Japans Armageddon

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BeRsErKeR
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von BeRsErKeR »

@Firoball: Das ist alles nichts neues. Gibt auch schöne Berichte, die zeigen wie Deutschland verstrahlt wurde und Statistiken über den extremen Anstieg von Schilddrüsenkrebs. Aber mir ist es einfach nur gleichgültig. Die Welt ist weit entfernt von perfekt und eigentlich passieren jeden Tag ein Haufen Dinge, die scheiße sind. Aber warum soll ich mein ganzes Leben dafür aufwenden, mich über solche Dinge aufzuregen, Anteil zu nehmen oder mich darüber zu informieren? Ich lebe meine Leben und nicht das von anderen. Wenn mich das eines Tages betrifft, ok, kacke. Aber solange dem nicht so ist, ist es mir egal. Vor dem Zeitalter der Nachrichten und Kommunikation hätten wir nicht mal mitbekommen, was in Japan abgeht oder damals in Tschernobyl. Und das wäre toll, weil wir einfach unbekümmert hätten weiterleben können. Vielleicht wären wir an den Folgen auch gestorben oder sonstwas, aber so ist das Leben. Ich lebe lieber ein unbekümmertes kurzes Leben, als eines wo ich mir ständig Sorgen um irgendwelche Dinge mache, die ich nicht ändern oder beeinflussen kann oder die mich einfach nicht betreffen. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn ganz Japan nicht mehr da sein sollte. Das ist jetzt nicht abwertend gegen Japaner oder andere Menschen gerichtet, sondern ich will nur ausdrücken, dass ich mich nicht von anderen Menschen abhängig mache, die ich nicht mal kenne.
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Chromanoid
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Chromanoid »

Durch gesellschaftliches Engagement kann man etwas bewirken. Wenn alle so wie du denken würden, säßen wir wohl noch auf den Bäumen und fischten Ameisen aus Astlöchern.
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Aramis
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Aramis »

Und haetten somit auch kein Fukushima.

Uebrigens ist Knut tot.
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Chromanoid
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Chromanoid »

Aramis hat geschrieben:Und haetten somit auch kein Fukushima.
Aber auch kein ZFX ;)
Aramis hat geschrieben:Uebrigens ist Knut tot.
Ein trauriges Opfer der Konsumgesellschaft :(
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Aramis
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Aramis »

Japp. Sieht fast so aus, als sei die Welt eine ziemlich ambivalente Sache.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Despotist »

Chromanoid hat geschrieben: Durch gesellschaftliches Engagement kann man etwas bewirken. Wenn alle so wie du denken würden, säßen wir wohl noch auf den Bäumen und fischten Ameisen aus Astlöchern.
Das sehe ich nicht so. Zum einen gibt es so viele gute Initiativen und Menschen die sich kümmern und was verbessern (nicht nur verändern) wollen aber denen werden nur Steine in den Weg gelegt und sie werden von den Machthabern und ihren Lakaien ausgebremst.

Zum anderen profitieren viele von den "Erfindungen" und der Aufopferung weniger es ist also so das "fast alle so denken". "Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit". Ich denke man könnte 90% der Menschheit "weglassen" und hätte weniger Probleme und würde trotzdem nicht mehr in Höhlen wohnen.

Aber ich bin auch staatlich anerkannter Misanthrop und Pessimist ;).
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Krishty
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Krishty »

Firoball hat geschrieben:http://www.infowars.com/alert-fukushima ... -sky-high/
http://www.youtube.com/watch?v=-TgczLGb ... CEA9A63CE8 (geht über 90 Minuten, aber man sollte sich die Zeit durchaus mal nehmen)
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-54002273.html
Ja, die Welt ist ambivalent.
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Chromanoid
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Chromanoid »

