Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert immerhin
Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert immerhin
Ich baue grad mal wieder einen Klassiker neu...
Kennt noch jemand Dynatech?
Ein altes Wirtschaftsspiel mit zwei damals seltenen Merkmalen: Echtzeit und echte Interaktion mit AI Firmen.
Wer es nicht kennt, es geht etwa so:
Die Spieler spielen eine oder zwei (damals Splitscreen) von 20 Firmen, die restlichen der Computer. Von einer speziellen Firma (DynaTech auf Terra...) konnte man zwei Sorten von Dingen kaufen: Fabriken und Transportraumschiffe (jeweils viele verschiedene Typen).
Eine Fabrik verbraucht jeden Tag eine bestimmte Menge von null oder mehreren Produkten und stellt dafür ein oder mehrere Produkte her.
Der Spieler steuert das ganze hauptsächlich über Aufträge, die er ausschreibt oder auf dem Markt annimt. Dabei mischen alle Firmen mit.
Terra gibt Produktanforderungen raus die nicht in Fabriken landen sondern einfach so verbraucht werden :-)
Geld macht man, in dem man die Transportaufträge anderer ausführt oder Produkte verkauft. Geld verbraucht man, in dem man Fabriken, Schiffe oder Produkte einkauft. Wenn die Firma wächst wird das Spiel zunehmend hektisch, bis man wie im Wahn auf großen Buttons rumklckt ohne genau zu lesen was man gerade tut.
Im Original-Spiel gibt es noch etwas schnickschnack, z.B. Kredite die man aufnehmen kann (bei Terra) und Reperaturaufträge für Werke und Schiffe. Das lasse ich alles weg weil es qualitativ nicht viel ändert.
Ich frage mich jetzt, wie die die Wirtschaft und das Verhalten der AI Spieler abzustimmen ist. Beim Programmieren der AI Firmen habe ich diverse Konstanten (z.Z. ca. 20) in eine Tabelle gepackt. Diese kann ich jetzt automatisch optimieren, in dem ich den Computer alleine spielen lasse, und nach 5000 Spieltagen die insgesamt produzierten Werte ausrechne. Doch der Computer trickst übel... Z.b. maximiert er den Wert, in dem er einen Markt schafft in dem nur wenig produziert wird, aber die Preise in astronomische Höhen steigen. Ich frag mich jetzt ob man alle Schwachstellen reparieren muss, dabei wird vermutlich die AI auch immer komplizierter gemacht werden müssen wenn sie mit dem Menschen mithalten will. Oder soll man einfach das irrationale Verhalten von Terra zur Spielgestaltung ausnutzen und diverse Regler einbauen die das Spiel immer straff und spannend halten?
Kennt noch jemand Dynatech?
Ein altes Wirtschaftsspiel mit zwei damals seltenen Merkmalen: Echtzeit und echte Interaktion mit AI Firmen.
Wer es nicht kennt, es geht etwa so:
Die Spieler spielen eine oder zwei (damals Splitscreen) von 20 Firmen, die restlichen der Computer. Von einer speziellen Firma (DynaTech auf Terra...) konnte man zwei Sorten von Dingen kaufen: Fabriken und Transportraumschiffe (jeweils viele verschiedene Typen).
Eine Fabrik verbraucht jeden Tag eine bestimmte Menge von null oder mehreren Produkten und stellt dafür ein oder mehrere Produkte her.
Der Spieler steuert das ganze hauptsächlich über Aufträge, die er ausschreibt oder auf dem Markt annimt. Dabei mischen alle Firmen mit.
Terra gibt Produktanforderungen raus die nicht in Fabriken landen sondern einfach so verbraucht werden :-)
Geld macht man, in dem man die Transportaufträge anderer ausführt oder Produkte verkauft. Geld verbraucht man, in dem man Fabriken, Schiffe oder Produkte einkauft. Wenn die Firma wächst wird das Spiel zunehmend hektisch, bis man wie im Wahn auf großen Buttons rumklckt ohne genau zu lesen was man gerade tut.
Im Original-Spiel gibt es noch etwas schnickschnack, z.B. Kredite die man aufnehmen kann (bei Terra) und Reperaturaufträge für Werke und Schiffe. Das lasse ich alles weg weil es qualitativ nicht viel ändert.
Ich frage mich jetzt, wie die die Wirtschaft und das Verhalten der AI Spieler abzustimmen ist. Beim Programmieren der AI Firmen habe ich diverse Konstanten (z.Z. ca. 20) in eine Tabelle gepackt. Diese kann ich jetzt automatisch optimieren, in dem ich den Computer alleine spielen lasse, und nach 5000 Spieltagen die insgesamt produzierten Werte ausrechne. Doch der Computer trickst übel... Z.b. maximiert er den Wert, in dem er einen Markt schafft in dem nur wenig produziert wird, aber die Preise in astronomische Höhen steigen. Ich frag mich jetzt ob man alle Schwachstellen reparieren muss, dabei wird vermutlich die AI auch immer komplizierter gemacht werden müssen wenn sie mit dem Menschen mithalten will. Oder soll man einfach das irrationale Verhalten von Terra zur Spielgestaltung ausnutzen und diverse Regler einbauen die das Spiel immer straff und spannend halten?
Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Hört sich nach einer falschen Abhängigkeit an in der Richtung "Bei gleicher Nachfrage und halbem Angebot steigt der Preis um mehr als das Doppelte". Aber eine größere Absatzmenge, soweit möglich, sollte in der Regel lukrativer (u.a. günstigere Herstellungskosten) und auch ein generelles Ziel (Marktsicherung) sein. Das ist also eigentlich ein Punkt in der Simulation, nicht in der AI.dronus hat geschrieben:Doch der Computer trickst übel... Z.b. maximiert er den Wert, in dem er einen Markt schafft in dem nur wenig produziert wird, aber die Preise in astronomische Höhen steigen.
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Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Inwieweit wird der emotionale Vorgang des Kaufens in dem Spiel mit einbezogen?
Ich denke da an solche Sachen wie ein maximaler Wert, den ein Produkt kosten darf damit es noch gekauft wird ("Ne, 20€ ist mir das nicht wert!")
Ich denke da an solche Sachen wie ein maximaler Wert, den ein Produkt kosten darf damit es noch gekauft wird ("Ne, 20€ ist mir das nicht wert!")
Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Tja das Kaufen ist tatsächlich ungewohnt dort, weil man ausschliesslich Gesuche in den Markt geben oder annhmen kann. Nicht so wie bei ebay.de. So wie bei myhammer.de. :-) Den Preis legt also der Käufer fest, wenns ihm eilig ist kann er den Preis erhöhen bis einer anbeisst.
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Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Du modellierst offensichtlich Konkurrenz nicht richtig. Das was du beschreibst kann so alles nur im Monopol funktionieren.
Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Oder bei Preisabsprachen oder "Preisabsprachen" (also wie bei den Tankstellen wo die nebenan nen Cent hochgeht, wenn die andere nen Cent hochgeht).
Hast du evtl. das selbe Modell für alle 20 Firmen verwendet? Dann sind so Preisabsprachen nämlich sehr wahrscheinlich, weil sie sehr lukrativ sind, solange keiner ausbricht.
Hast du evtl. das selbe Modell für alle 20 Firmen verwendet? Dann sind so Preisabsprachen nämlich sehr wahrscheinlich, weil sie sehr lukrativ sind, solange keiner ausbricht.
Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Interessant... Am Anfang des Spiels herrscht großes Ungleichgewicht, weil irgendwann erstmalig neue Produkte nachgefragt werden, für die es überhaupt keine Produktion gibt. Die Preise sind dann willkürlich festgesetzte Listenpreise, bei denen eine Firma bereits mit Gewinn verkaufen kann. Sie kann aber auch auf Lager produzieren, und darauf pokern dass der Preis steigt. Und das kann leicht passieren, weil wärend des Aufbaus des nötigen Produktionsnetzwerkes eine ganze Zeit lang eine Nachfrage ohne Angebot da ist... die erste Firma, die das Produkt produzieren kann hat dann ein Monopol, aber nicht lange. Würde dann ein großes Überangebot entstehen, würde der Preis natürlich einbrechen. Aber da die KI einigermassen geschickt ist und über das Wissen von im ganzen Markt installierten Fabriken verfügt, geht das recht sanft aus.Du modellierst offensichtlich Konkurrenz nicht richtig. Das was du beschreibst kann so alles nur im Monopol funktionieren.
Man könnte natürlich den Markt eine Weile nur mit KI spielen lassen, bis einigermaßen 'ruhiges Wachstum' herrscht und den Spieler erst dann reinschmeissen. Andererseits sind wilde Ritte ja grade was das Spiel spannend macht...
Was ich an dem Spiel komisch finde, ist dass der Markt so ungewohnt nur auf Anfragen basiert. Das ist aber fürs Spiel sehr praktikabel, weil der Anfrager natürlich genau weiss was, wieviel, wo er es braucht. Der Bediener muss dann nur zuschlagen, wenn er bedienen kann.
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Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Dein Problem ist dass die Anfragen anscheinend nie auslaufen und der Preis potentiell ewig steigt. Wenn es einen Stichtermin gibt und der Preis über den Grenzkosten ist, wird zum Stichtermin auf jeden Fall jemand zuschlagen. Und dann müssen andere entsprechend vorher aktiv werden usw. Ein bisschen wie eine holländische Auktion (http://en.wikipedia.org/wiki/Dutch_auction).
Re: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, die funktioniert imme
Das stimmt. Letztlich braucht die ominöse "Konsuminstitution" eine Schmerzgrenze und kann nicht immer mehr bieten. In der echten Welt fängt die Wirtschaft auch nicht neu an und es gibt sehr viele Teilnehmer so dass es einigermaßen ausgeglichen ist. Immerhin: Wenn das Spiel länger läuft, stellt sich ein schönes Preisgefüge ein. Mit den wenigen Firmen, die die große Blase am Anfang überstehen :-)