überlegt er sich nach spätestens 4 Wochen, dass Arbeit doch scheisse ist und lässt sich nie wieder sehen. Wenn er in der Nähe ist, lässt man keinen Schlüssel, kein Handy oder irgendetwas anderes rumliegen.
Sollte ich mit dem Typen so etwas wie Mitleid haben? Mir ist er schlicht und ergreifend egal.
Mein Lebensinhalt ist es auch nicht. Aber im Gegensatz zu dir, der sich nur um sich selbst kümmert, wäre ich bereit auf etwas zu verzichten damit es anderen besser geht. Aber ich denke halt dass ganz andere Leute auf genug verzichten könnten ohne dass es ihnen dadurch schlecht geht. Die Frage ist wie man sie dazu bringen könnte? Einfach indem man es legalisiert als Gesellschaft. Wenn man einsieht dass es für alle keinen positiven Nutzen hat wenn einigen wenigen fast der gesamte Besitz gehört.
Da muss ich immer daran denken, wie Hannsheinz Porst sein Unternehmen (Photo Porst) in den 70ern an die Mitarbeiter verschenkt hat. Wie lange hat es gedauert, bis das Unternehmen Insolvenz anmelden musste, nachdem er sich aus dem Unternehmen zurückgezogen hat und das Management von den Arbeitern bestimmt wurde? 3 oder 4 Jahre?
Es ist ja auch nicht so dass ich der einzige bin der solche Fantasien hat.
Nein, solche Fantasien gab es weiter östlich en masse, das Resultat dürfte bekannt sein.
Und vielleicht bedeutest du diesen Leuten so wenig weil sich dich als "arroganten", selbstsüchtigen Reichen betrachten.
Ehrlich gesagt interessiert es mich nicht wirklich, als was mich die Leute betrachten. Wenn sie mich als arroganten Reichen betrachten wollen - aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer - dann sollen sie das tun. Mir persönlich ist es ehrlich gesagt recht egal, aus welcher Einkommensschicht jemand kommt, solange ich mit ihm menschlich gut klar komme. Ist ja auch nicht so als würde ich meine Wochenende auf einer Yacht in Marbella verbringen, ich hab ja noch nicht mal ein Auto.
Und es verlangt ja auch keiner dass du dich gleich mit allen verbrüderst. Es geht mir nur darum Menschen als Menschen mit dem Respekt zu behandeln den ich möchte dass er mir entgegengebracht wird.
Schon landen wir wieder bei Kant, auch wenn es diesmal der kategorische Imperativ ist. Ich denke du hast im Laufe der Diskussion einen falschen Eindruck von meinem Wesen bekommen.
Und nicht sie nach ihrer Leistung in der Arbeit die sich in der Bezahlung auswirkt zu bewerten. Denn wir sind ja keine Maschinen die funktionieren müssen und einen Zweck erfüllen.
Nein, das nicht, aber es gibt aus meiner Sicht ein paar Grundregeln, an die man sich sehr wohl halten sollte.
Letzendlich ist die Wirtschaft und Arbeit nur ein Teil und ein Aspekt des Lebens.
Jupp.