Motivation
Minderjährige vor jugendgefährdenden Inhalten zu schützen ist für unsere Gesellschaft essentiell. Allerdings sollte dieser Schutz ohne Behinderung erwachsener Internetnutzer bereit gestellt werden.
Im Moment sind Anbieter von jugendgefährdenden Inhalten zumindest in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet eine Altersverifikation vor der Bereitstellung des Inhalts durchzuführen. Altersverifikationssysteme mögen für kommerzielle Anbieter ein sinnvoller Jugendschutzmechanismus sein, doch werden Anbieter mit keinem/geringem Budget (z.B. Internetspielentwickler, "erwachsene" Benutzergemeinschaften etc.) solch eine Barriere nicht einsetzen können oder wollen. Deswegen ist ein einfacher Weg zum Jugendschutz im Internet ohne zentrale Altersverifikationsdatenbanken erforderlich.
Eine mögliche Lösung könnte in sog. HTTP Parental Advisory Labels liegen.
Allgemeine Informationen
Die HTTP Erweiterung für "HTTP Parental Advisory Labels" (HTTPPAL) soll es Eltern ermöglichen automatisiert Kinder vor jugendgefährdenden Inhalten im Internet zu schützen ohne erwachsene Internetnutzer zu beschränken.
Dies kann durch einen Standard zur Bereitstellung von Altersempfehlungen in HTTP-Kopfdaten für Content Provider erreicht werden.
Mithilfe dieser Altersempfehlungen ist es für Eltern möglich ihren Internetzugang so zu konfigurieren, dass Inhalte mit einer bestimmten Kennzeichnung (bspw. ab 18) vom Internetprovider oder dem Internetzugangsgerät (DSL-Modem, Router usw.) geblockt werden.
Zusätzlich können Firmen, die bereits Internetfilter für Kinder entwickelt haben, mithilfe der Filter den HTTP-Verkehr für Familien mit HTTPPALs anreichern (wie bisher als bezahlte Dienstleistung). So können Eltern sicherstellen, dass auch vom Bereitsteller unangemessen bewertete Inhalte für Kinder geblockt werden und die Qualität des bereits bestehenden Jugendschutzes nicht sinkt.
Vorteile
- Content Provider sind in der Lage ihren bereitgestellten Inhalt selbst mit einer Altersempfehlung zu versehen. So wird ein komplett für Kinder bewertetes Internet möglich.
- Richtet man differenzierte Inhaltsklassifikatoren für die HTTPPALs ein (z.B. ähnlich der ESRB Klassifizierer), können Internetbenutzer individuell für sich und ihre Kinder einstellen, was sie im Internet finden können möchten.
- Setzt sich ein derartiges System durch, könnten sogar No-Budget Content Provider einen adequaten Jugendschutz sicherstellen.
- HTTPPALs sind einfach und effizient. Beispielsweise könnten Content Provider die sog. htaccess Dateien benutzen, um für den jew. Inhalt HTTPPALs zu setzen. Router Firmware und Internet Provider Software könnten relativ einfach so aktualisiert werden, dass Nutzer ein Konfigurationssystem für die Behandlung von HTTPPALs über einen Internet-Browser erreichen können.
- Nicht nur Webseiten sondern auch Internetspiele, Video Stream Services und ähnliche Anwendungen benutzen das Hypertext Transfer Protocol für den Datenaustausch. Somit könnten auch hier HTTPPALs für den Jugendschutz eingesetzt werden.
- Der Einsatz von HTTP Parental Advisory Labels ist nicht zentral reguliert und dadurch im Sinne des freiheitlichen Grundgedankens des Internets.
- Erstellen eines Internet-Drafts, das den Spezifikationen der IETF genügt.
- Erstellung von Tools usw., die das vorgeschlagene System für alle Beteiligten ohne Kostenaufwand möglich machen...
Ansonsten hoffentlich demnächst alles weitere auf der Webseite...
Ich habe ein wiki ( http://http-parental-advisory-label.org ) aufgemacht, jeder, der ernsthaft Interesse hat mit zu machen, schreibt mir bitte eine Mail mit RL Name (das wird der User Name) an die emailadresse wiki[at]http-parental-advisory-label.org