@Despotist: Nur weil Leuten Steine in den Weg gelegt werden, heißt es doch nicht, dass sie nichts verbessern. Schließlich sind wahrscheinlich auch die Ressourcen der Steine-in-den-Weg-Leger begrenzt. Ja, viele denken so - würden mehr Menschen auch an gesellschaftlichen Fortschritt denken, dann wäre die Welt wohl wesentlich besser. Deswegen ist es ja schlecht so zu denken. Du bist nur mit dem Kosten/Nutzen-Verhältnis von gesellschaftlichem Engagement unzufrieden, das heißt nicht, dass es nicht funktioniert - siehe arabische Welt.
Ich persönlich engagiere mich nicht besonders in der Gesellschaft. Trotzdem bin ich mir sicher, dass gesellschaftliches Engagement helfen kann - je mehr davon desto besser. Sich darauf auszuruhen, dass es ja eh nichts bringt ist mMn ziemlich feige. Für mich besteht eher die Frage, wie man ohne schlechtes Gewissen in einer so von Engagement abhängigen Gesellschaft leben kann - "es bringt eh nichts" ist in meinen Augen die unehrlichste Strategie sein Gewissen zu beruhigen.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Aramis »

Es ging aber um gesellschaftliches Engagement in Bezug auf Japan. Vielleicht lautet die Frage also eher: wieso sollte ich fuer Japan spenden, wenn ich auch einfach hierzulande einer alten Dame ueber die Strasse helfen kann.

Wie Berserker richtig bemerkt hat, sind sowohl Fukushima als auch Erdbeben und Tsunami ein Globalisierungsproblem, das in dieser Form a) nur durch unsere Technologie moeglich wurde und b) auch nur durch globale Massenmedien und blitzschnelle Kommunikationsmoeglichkeiten weltweit Wellen schlagen konnte. Die Sphaere unserer Wahrnehmung hat sich wahnsinnig vergroessert - damit gaebe es hunderttausende moeglicher Probleme, derer wir uns annehmen muessten. Das koennen wir aber offensichtlich nicht.

Ich denke, sich etwas zurueckzuziehen in sein eigenes, kleines Leben ist ein Schutzinstinkt. Auf die ganze Gesellschaft bezogen, ergibt sich aus Krishty's und Berserkers Position eine Art zweiter Biedermeier-Epoche.
Zuletzt geändert von Aramis am 20.03.2011, 13:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Chromanoid »

Es ging darum ob man sich auch um Dinge kümmern soll, die einen nicht direkt betreffen, oder habe ich das falsch gelesen?
Zuletzt geändert von Chromanoid am 20.03.2011, 13:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Krishty »

Aramis hat geschrieben:Ich denke, sich etwas zurueckzuziehen in sein eigenes, kleines Leben ist ein Schutzinstinkt. Auf die ganze Gesellschaft bezogen, ergibt sich aus Krishty's und Berserkers Position eine Art zweiter Biedermeier-Epoche.
Chromanoid hat geschrieben:Es ging darum ob man sich auch um Dinge kümmern soll, die einen nicht direkt betreffen, oder habe ich das falsch gelesen?
Ich habe gesagt, dass man sich um nichts den Kopf zerbrechen soll, was außerhalb seines Einflussbereichs liegt. Ich habe sehr wohl gesagt, dass wir uns hier, wo wir tatsächlich was erreichen können, um eine Verbesserung der Lage kümmern sollten – allerdings sowieso und nicht erst, wenn irgendwo mal wieder was hochgeht und es deshalb durch die Nachrichten. Ach, und andere Probleme hat unsere Gesellschaft auch noch.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Chromanoid »

Bezüglich Japan kann man sich wahrscheinlich wirklich recht ruhigen Gewissens anderen Dingen zuwenden. Aber das sieht mMn bezüglich z.B. Libyen ganz anders aus. Und Dank Globalisierung bekommen wir ja nicht nur von viel mehr Problemen was mit, nein wir können auch viel mehr Einfluss nehmen. unser Einflussbereich ist dank Globalisierung nämlich auch extrem gestiegen.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Aramis »

Libyen ist ein schlechtes Beispiel. Was sollen wir da machen? Mal ernsthaft - ich kann mal wieder nur ueber die Heuchelei der westlichen Staatengemeinschaft lachen.

Es ist fuer mich in Ordnung, wenn sie sich hinstellen und Gaddafi als Feind des Westens bezeichnen und danach in Libyen einmarschieren um den Leuten dort den Frieden und die Freiheit, die sich so gewuenscht haben, zu geben. Nachdem das tatsaechlich eine Verbesserung der Lebenssituation dort bedeuten duerfte, wuerde ich da tatsaechlich von 'Fortschritt' sprechen.

