Denke ich das etwas richtig ist und dies tue, rechtfertigt das mein Verhalten und löst in mir ein gutes *Gefühl" aus.
Es rechtfertigt es nur insofern, da es bei dir ein Gefuehl der Zufriedenheit und des Rechts erzeugt. Das ist etwas grundlegend anderes als eine universelle Rechtfertigung, die es schon alleine deshalb nicht geben kann weil der Begriff 'Rechtfertigung' von Menschen gepraegt wurde.
Ich habe frueher versucht, mir solche Fragen zu beantworten. Dann wurde mir irgendwann klar, dass dahinter letzlich ein reines Sprachproblem steht. Unsere Sprache und unsere Logik ('richtig','falsch','gut','boese') ist ein Resultat unserer Wahrnehmung beziehungsweise unserer sich daraus ergebenden Klassifizierung und Schematisierung der Umwelt - sie ist demzufolge absolut ungeeignet, um irgendwelche allgemein gueltigen Schluesse daraus zu ziehen.
Ich behaupte, dass die Frage, ob irgendetwas 'gut', 'boese', 'gerechtfertigt', 'richtig' oder 'falsch' ist im allgemeinen Sinne daher eine leere, tautologische Aussage darstellt.
Dein Verhalten kennt keine Rechtfertigung und dein Verhalten braucht auch keine Rechtfertigung. Das ist bloss dein Gehirn, dass nach einem nett klingenden Grund sucht, dass es hemmunglos deinen Emotionen und Instinken nachgeben kann.
Ich glaube, das war jetzt genug Erkenntnisphilosophie fuer diesen Thread. Wir kommen hier nicht weiter :-)
PS: @Schwarmintelligenz. Wenn du davon ausgehst, dass du selber dich auch nur aus kleinen, weitestgehend autarken Einheiten zusammensetzt, die zusammen in grosses, komplexes System bilden (also das Standardmodell der Biologie), gaebe es keinen Grund, wieso man nicht auch ein System, das sich aus vielen einzelnen Individuuen zusammensetzt, als kollektives Ich und sein Verhalten als Schwarmintelligenz bezeichnen kann. Soweit reine Definitionssache. Wenn du nun aber versuchst, das Wort 'Intelligenz' zu definieren, wird es ziemlich schwierig :-)