Aber bitte, bitte moege man das doch nicht mit einer Resolution des UN-Sicherheitsrates und netten Begriffen wie 'Flugverbotszone' nach aussen hin als hochdemokratischen und zutiefst legitimen Akt verkaufen.

Es geht hier um Macht, Geld und Ideologie (man beachte: mit ihrem Eingreifen stellt der Westen die Weichen, dass er spaeter von Libyens zukuenftiger Regierung nicht nur Handelsbuendnisse sondern auch ein bestimmtes politisches System fordern koennen wird, ungeachtet der Tatsache, dass die afrikanischen Rebellen zwar auf 'Freiheit' aus sind, aber nicht zwingend auf eine Demokratie im europaeischen Sinne!). Wenn das fuer dich gesellschaftliches Engagement ist, bleibe ich doch lieber im Schrebergarten und pflege meine Tomaten.
Zuletzt geändert von Aramis am 20.03.2011, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Chromanoid
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Chromanoid »

Despotist
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Despotist »

Chromanoid hat geschrieben: Nur weil Leuten Steine in den Weg gelegt werden, heißt es doch nicht, dass sie nichts verbessern.
Es ist aber wie gegen den Strom schwimmen und das zehrt auf Dauern an den Kräften und lässt viele aufgeben weil sie sehen dass sie nicht voran kommen. Vielleicht ist deswegen das gesellschaftliche Engagement im Allgemeinen und unser beider Engagement im Besonderen so klein ;).
Chromanoid hat geschrieben: Schließlich sind wahrscheinlich auch die Ressourcen der Steine-in-den-Weg-Leger begrenzt.
Sind sie wie alles andere auch. Aber trotzdem können sie viel größer sein als die der "normalen" Menschen die ja oft auch direkt oder indirekt von solchen Mächten abhängig sind und daher auch keinen "Aufstand" wagen.
Chromanoid hat geschrieben: Ja, viele denken so - würden mehr Menschen auch an gesellschaftlichen Fortschritt denken, dann wäre die Welt wohl wesentlich besser.
Wäre sie nicht. Denn darüber Nachdenken allein reicht nicht. Ich kann mir sogar gut vorstellen das relativ viele darübe nachdenken und sich eine Verbesserung wünschen. Aber zum einen trauen sie das den Politikern aller Parteien nicht zu die ja über Jahrzehnte Inkompetenz beweisen.
Zum anderen erfordert ein "Wandel" mehr als nur ein bisschen an den Symptomen rumzudoktorn wozu vielen der Mut fehlt da sie Angst haben sie könnten etwas verlieren was sie sich jetzt einbilden zu haben (im Hinblick auf (Staats)Verschuldung).
Chromanoid hat geschrieben: Du bist nur mit dem Kosten/Nutzen-Verhältnis von gesellschaftlichem Engagement unzufrieden, das heißt nicht, dass es nicht funktioniert - siehe arabische Welt.
Naja wenn ich für ein Engagement für meine Rechte mein Leben verliere ist das nunmal ein sehr schlechtes Kosten/Nutzenverhältnis findest du nicht? Gerade in der arabischen Welt. Und die Liste derer die ihr Leben verloren haben ist lang (und damit meine ich keine Märtyrer). Aber die Liste derer die ohne zu zögern in den Reihen der "Unterdrücker" stehen ist leider viel länger. So das man sich leider nicht auf die "Numbers" allein verlassen kann.
Chromanoid hat geschrieben: Ich persönlich engagiere mich nicht besonders in der Gesellschaft.
Warum auch? Ich habe oft das Gefühl dass die Bildzeitungsleser und FDP-Wähler es einfach nicht besser wissen und da frage ich mich "verdienen" die überhaupt eine bessere Welt? Denn jedes Land hat die Regierung die es verdient.
Chromanoid hat geschrieben: Trotzdem bin ich mir sicher, dass gesellschaftliches Engagement helfen kann - je mehr davon desto besser.
Vielleicht braucht es einfach Engagement oberhalb eines kritischen Punktes damit das "System kippt". Ich weiß es nicht. Aber selbst wenn das passiert wird man ja nicht aufhören können weil es dann vermutlich wieder zurückkippt. Vielleicht ist die Welt in der wir leben das Produkt des geringsten Widerstandes.
Chromanoid hat geschrieben: Sich darauf auszuruhen, dass es ja eh nichts bringt ist mMn ziemlich feige.
Als feige würde ich mich nicht bezeichnen eher als resigniert. Ich hab den Mut vieles zu ändern aber allein kann ich das nicht.
Chromanoid hat geschrieben: Für mich besteht eher die Frage, wie man ohne schlechtes Gewissen in einer so von Engagement abhängigen Gesellschaft leben kann - "es bringt eh nichts" ist in meinen Augen die unehrlichste Strategie sein Gewissen zu beruhigen.
Mein Gewissen ist nicht ruhig. Es wehrt sich gegen jeden von diesem "Mist" mit dem es jeden Tag konfrontiert wird. Aber mehr als versuchen andere Leute zu überzeugen kann ich nunmal nicht. Wenn sie davon nichts wissen wollen kann und will ich sie ja nicht zwingen. Es hat jeder das Recht auf seine Meinung auch wenn sie falsch ist (was nicht heißen soll das meine richtig ist). Aber wenn es so viele Probleme in der Welt gibt und es Lösungsvorschläge dafür gibt und diese bewusst nicht umgesetzt werden aus Trägheit, Angst oder Egoismus dann macht mich das einfach auf Dauer fertig dagegen anzugehen. Da ist meine Resignation eine Art Selbstschutz.

Aber wir schweifen hier vom Thema ab.
Wusstet ihr dass viele europäische Länder ihre Atomkraftwerke bevorzugt an die Ostgrenze bauen? Weil es häufig Westwind gibt weht das Zeug dann zu den (unbeliebten) Nachbarn. Es kann also keiner behaupten so ein GAU wäre nicht "eingeplant".
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Chromanoid »

Despotist hat geschrieben:Aber wir schweifen hier vom Thema ab.
Jo, du hast recht, ich glaube das war auch größtenteils meine Schuld, sorry...
Despotist hat geschrieben:Wusstet ihr dass viele europäische Länder ihre Atomkraftwerke bevorzugt an die Ostgrenze bauen? Weil es häufig Westwind gibt weht das Zeug dann zu den (unbeliebten) Nachbarn. Es kann also keiner behaupten so ein GAU wäre nicht "eingeplant".
Das ist ja nicht nur bei Atomkraftwerken so, selbst innerhalb von Städten ist das Ostviertel AFAIK oft das Viertel für die weniger betuchten gewesen. Ich glaube mittlerweile spielt das aber dank Abwassertechnik nicht mehr so die Rolle.
Man kann nur hoffen, dass eine positive globale Einstellung irgendwann solche national motivierten Entscheidungen ablöst. Also Freunde wählt die richtigen Parteien :)
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Despotist »

Chromanoid hat geschrieben: Jo, du hast recht, ich glaube das war auch größtenteils meine Schuld, sorry.
Nana, zum streiten (im Sinne von diskutieren) gehören immer mindestens zwei ;). Also auch ein sorry von mir. Weiter im Programm.

Der eine Link behauptet ja das dort noch eine ganze Menge Brennstäbe lagern also nicht nur die im Reaktor selber. Wenn das stimmt und die die Kontrolle verlieren kommt ganz schön was auf die Region zu. Vor allem wenn es innen wirklich so zerstört ist dass man es nicht mehr aufräumen und reparieren kann. Gab ja schon den Vorschlag von einem Betonsarkophag aber bei Tschernobyl scheint der ja auch nicht das wahre zu sein. Und eine Untergrundabdichtung ist nachträglich sicher auch nicht mehr möglich.

Also wird es dort wohl für einige Zeit um das Kraftwerk eine Todeszone geben wo keiner rein darf (auch um Nachforschungen und öffentliche Debatte zu unterbinden, ein Mantel des Schweigens). Denkt ihr es wird zu einer Völkerwanderung / Zwangsumsiedlung kommen?
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Firoball »

Ich sehe es als völlig legitim und auch wichtig an, sich über das Weltgeschehen zu informieren und sich seine Meinung zu bilden.
Das kann man schließlich sowohl mit, als auch ohne Betroffenheit tun.

Der Punkt ist, würde es allen scheißegal sein, würden viele aus solchen Ereignissen gewonnene Erkenntnisse wieder verloren gehen... so besteht die Chance, dass bei der nächsten Katastrophe dazugelernt wurde.

Wenn das aber alles egal ist, dann wundern mich so einige Schriebe in diversen Foren und Nachrichtenkommentaren nichtmehr das geringste. Was es derzeit zu lesen gibt, da stehen einem mitunter die Haare zu Berge.


Und ganz ehrlich... wäre bei uns grad die Kacke am dampfen würden sich wohl auch viele freuen, dass es dem Rest der Welt möglicherweise dann doch nicht völlig scheißegal ist.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von kimmi »

Sacht mal, was habt ihr gegen FDP-Wähler und warum werden sie mit Bild-Zeitung-Lesern gleichgestellt? Das ich als FDP-Mitglied eine neo-liberale Bösartigkeit erster Güte darstelle, daran konnte ich mich nun ja schon länger gewöhnen. Dass mich erboste IG-Metall-Mitglieder mal verprügeln wollten, weil sie in mir die Geißel des Kapitals gesehen haben, auch. Aber dass ich nun auch noch die Bildung lese, war mir neu :). Aber man lernt ja nie aus. Vielleicht wird mir ja demnächst endlich auch der Tod von Knut angedichtet, FDP'lern traut man schließlich alles zu ;)...

Gruß Kimmi
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Krishty
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Krishty »

Firoball hat geschrieben:Und ganz ehrlich... wäre bei uns grad die Kacke am dampfen würden sich wohl auch viele freuen, dass es dem Rest der Welt möglicherweise dann doch nicht völlig scheißegal ist.
KA, ob das in meine Richtung ging, aber falls ja: Scheißegal ist es mir, weil ich es nicht beeinflussen kann. Das heißt nicht, dass es allen scheißegal sein soll. Wenn ich die Entscheidungsgewalt hätte, da Experten vom THW/BKA oder Hilfslieferungen hinzuschicken, wäre es mir sicher nicht egal. Habe ich aber nicht; kann ich nicht; kann frühestens bei den nächsten Wahlen welche wählen, die sie haben; also drauf geschissen. Und wenn ich an Stelle der Japaner auf der Straße säße gäbe ich feuchte Fürze auf herzliches Mitleid und warme Gebete von Leuten 15.000 km entfernt.

Und das betrifft jetzt nur den Tsunami – was den GAU angeht, konnte ja erstmal garnichts Menschenmögliches zu helfen. Warum also kümmern?! Lässt das die Brennstäbe abkühlen, wenn ich fleißig die Berichterstattung gucke und dabei ganz oft „Oooooooh“ sage?!

Im übrigen würde man uns schon allein wegen der Geschäftsbeziehungen helfen – Japan hingegen hat es sich mit seinen Nachbarländern so verkackt, dass sie sogar die USA um Hilfe anbetteln mussten. (Ein Grund mehr für uns, uns mal auf unsere Binnenwirtschaft zu besinnen, statt unsere Nachbarn kaputtzuexportieren.) Nichtsdestotrotz schön, dass ihnen mittlerweile auch China und Korea helfen.
Zuletzt geändert von Krishty am 20.03.2011, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Firoball »

Das war ganz allgemein geschrieben.

Unabhängig davon kann man immer etwas tun - wenn man denn will.
Lass es eine Spende von 50 euro sein. Erscheint mickrig? Lass es 200 Leute sein, die soviel spenden, und schon könnte man was mit dem Geld anfangen.
Das soll jetzt keine Aufforderung zu Spenden sein, nur der Hinweis, dass man immer etwas tun kann. Auch im Kleinen. die Ausrede man KANN nichts tun, zieht imho nicht. Man WILL nichts tun, so stimmt es schon eher. Da schließe ich mich nicht aus.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Krishty »

Anstatt zu spenden kannst du damit auch den Wahlkampf von jemandem finanzieren, der kein korruptes käufliches gewissenloses Arschloch ist, damit mal jemand an die Macht kommt, der sich nicht jahrelang an Steuergeldern bereichert und Menschenleben inklusive deinem und meinem für einen Vorstandsjob aufs Spiel setzt.

Oder die 50 € in einen Anbieter investieren, der seinen Strom ohne AKWs produziert und sein Gas nicht aus Sibirien holt wo hunderte Dörfer von deren Raffinerien verseucht und von deren Milizen terrorisiert werden.

Und damit du den im nächsten Jahr auch noch bezahlen kannst, verzichtest du auf ein neues Handy, dessen Rohstoffe von Sklaven in Nordafrika gefördert und von Warlords verkauft wurden, die damit wieder europäische Waffen zurückkaufen, um in-die-Luft-schießend und machetenschwingend auf Pick-Ups durchs Land ziehen und Leute verstümmeln, töten und vergewaltigen …

Nicht, dass es nicht löblich wäre, Japan was zu spenden – aber an deinen und meinen Händen als Europäern klebt doch so viel Blut, was wir tagtäglich selber verschulden, dass ein Erdbeben und eine Kernschmelze, für die wir nichts können, doch mit Abstand der fernste Angriffspunkt sein sollte, um die Welt zu verbessern …
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Firoball »

Und das soll als Argument herhalten, garnichts zu tun?
Na wenn du meinst...
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Krishty »

Nö. Das ist die Begründung, warum ich Besseres zu tun habe, als mir täglich vier Stunden anzugucken, was in Japan los ist. Ich habe ja sogar beispielhaft geschrieben, was man tun sollte.
Zuletzt geändert von Krishty am 20.03.2011, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von eXile »

Denkt daran: Zu glauben, man dürfte nicht glücklich sein, bloß weil andere Menschen trauriger sind, ist so, als ob man nicht traurig sein dürfte, bloß weil andere Menschen glücklicher sind. Absurd.
joggel

Re: Japans Armageddon

Beitrag von joggel »

eXile hat geschrieben:Denkt daran: Zu glauben, man dürfte nicht glücklich sein, bloß weil andere Menschen trauriger sind, ist so, als ob man nicht traurig sein dürfte, bloß weil andere Menschen glücklicher sind. Absurd.
Muss ich mir merken!! Nice!

Zum Thema:
Würde gerne was dazu sagen, weiß jedoch nicht was....
Naja, außer:

Ich habe von den Medien Informationen bekommen, dass es dort ein Erdbeben gegeben haben soll, mit Folgen das es mehrere Reaktorunglücke gab...
Okay... Schlimm!!
Gut... dass es hier, in meiner unmittelbaren Nähe, nicht passiert ist.
Mein Impuls auf diese Info:
Ich wäre bereit mehr Geld zu zahlen für sog. "grünen" Strom, um das Risiko solcher Unglücke zu minimieren. Vlt. wechsel ich auch noch. So bekomme ich das *Gefühl*, dass ich etwas für *mich* (als Teil/Stimme einer Gesellschaft) getan zu haben.
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Aramis »

Ich sag's dir ja ungern, aber wenn du was fuer dich als Teil der Gesellschaft tun willst, kannst du auch ein paar huebsche Strohsterne basteln und sie dir ans Fenster haengen :-)

Damit sind wir bei der interessantesten Ursache menschlichen Mitleids: Schlechtes Gewissen, die Vorfreude auf das sprichwoertliche warme Gefuehl in der Magengegend nachdem man z.B. was gespendet hat und nicht zuletzt die Selbsttaeuschung, tatsaechlich etwas veraendern zu koennen. Altruismus meets Narzissmus.

Wenn's funktioniert ist es sicherlich keine schlechte Sache, schliesslich geht es allen Beteiligten hinterher besser. Leider kann es aber nicht mehr funktionieren wenn man sich selber einmal klargemacht hat, wie die z.b. von Krishty erwaehnten Prozesse ablaufen. Ziemlich doofer Teufelskreis.
joggel

Re: Japans Armageddon

Beitrag von joggel »

Aramis hat geschrieben:Damit sind wir bei der interessantesten Ursache menschlichen Mitleids: Schlechtes Gewissen, die Vorfreude auf das sprichwoertliche warme Gefuehl in der Magengegend nachdem man z.B. was fuer Japan gespendet hat und nicht zuletzt die Selbsttaeuschung, tatsaechlich etwas veraendert zu haben.
Und daruf kommt es doch an, oder?
Warum tue ich etwas? Um mir ein gutes Gefühl zu hohlen, oder? Was ist deine Motivation etwas zu tun??

Man... ich habe es satt, mir ständig vorhalten zu lassen, dass das was ich mache, unter irgendwelchen Perspektiven, schlecht sei!!
Letztendlich ist *ALLES*, unter bestimmter Perspektive, schlecht.... und unter bestimmter Perspektive gut!!
Es kommt auf die Sicht an.... glaubs oder glaubs nicht!!
Ich weiß nur eins: Ich bin für mich selbst der wichtigste Mensch! Folglich tue ich etwas, wodurch ich mich besser fühle!
Aramis hat geschrieben:ch sag's dir ja ungern, aber wenn du was fuer dich als Teil der Gesellschaft tun willst, kannst du auch ein paar huebsche Strohsterne basteln und sie dir ans Fenster haengen :-)
Was sollte mir das bringen? Das es den anderen gut geht? Aber ich es lächerlich finde?
Ich verstehe nicht Deine Aussage...
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Re: Japans Armageddon

Beitrag von Aramis »

Letztendlich ist *ALLES*, unter bestimmter Perspektive, schlecht.... und unter bestimmter Perspektive gut!!
Es kommt auf die Sicht an.... glaubs oder glaubs nicht!!
Richtig - genau darum geht es unterschwellig in dieser Diskussion schon seit laengerem :-). Es gibt immer mindestens unendlich Sichtweisen, aber selten eine klare Wahrheit. Jeder muss fuer sich selber den richtigen Kompromiss finden.
ch weiß nur eins: Ich bin für mich selbst der wichtigste Mensch! Folglich tue ich etwas, wodurch ich mich besser fühle!
Das will ich nicht kritisieren, so handle ich auch. So handeln wir alle - das ist eine urmenschliche Eigenschaft. Wenn du es aber weiterdenkst, kommst du zu der Stelle, an der jeder Versuch, etwas Positives zu bewirken, zum nutzlosen Streicheln deines Egos wird. Ziemlich interessanter Ansatz, der eine Menge Dinge, an denen wir uns ganz geerne festklammern, relativiert.
Zuletzt geändert von Aramis am 20.03.2011, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
joggel

Re: Japans Armageddon

Beitrag von joggel »

Aramis hat geschrieben:
Letztendlich ist *ALLES*, unter bestimmter Perspektive, schlecht.... und unter bestimmter Perspektive gut!!
Es kommt auf die Sicht an.... glaubs oder glaubs nicht!!
Richtig - genau darum geht es unterschwellig in dieser Diskussion schon seit laengerem :-). Es gibt immer mindestens unendlich Sichtweisen, aber selten eine klare Wahrheit. Jeder muss fuer sich selber den richtigen Kompromiss finden.
Richtig!!
Vlt. fühlte ich mich etwas angegriffen von Dir...
Nochmal meine Aussage:
Ich fand den Kommentar von exile gut! Um was zu der Diskussion beizutragen, habe ich meinen Impuls mittgeteilt!
Ich habe mir einen Gedanken gemacht (ob der jetzt nun für das unendliche und ewige Universum das Wahre ist, weiß ich nicht ;), im Moment für mich schon) und den geschrieben!

[Edit]
Man, hab dein Edit jetzt gerade gesehen... !! :)
Ja... und ich denke seit einer Weile darüber nach...
Im Moment...
Naja, egal! Das gehört definitiv nicht hierher!!
Gibt es soetwas wie eine Schwarmintelligenz bei Menschen??????? :)
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